

Kommen wir nun zur Welt-Tour: Auch hier sucht man sich seinen Lieblingsverein aus und meistert verschiedene Aufgaben. Zunächst geht es gegen leichte Vereine, die man mit 2 oder mehr Toren Unterschied schlagen muss, bis hin zu wirklichen Top-Vereinen, die man unter anderen Voraussetzungen bezwingen muss. Zum Beispiel darf man nicht auswechseln oder nicht ins Abseits geraten. Auch dieser Modus bietet eine schöne Abwechslung.
Ein weiteres Stück des Herzens von Pro Evolution Soccer 2009 ist der „Werde zur Legende“-Modus, der bereits aus den Versionen für PlayStation 3 und Xbox 360 bekannt ist. So darf man sich auch hier seinen eigenen Spieler mit allerlei Attributen wie Größe, Körper- und Kopfform, starker Fuß, Verletzungsanfälligkeit und so weiter anfertigen und ihn ab seinem 17. Lebensjahr begleiten. Ist dann eine Liga gewählt, geht es in ein Spiel, in dem man Scouts zu beeindrucken hat, um zu einem entsprechend guten Verein zu kommen.
Im Gegensatz zur „großen“ Version gibt’s während der Saison allerdings keine Trainingsspiele, man ist entweder nicht nominiert, auf der Bank oder in der Startaufstellung. Wird man zur Halbzeit eingewechselt, ist es ratsam seine Chance zu nutzen, um sich einen Stammplatz und später eventuell sogar einen Platz in der Nationalmannschaft sichern zu können. Auch die Third-Person Perspektive ist hier wieder vertreten, allerdings für meine Begriffe sehr unübersichtlich, sodass man doch lieber die „konventionelle“ Kameraeinstellung wählen sollte.

Die PSP-Version von Pro Evolution Soccer 2009 läuft auf der Engine des 6ten Teils für PlayStation 2. So sind Bewegungsabläufe wieder schneller, der Torwart dusseliger und Schüsse fulminanter. Spaß macht es, einen Ball aus 40 Metern unhaltbar in die Maschen zu dreschen – ob das in dieser Frequentierung allerdings der Wirklichkeit entspricht, darf sich jeder selbst aussuchen. Auch die KI ist auf dem Level des sechsten Ablegers, ergo wurde Teamvision noch nicht eingeführt und der Schiedsrichter pfeift zwar normal, ist mit Karten allerdings sehr großzügig. Insgesamt darf man jedoch glücklich über die Spiel-Engine sein, da Pro Evolution Soccer 6 immerhin Bestnoten eingefahren hat.
Im Wireless-Modus kann man über das heimische Internet gegen Spieler aus aller Welt zocken, leider mangelte es mir an Mitspielern und unangenehme Lags waren auch vorhanden. Allerdings ist es schön, dass ein Online-Modus Platz auf der UMD gefunden hat, sodass wir hier ganz objektiv bleiben!


Grafisch ist Pro Evolution Soccer 2009 auf der PSP deutlich über FIFA09 für den Sony-Handheld. Die Animationen sind wesentlich schöner, es gibt keine Framerateeinbrüche. Negativpunkte sind allerdings das wie Pappkameraden anmutende Publikum und die teilweise komische Detaillierung...
Auch im Sound werden keine Bäume ausgerissen – Atmosphäre ist im Stadion quasi nicht vorhanden und der einzige Kommentator meldet sich lediglich(!!) bei Toren zu Wort. Ist zwar eine Art, der Kritik aus dem Weg zu gehen, doch die Kommentare wiederholen sich so elendig oft, dass auch diese nerven! Der Menü-Soundtrack ist wie immer zum vergessen und nervt auch nach kurzer Zeit.
Ja Konami darf sich freuen, da die PSP-Version von Pro Evolution Soccer 2009 wirklich gut geworden ist. Umfang und Gameplay sind löblich, über den Sound redet man lieber nicht und grafisch ist es zwar nicht das Gelbe vom Ei, doch immerhin ganz solide. Handheld-Fetischisten und Fußball-Fans sei dieser Titel wärmstens ans Herz gelegt. Leider ist die Lizenz-Misere in diesem Teil auch nicht behoben, sondern eher verschlimmert worden.