Ridge Racer im Test

PSP
Letzter Blick auf die Anzeigen um alles zu checken, Blick nach rechts auf die Kontrahenten, dann, 3…2…1…die Motoren heulen auf, Reifen quietschen, der Gummi brennt sich in den Asphalt, das Auto beschleunigt von Null auf Hundert in wenigen Sekunden, links am ersten Auto vorbei, rechts am Zweiten, in die Kurve, Bremse antippen und DRIIIIIIIIIIIIFT! Der Alltag auf Deutschlands Autobahnen? Nein, Ridge Racer ist zurück!
Neben Wipeout, Twisted Metal und einigen mehr hat es auch ein Teil der beliebten Ridge Racer Serie auf Sonys PSP geschafft. Ridge Racer war in den 90er Jahren eines der Synonyme für Sonys Playstation und zählt zu den erfolgreichsten Rennspiel-Serien der Videospielgeschichte. Was bietet sich da also besser an, als diesem Status auch ein weiteres Mal gerecht zu werden? So erschien, nach dem letztem Ridge Racer für die PS2 und dem eher durchschnittlichem Ableger für den Nintendo DS der neuste Teil zum Start der PSP, um wieder neue Maßstäbe zu setzen. Aber ist es den Entwicklern gelungen, den Spielspaß im Vordergrund stehen zu lassen und gleichzeitig die enorme Leistungsfähigkeit der PSP zu nutzen?



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Sobald Ihr das Spiel startet, erwartet euch erst einmal ein kleines Minispiel, welches an vergangene 8-Bit Zeiten erinnert. Dieses könnt ihr aber nach belieben wegschalten und zum Hauptspiel gelangen. Dort erwartet euch dann zuerst einmal das eindrucksvoll geränderte Intro.



Sobald ihr im Menü angelangt seid, überraschen euch vielleicht die deutsche Sprachausgabe und die deutschen Texte. Diese werden euch nämlich erwarten, sofern ihr eine PSP ab Version 1.50 euer Eigen nennt.
Im Menü selber könnt ihr euch dann standardmäßig zwischen verschiedenen Modi entscheiden. Neben Einzelrennen, Zeitrennen und Wireless-Kampf erwartet euch zusätzlich noch die Welt-Tour. Dort könnt ihr euch entscheiden, ob ihr entweder an vorgegebenen Touren teilnehmt oder selber eine Tour erstellt.

Die Touren sind dabei in sechs Klassen unterteilt. Euch erwarten in jeder Klasse sechs verschiedene Autos, die ihr jedoch erst durch Siege in den Welt-Touren freispielen müsst. Anfangs erspielt ihr euch für jede Klasse nur die ersten drei Standartautos. Im späteren Verlauf bekommt ihr jedoch zum Teil sehr futuristische Wagen und könnt damit eure Gegner hinter euch lassen. Die Autos sind nicht lizenziert, sondern frei nach den Vorstellungen der Entwickler entstanden und dabei an alte Ridge Racer Wagen angelehnt.



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Die Rennen laufen immer gleich ab. Ihr startet als Letztplatzierter vom zwölften Platz und müsst euch innerhalb von drei Runden durch fette Drifts und Boost an die Spitze kämpfen. Allerdings bietet das Spiel durch die große Anzahl an Fahrzeugen eine hohe Motivation und auch die Streckenvielfallt weiß zu überzeugen. Werdet ihr anfangs in den Rennen immer locker an die erste Position fahren können, steigt der Schwierigkeitsgrad während des Spiels kontinuierlich an und zeigt im späteren Verlauf, dass man starke Nerven und gute Reaktionen haben muss. In der Welt-Tour müsst ihr, um weiter zu kommen, zudem stets noch eine Mindestplatzierung erreichen.

Im Einzelrennen könnt ihr euch immer für ein schnelles Spiel zwischendurch einfinden. Ihr wählt dazu als erstes eine der 24 Strecken aus, entscheidet euch für eine der sechs Fahrzeugklassen und wählt danach ein Auto. Daraufhin geht es auch schon auf die Strecke...
Der Zeitrennen Modus erklärt sich wohl von selbst. Auch hier wählt ihr Strecke, Klasse und Auto aus und versucht die bestmögliche Zeit auf der Strecke eurer Wahl zu erfahren. Dabei erwarten euch auch keine nervigen CPU Gegner, sondern ihr seid vollkommen alleine unterwegs.



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Der Multiplayer scheint zudem ebenfalls sehr gelungen zu sein. Ihr tretet entweder einem Spiel bei oder erstellt ein eigenes, an dem eure Gegner teilnehmen können. An den Rennen können dann bis zu 8 Fahrer teilnehmen. Durch fehlende Soft- und Hardware konnte ich dieses Feature jedoch leider nicht testen.
In den Optionen könnt ihr, wie bei den meisten Spielen, Steuerung, Audio, Nickname und die Musiktracks auswählen. Zusätzlich könnt ihr einstellen, ob das Minispiel beim Starten des Spiels geladen werden soll oder ihr sofort zum Hauptspiel gelangen wollt.


