

Die Story von Rampage – Total Destruction ist selbst für einen B-Movie fast schon zu trashig. Eine Firma will einen neuen Soft-Drink auf den Markt schmeißen. Damit dieser den Kids auch so richtig schmeckt, ist er vollgestopft mit den übelsten Chemikalien. Bei den Geschmackstests im Labor stellen die Wissenschaftler jedoch schnell fest, dass die Brühe alles andere als Marktreif ist, also ab damit in den nächsten Gulli. Die Tiere der Abwasserkanäle reagieren jedoch etwas empfindlich auf diese Chemiebombe und mutieren fröhlich zu haushohen Monstern, die fortan die Stadt in Schutt und Asche legen.
Nunja, wen interessiert die Story, es geht hier schließlich um lupenreines Arcade-Gameplay. Und das hat sich seit 20 Jahren kaum verändert oder weiterentwickelt. Auch im Vergleich zu etwa ein Jahr jüngeren Gamecube und Playstation 2 Version hat sich nichts verändert.


Ihr startet also eure globale Zerstörungstour und in den einzelnen Levels gibt’s nur ein Ziel: alles zerstören, was euch in den Weg kommt. Häuser, Menschen, Militär, alles was nicht aussieht wie euer Monster wird kurz und klein geschlagen. Mehr Substanz hatte Rampage leider noch nie zu bieten. Neben der Einspielerkampagne dürft ihr euch auch mit bis zu vier Freunden durch die Städte prügeln. Dass wars dann aber auch an Abwechslung in Sachen Spielmodi.
Ausdauernde Naturen können noch die beiden Klassiker Rampage und Rampage – World Tour freischalten, aber sich Stunde um Stunde zu langweilen, um noch mehr Langeweile zu erhalten macht herzlich wenig Sinn.


Technisch macht das Spiel seine Aufgabe nicht viel besser. Im Gegensatz zu den vorangegangenen Fassungen gibt es keinerlei Unterschiede. Umgebung als auch Monster sind langweilig gestaltet, die Animationen hakelig und Clippingfehler sind unübersehbar. Auch die Effekte der in sich zusammensackenden Häuser, explodierenden Hubschraubern und der schiesswütigen Armee könnten aus seligen PSone Zeiten stammen.
Beim Sound sieht es da nicht besser aus. Melodien und Effekte hören sich an, als hätte Midway eine Standardbibliothek für Action-Effekte. Hat man alles schon gehört und schon vielfach besser.


Vielleicht lässt sich das altbackene Spiel ja durch eine tolle, innovative Wii-Steuerung auffrischen? Aber weit gefehlt. Eure mickrige Movepalette führt ihr durch horizontale oder vertikale Schwinger aus. Durch die anhaltende Daueraction führt das aber schnell zu krampfartigen Schmerzen im Bereich eures Handgelenkes, so dass ihr die Flasche Franzbrandwein besser direkt neben eure Zockercouch platziert.
Rampage – Total Destruction ist eigentlich so ein typischer Launchtitel. Der günstige Preis von 30 € soll unwissende Neukunden locken. Diese erhalten dafür ein altes Spiel mit Technik längst vergessener Tage und einem Spielprinzip, dass schon vor 20 Jahren schnell Langeweile aufkommen lies. Die neuartige Steuerung wurde hastig und einfallslos eingebaut und sorgt eher für beißende Schmerzen, als ein innovatives Spielgefühl. Daher bleibt nur eine klare Warnung an alle, die mit dem Kauf des Titels liebäugeln: Finger weg!