

Gemeinsam mit Herkules, Sohn des Zeus und gleichzeitig das stärkste menschliche Wesen der Welt macht er sich auf die Suche nach dem goldenen Vlies, mit dessen Hilfe Alkmene von den Toten wieder auferstehen soll. Zu Beginn jedoch, kurz nach dem Abwehren des Angriffs der Schwarzzungen, irrt man im Schloss von Iolkos herum und erkundet die Gegend. Hier merkt man schnell, dass es sich um kein reinrassiges Hack 'n Slay handelt sondern durchaus Rollenspiel-Elemente vorkommen. Nicht jeder Bürger auf Iolkos muss zwingend angesprochen werden. Oftmals bekommt man im Vorbeilaufen bereits mit, über was sich zwei Bewohner unterhalten. Spricht man sie an, erfährt man mal mehr und mal weniger nützliche Dinge oder wird mit einer Aufgabe betraut.

Die Aufgaben sind als Punkte auf der Karte markiert, so dass man weiß, wohin der Weg führt. Leider erreicht man diese Karte in Rise of the Argonauts eher umständlich. So muss man mittels Start-Button das Menü aufrufen und dort dann den Menüpunkt 'Karte' wählen, um sie zu Gesicht zu bekommen. Hier wäre es komfortabler gewesen sie direkt anschauen zu können, zumal man sie wirklich oft benötigt. Denn man muss ja erst einmal nach schauen, wohin man nun genau gehen muss und außerdem zwischendurch immer wieder mal drauf schauen um sicherzugehen, dass man sich nicht verlaufen hat. Zwar sind die Anzeigen auf dem Bildschirm nur auf das nötigste begrenzt worden, eine ein- und ausblendbare Minikarte wäre hier aber Gold wert gewesen.



Aber zurück zu den RPG-Elementen im Spiel. Durch Tapferkeit im Kampf oder tugenhafte Handlungen vollbringt man mit der Zeit Heldentaten, welche einem der vier Götter gewidmet werden können. Dadurch erlangt man die Gunst der Götter, welche den gegenseitigen Respekt zwischen Jason und ihnen darstellt. Als Belohnung dafür wird man von den Göttern mit Götterkräften, das sind spezielle Angriffe, gesegnet, welche sich auf das D-Pad des PlayStation 3 Controllers legen lassen. Wie bereits oben erwähnt ist es also nicht zwingend notwendig mit Leuten zu sprechen, wenn man ihnen begegnet. Nur sollte man abwägen, ob es teilweise nicht vielleicht besser ist ein paar Nebenmissionen zu erledigen, um so neue Fähigkeiten und Fertigkeiten zu erlernen und die Götter mild zu stimmen, damit sie einem aushelfen.
Neue Waffen sind bei den Missionen nämlich auch drin. Neben seinem Schild führt Jason immer ein Schwert, einen Speer und einen Streitkolben mit sich. In ihrer Standardausführung sind diese nicht sehr mächtig, daher macht es auch hier Sinn die Missionen zu bestreiten. Denn mit einem neuen Streitkolben und einem neu erlernten Angriff sieht die Sache schon wieder ganz anders aus, wenn's ans Feinde schlachten geht. Wo wir auch schon beim Thema wären. Das Kampfsystem ist gut, leicht und schnell erlernbar. Es ist niemals, wirklich niemals unfair, man hat immer eine Chance. Das halte ich Rise of the Argonauts wirklich zu gute. Golden Axe: Beast Rider hat hier gezeigt, wie man es nicht machen sollte. Allerdings hätten für meinen Geschmack ein paar mehr Animationen beim finalen Tötungsschlag verwendet werden können.

Im Laufe des Spiels gesellen sich zu Jason und Herkules noch einige andere Verbündete. So darf man auf Argos, Atalante, Pan und sogar Achilles zählen. Mit Letzterem macht man Anfangs in einem Gladiatorenkampf Bekanntschaft. Ohne zu viel verraten zu wollen: Man empfing sich also nicht gerade mit offenen Armen. Argos ist der Erbauer des Schiffs, welches die Probanden um die Welt fahren lässt. Das Schiff wurde nach ihm benannt, die Argo. Pan, der sprechende Satyr kam daraufhin auf den glorreichen Namen Jason und die Argonauten.



Auch wenn das Spiel einiges an Rollenspiel-Elementen mit sich bringt darf man hier kein rienes RPG erwarten. Durchaus so angekündigt ist es am Ende aber doch mehr Hack 'n Slay als RPG. Dass das nicht unbedingt schlecht sein muss zeigt Rise of the Argonauts, nur sollten RPG Fans hier vielleicht doch vorher Probespielen, bevor sie sich es zulegen. Das Aufleveln der Rüstung und Waffen, sowie das Erlernen von neuen Kräften und Angriffen motiviert. Auch die Entscheidungen bei Konversationen und die daraus resultierenden Begünstigungen bei den jeweiligen Göttern üben einen gewissen Reiz aus (jede Antwort steht für einen von vier Göttern).

Als störend empfand ich die teilweise künstlich lang gezogenen Aufgaben, bei denen man von Punkt A zu Punkt B musste, nur um zu erfahren, dass man bei Punkt A noch etwas erledigen muss, bevor es bei Punkt B weitergeht. Auch auf dem Schiff macht sich dies bemerkbar. Hier landet man immer wieder ganz unten in seiner Kabine, nachdem man ganz oben einen Befehl zum Ansegeln einer Insel gegeben hat. Was bedeutet das? Man muss von ganz unten nach ganz oben, nur um an Land gehen zu können, obwohl der Befehl oben gegeben wurde!
Rise of the Argonauts macht Spaß, keine Frage. Jedoch darf man hier kein reinrassiges Rollenspiel erwarten. Es ist viel mehr ein Hack 'n Slay mit RPG ähnlichen Elementen. Denn ein Spiel, welches man unter 15 Stunden durchspielen kann, dürfte viele RPG Fans enttäuschen. Wer aber ein actionreiches Spiel mit einem sehr guten Kampfsystem und leichten technischen Schwächen akzeptieren kann, ist hier genau richtig. Schade nur, dass der Audioqualität einiger Stimmen viel kaputt macht. Das stört leider immens und ist nicht ignorierbar.