In grafischer Hinsicht ist das Spiel, trotz seines Alters, eines der bisher eindrucksvollsten auf der PSP. Wenn ihr das erste Mal ein Rennen startet, erwartet euch eine wahre Pracht. Die Autos sehen einfach klasse aus. Kurz vor dem Start zeigt die Kamera euren Wagen aus mehreren Ansichten, dabei zeigt sich, wie viel Mühe sich die Entwickler bei der Gestaltung der Fahrzeuge gegeben haben. Sogar Spiegeleffekte haben die Entwickler mit eingebaut. Dadurch wirkt alles noch schneller und imposanter. Während es in den ersten Klassen noch etwas langsamer zugeht, kommt das Geschwindigkeitsgefühl in den höheren Klassen sehr gut rüber. Sobald ihr einen Boost zündet, gibt es zusätzliche Verwischeffekte an den Seiten und ihr habt fast eine Art Tunnelblick.



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Das Spiel bietet zwei Kamera-Perspektiven, eine Außen- und eine Innenansicht. Wollt ihr das volle Geschwindigkeitsgefühl erleben, solltet ihr in der Ego-Perspektive fahren.
Dank des 16:9 Displays habt ihr immer die volle Übersicht. Solltet ihr trotzdem meinem, das Display sei zu voll, könnt ihr die Anzeigen auch auf Wunsch wegblenden.
Die Strecken sehen ebenfalls sehr gut aus. So fahrt ihr nachts durch große Metropolen mit vielen Lichteffekten oder auch über lange Landstraßen und am Meer vorbei. Die Strecken bieten dabei eine große Abwechslung und zeigen, was in Sonys PSP steckt.
Das Beste ist aber, dass das Spiel trotz dieser erstklassigen Grafik zu jeder Zeit flüssig läuft und positiverweise komplett wie aus einem Guss wirkt.
Negativ fällt da eigentlich nur das Flimmern auf, welches ein häufiger Wegbegleiter auf den diversen Strecken ist. Dies beeinflusst den Spielspaß jedoch so gut wie nicht.



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Soundtechnisch ist das Spiel ebenfalls unglaublich. Euch erwarten insgesamt 32 verschiedene Tracks. Darunter sind viele Klassiker und Remixe alter Ridge Racer Stücke, aber auch eine Vielzahl von neuen Tracks wurden mit eingebaut. Ihr könnt euch für die verschiedenen Strecken eine eigene Playlist zusammenstellen und so immer euere lieblings Tracks während der fahrt hören.
Die Stücke sind meist an Techno angelehnt und passen daher perfekt zum schnellen Renngeschehen. Die deutsche Sprachausgabe ist zudem sehr klar und immer verständlich. Ähnlich wie bei Burnout 3 begleitet euch ein Kommentator während den Rennen, allerdings besitzt der die Tendenz ebenso nervig zu werden wie sein Kollege aus Burnout 3.



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Durch die ständigen Drifts benötigt das Spiel eine perfekte Steuerung und auch hier haben die Entwickler nicht gepatzt. Zwar könnt ihr die Tastenbelegung nicht selber bestimmen, allerdings gibt es eine Menge verschiedener Steuereinstellungen. So sollte für jeden die passende Steuerung dabei sein.
Sehr erfreulich ist auch die direkte Umsetzung eurer Eingaben auf das Renngeschehen. So habt ihr bei jedem Drift die komplette Kontroller über euer Fahrzeug. Ob ihr lieber mit dem Steuerkreuz oder dem Analog Stick lenkt, bleibt euch überlassen.

written by Marcel Foulon, @ nexgam.de

Team neXGam meint:

Team neXGam

Mit Ridge Racer für die PSP hat Namco es mal wieder geschafft. Es ist ein klasse Rennspiel geworden und stellt seinen Nintendo DS Ableger klar in den Schatten. Bei diesem Spiel passt einfach das Zusammenspiel von Grafik, Sound und Steuerung perfekt. Ich habe noch immer sehr viel Spaß mit dem Spiel, da ich selber auch noch nicht alle Wagen freigeschaltet habe. Ich kann das Spiel wirklich jedem Arcade Rennspielfan ohne bedenken empfehlen. Bis man es komplett durch hat, vergeht so einiges an Zeit.

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Ridge Racer Daten
Genre Racing
Spieleranzahl 1 - 8
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 24. März 2005
Vermarkter Sony
Wertung 8.8
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