Race Driver: Grid im Test

Nintendo DS
Rennspiele auf dem DS gibt es zuhauf, aber ein Großteil davon ist Mist - Der Arcade-Racer Asphalt Urban GT 2 und der Fun-Racer Mario Kart DS sind zwei der wenigen Ausnahmen. Firebrand Games, die bereits mit DTM Race Driver 3: Create & Race eine äußerst detailgetreue Rennsimulation ablieferten, haben Race Driver: Grid auf den DS portiert. Wieviel Fahrspaß der Titel auf Nintendos Handheld macht und ob es das ideale Rennspiel für unterwegs ist, erfahrt ihr wie immer hier bei uns.


Wie in den großen Versionen auf PC, Xbox 360 und PlayStation 3 ist der Karriere-Modus auch auf dem Nintendo DS das eigentliche Herzstück von Racer Driver: Grid. Demnach startet ihr erneut als junger und unerfahrener Rennfahrer, mit dem Ziel der beste Rennfahrer der Welt zu werden - Doch der Weg ist lang und hart: Um eurer Ziel zu verwirklichen, müsst ihr zuerst einmal euren Ruf steigern.

Dazu stehen euch unterschiedliche Rennveranstaltungen in den drei Regionen USA, Europa und Japan zur Verfügung. Pro Region ist anfangs allerdings nur eure Zentrale sowie eine Strecke verfügbar. Schließt ihr eine Veranstaltung erfolgreich ab, winken als Belohnung weitere Strecken und Reputationspunkte. Letztere sind in Grid besonders wichtig, denn mit ihnen lässt sich der "Reputations-Level", der von "Anfänger" bis "Weltmeister" in 10 Stufen unterteilt ist, anheben. Gewonnene Reputationspunkte schalten nicht nur neue Wagen sondern auch Upgrades, Folien und Objekte für den Streckeneditor frei.

Vor einer Rennveranstaltung werden auf dem Topscreen des NDS alle Anforderungen angezeigt, die ihr zu erfüllen habt, um den Sieg und eine Medaille davonzutragen. Beispielsweise müsst ihr im "Mailand-Rennen" in Europa oder im "Motor City Cup" in USA, Detroit mindestens als Viertplatzierter das Rennen abschließen. Pro Veranstaltung können bis zu drei Medaillen gewonnen werden, benötigt wird jedoch nur eine. Bei mehreren erhaltet ihr, quasi als Belohnung, entsprechend mehr Reputationspunkte. Am Ende der Veranstaltung werden eure Ergebnisse in einer kurzen Übersicht angezeigt, so seid ihr ständig darüber informiert, ob ihr einen neuen Rekord aufgestellt und welche neuen Objekte und Strecken ihr erspielt habt.


Das komplette Spielgeschehen in Race Driver: Grid spielt sich auf dem oberen Bildschirm des DS ab, auf dem Touchscreen wird während den Rennen lediglich eine Streckenkarte, sowie die Schadensanzeige eingeblendet. Letztere gibt Auskunft über den Zustand von Schaltung, Lenkung, Aufhängung, Motor und Reifen. Streckenabhängig könnt ihr bei allzu großer Beschädigung einen Boxenstopp einlegen. Das Schadensmodell selbst wirkt sich nur auf das Fahrverhalten aus, optisch sind am Auto weder Schrammen noch Macken sichtbar. Nur bei einem Motorschaden steigt Qualm aus der Motorhaube empor.

Rempeln, Schubsen und Blockieren steht in Grid an der Tagesordnung - Glücklicherweise nimmt eurer Rennflitzer durch die fiesen Ramm-Attacken der KI-Mitfahrer nur wenig Schaden - Nervig ist das aggressive Verhalten doch allemal! Besitzer eines DS-Rumble Paks freuen sich über sehr gute umgesetzte Rütteleffekte, die ein klares Atmosphäre-Plus darstellen. Die Steuerung, welche ausschließlich per Digi-Pad erfolgt, wurde auf dem DS sehr gut und direkt umgesetzt und lässt sich als eine gelungene Mischung aus Arcade und Simulation beschreiben. Obendrein steuert sich jedes der 29 PS-Monster - von der hochgezüchteten Viper über US-Muscle Cars bis hin zur Nippon- Reisschüssel - spürbar anders.


Neben 37 lizensierten Strecken (Circuit de Spa-Francorchamps, Cirquito del Jarama, Donington Park, Istanbul Park, Le Mans, Nürburgring etc.) haben es zig verschiedene Renntypen in die mobile Fassung geschafft. Unter anderem: Einzelrennen, Meisterschafts-Rennen, Zeitfahren, Speed-Prüfung, Beschleunigen & Bremsen, Lenkprüfung, Verfolgung, Survival, Drift-Prüfung, Touge, Streckentraining und Blaupause. Ein Großteil der Renntypen ist selbst klärend, kurz eingehen möchte ich an dieser Stelle nur auf die Touge-Rennen sowie auf die Blaupause.

Bei den Touge-Rennen handelt es sich um knallharte NFS-typische Kopf-an-Kopf-Wettkämpfe auf engen japanischen Straßen. Hinter "Blaupause" verbirgt sich, wie der Name es bereits vermuten lässt, ein äußerst umfangreicher Streckeneditor mit dem ihr eure eigenen Traumkurse erstellen könnt, bzw in diesem Fall müsst. So erhaltet ihr zu Beginn der Veranstaltung genaue Anweisungen (Streckenlänge, erforderliche Bauelemente etc.), wie ihr die Rennstrecke zu bauen habt. Auch hier könnt ihr zusätzliche Punkte einheimsen, wenn ihr auf die Extrawünsche des Kunden eingeht..


