"Remy, eine französische Ratte mit gutem Geruchssinn und Geschmack, sowie einem ungewöhnlichen Hang zur guten Küche, ist den ewig gleichen Abfall Leid. Im Gegensatz zum Rest seiner Familie träumt er davon , ein großer Koch zu werden – genau wie sein Vorbild, Auguste Gusteau, dessen Kochbuch „Kochen kann jeder“ Remy zur Welt der kulinarischen Genüsse geführt hat. Da das tägliche Leben einer Ratte jedoch hauptsächlich aus dem Stehlen von Abfällen und dem Meiden von Menschen besteht, hat er kaum eine Chance, seinen unrealistischen Traum zu verwirklichen.
Von seiner Leidenschaft angetrieben, ein Koch zu werden, will er seinen Traum verwirklichen, als er versehentlich mit seiner Familie vom französischen Land vertrieben wird. Bei der chaotischen Abreise wird er von den anderen getrennt und landet in der Kanalisation unter den Straßen von Paris, wo der Zufall ihn zum Restaurant seines kulinarischen Helden, Gusteau, bringt.
Als er Linguini, den glücklosen Abfalljungen des Restaurants, beobachtet wie er erfolglos versucht eine missglückte Suppe zu korrigieren, nimmt Remy die Sache in die Hand. Als das Gericht ein Hit wird, fleht Linguini die kleine Ratte an, ihm beim Kochen zu helfen. Es beginnt eine ungewöhnliche, aber extrem erfolgreiche Kochbeziehung, und Remys kulinarisches Genie bekommt endlich die Chance zu glänzen.
Remy ist zwischen der Leidenschaft seines Lebens und der Rückkehr in seine primitive Existenz als Ratte hin- und hergerissen. Er erfährt die Wahrheit über Freundschaft und Familie und hat keine andere Chance, als jener zu sein, der er wirklich ist: Eine Ratte, die ein Koch sein möchte. Mit den Worten seines großen Vorbildes: „Kochen kann jeder. Aber, um großartig zu werden… darf man keine Angst kennen!"
In insgesamt sechs Welten springt und klettert der Spieler, in Form der kleinen Ratte Remy, durch die Levels, eliminiert dabei kleine Gegner mit einem Schlag mit seinem Rattenschwanz und bombt sich verschlossene Wege mit einer explosiven Chilischote frei. Nebenbei löst man noch kleinere Schalterrätsel und löst Geschicklichkeitspassagen, wie Seiljonglieren, was von den Neigungssensoren des SIXAXIS-Pad vollen gebrauch macht. Im Story-Modus spielt man dabei den Kinofilm nach und kann so Minispiele freischalten, die dann im Multiplayer-Modus mit bis zu vier Spieler gleichzeitig noch mal gespielt werden können.
Grafisch gibt sich Ratatouille durchaus solide und kann mit einem tollen Rattenfell, flüssigen Animationen der Protagonisten und einer guten Weitsicht glänzen. Die technischen Möglichkeiten der PlayStation 3 werden aber nicht wirklich genutzt, was aber auch nicht weiter schlimm ist, wäre da nicht die ungünstige Kameraführung und die katastrophale Kollisionsabfrage. So kommt es leider viel zu oft vor, dass man mehr mit der Kamera zu kämpfen hat als mit einem Gegner und das man irgendwo in der Polygonkonstruktion hängen bleibt, was nur durch einen Neustart zu beheben ist.
Auf der akustischen Seite kann Ratatouille mit einer komplett deutschen Synchronisation und den originalen Kinosprechern überzeugen. Auch der Soundtrack ist stimmig und natürlich auch direkt aus dem Kinofilm.
Leider schafft Remy als angehender Videospielheld doch nicht den Sprung vom Lizenzmüllhaufen auf die große Videospielbühne. Hauptproblem bleibt hier die verkorkste Kollisionsabfrage und den dadurch oft entstehenden Frustmomenten, was wirklich sehr schade ist, denn die sonstigen Zutaten stimmen für eine gute Kinofilmumsetzung. Fans der Ratatouille-Kinovorlage können aber trotzdem einen Blick riskieren. Alle anderen sollten ihr Geld lieber in ein Kinoticket investieren oder sich nach besseren Jump’n Run Alternativen auf der PlayStation 3 umschauen.