Der Streckeneditor, den Besitzer von DTM Race Driver 3: Create & Race bereits kennen, und der speziell durch seine seine kinderleichte Bedienbarkeit punktet, ist übrigens direkt in eurer Zentrale aufrufbar. In minutenschnelle könnt ihr mit dem Rundkurs-Baukasten neue Kurse erstellen. Dank der über 60 individuellen Teile, welche Firebrand Games auf der DS-Speicherkarte hinterlegt hat, stehen euch etliche Kombinationsmöglichkeiten zur Verwirklichung eurer Traumkurse zur Verfügung. Cool: Mit dem Werbetafeldesigner könnt ihr eigene Werbetafeln erstellen, die ihr am Streckenrand aufstellen dürft.

Selbst gebastelte Kurse bestreitet ihr im Modus "Rennfahrer" oder im drahtlosen DS Multi-Karten Spiel. In der Werkstatt findet ihr eine Übersicht über alle Wagen, die ihr jemals freigeschaltet habt. Seid ihr im Besitz eines Motor-, Getriebe-, Lenkungs-, Reifen- oder Fahrgestell-Upgrades, dürft ihr diese hier verbauen. Zudem könnt ihr eure Wagenfarbe ändern und diverse Folien auf euren Rennboliden anbringen. Ist euch das nicht genug, zeichnet und malt ihr mit dem Foliendesigner kurzerhand bis zu vier weitere.

Erwartungsgemäß hat auch ein umfangreicher Onlinemodus den Weg ins Spiel gefunden, in dem bis zu vier Spieler gegeneinander antreten und ihr Können in globalen Online-Ranglisten unter Beweis stellen dürfen. Sehr vorbildlich: Der Titel unterstützt das "drahtlose Einzelkarten-Spiel" - Ihr benötigt also lediglich ein Exemplar des Spiels! Bis zu drei weitere Mitspieler übertragen sich die zum Mehrspieler-Spiel erforderlichen Daten einfach mithilfe der Drahtlosen DS-Datenübertragung.




Grafisch ist Race Driver Grid auch auf Nintendos Handheld ein echter Hingucker. Speziell die sehr schnelle und flüssige Optik kann begeistern. Ein Fest für die Augen sind auch die detaillierten und toll texturierten Strecken - Bei Nachtrennen fahren die KI-Kontrahenten sogar mit eingeschalteten Scheinwerfern und Neonlampen. Zudem gibt es je nach Kurs und Rennveranstaltung Wettereffekte im Form von Regen zu bestaunen. Dennoch kommt es immer wieder vor, dass manche Objekte relativ schwer sichtbar sind - Die Strecken und deren exakte Bremspunkte solltet ihr also kennen.

Eine absolute Enttäuschung ist der GameOST, dessen nervige Techno-Beats während den Rennen bereits nach kürzester Zeit abgrundtief nerven. Etwas besser ist die Musik in den Menüs, jedoch noch weit von gut entfernt - Kaum vorstellbar, dass die Stücke von "Allister Brimble" (Alien Breed Special Edition '92-Amiga 500, Driver-PSOne) komponiert wurden. Extrem lausig und monoton fallen auch die Motorensounds aus, die alles andere als realistisch klingen.

Daniel meint:

Daniel

Gesamt gesehen erwartet euch mit Race Driver: Grid trotz der kleinen Macken (Musik- und Soundeffekte, KI-Verhalten) eines der besten Rennspiele auf dem NDS, was nicht zuletzt am genialen Karrieremodus, sowie am gut ausbalancierten Schwierigkeitsgrad liegt. Obendrein bringt der Titel jede Menge Abwechslung und Spielmodi mit sich: Stellt auf dem Nürburgring neue Rundenrekorde auf, jagt PS-strotzende Muscle Cars durch die Straßen von San Francisco oder nehmt in Japan an NFS-typischen Drift-Rennen auf den Neon-beleuchteten Straßen von Shibuya teil - Die Wahl liegt an euch. Mein Tipp: Unbedingt das Rumble Pak besorgen - Die Vibrationseffekte sind wirklich hervorragend umgesetzt. Besonders gut gefallen hat mir auch der Streckeneditor, sowie der Folien- und Werbetafeldesigner - Quasi das Sahnehäubchen in Grid. Als Bonus gibt es neben dem spaßigen Onlinemodus (inklusive Ranglisten) noch den Modus "Einzelkarten-Spiel" - Sehr vorbildlich Codemasters!

Positiv

  • 37 lizensierte Strecken, 29 Wagen
  • Streckeneditor, Drahtloses Einzelkarten-Spiel, Onlinemodus
  • Boxenstopps möglich, Rumble Pack Unterstützung, Wetter-FX

Negativ

  • Unrealistische Motorensounds, Miserabler GameOST
  • Kein optisches Schadensmodell, Keine Tuningmöglichkeiten
  • Aggressive KI
Userwertung
0 0 Stimmen
Wertung abgeben:
senden
Follow us
Race Driver: Grid Daten
Genre Racing
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 08.08.2008
Vermarkter Codemasters
Wertung 8.3
Anzeigen
neXGam YouTube Channel
Anzeigen