
Nach einer schöm gestalteten Einführung dürft ihr euch direkt euer Team aussuchen. Entweder ihr nehmt die Standard-Spieler der Liga, die Spieler des Freundschaftsspiel-Modus oder ihr erstellt euch eine eigene Mannschaft mit eurem Wunschkader. Habt ihr euch eure 11 zusammengestellt habt, dürft ihr eine Liga auswählen in der ihr spielt. Zwar sind es nicht die original Ligen, doch sind Teams einer Art meistens in einer Spielklasse. Ihr startet im Übrigen in der zweiten Liga und müsst in der ersten Saison den Aufstieg schaffen, um ganz oben mitspielen zu können. Vorher werden noch Spiellänge und Schwierigkeitsgrad eingestellt und schon geht’s los mit der Meister-Liga. Im Übrigen ist die Meister-Liga noch ausgefeilter, es gibt z.B. Gimmicks wie Fan-Schnappschüsse und alle Informationen sind in einer Tabelle gut geordnet, sodass man sich noch besser zurechtfindet als zuvor.


Hier werden euch auf dem Hauptbildschirm alle wichtigen Informationen über die Spieler gezeigt und wie gewohnt habt ihr hier wieder alle Möglichkeiten eines Managers und Trainers. So könnt ihr die Formation ändern, Verhandlungen über Käufe und Verkäufe führen, euch über die eigene und gegnerische Mannschaft informieren und den aktuellen Tabellenstand einsehen. Wie man sieht ist die Meister-Liga wie immer sehr umfangreich und motivierend, verspricht also viele vergnügliche Singleplayer-Stunden. Schade ist, dass der Trainingsmodus im Gegensatz zur PS2-Version sehr schmal ausgefallen ist. Während man auf der PlayStation 3 nur Freistöße, Ecken und normale Trainingsspiele ausführen könnt, gibt es auf der kleineren Schwester die Möglichkeit sich durch mehrere Tutorials zu spielen, um Spielsituation noch besser erlernen und ausnutzen zu können.
Natürlich kann man auch wieder Spiele mit bis zu 7 Spielern auf einer Konsole durchführen, allerdings ist der Online-Modus wahrlich von einer höheren Wichtigkeit. Nachdem man seinen Spielecode also online registriert hat, geht’s auch direkt in die Lobby. Hier kann man entweder ein Freundschafts- oder Ranglisten-Spiel ausführen. Hat man einen Gegenspieler gefunden und alle Eigenschaften gefunden geht’s los. Leider ist das Online-Spiel derzeit noch von vielen Lags geplagt, ein wirklicher Spielfluss kommt nicht auf, da die Partie nie wirklich ruckelfrei ist. Im Moment arbeitet Konami an einem Patch, der das Spiel von den unschönen Spielverzögerungen befreien soll.

Was das Spiel selbst angeht, hat sich wieder einiges verbessert. Neben der Ballphysik, welche abermals ein Niveau höher angesiedelt ist und von exorbitant vielen Faktoren beeinflusst wird, ist der taktische Faktor natürlich auch erweitert worden. Konami die KI mit der so genannten ‚Team Vision’ ausgestattet – das heißt, dass der gegnerische Kader sich auf euren individuellen Spielstil einstellt, um Situationen vorausahnen und zuvor begangene Fehler ausmerzen zu können. So wird das Spiel offener und es gibt quasi unendlich viele Möglichkeiten den Angriff zu steuern. So gibt es beispielsweise die Funktionen große Abwehrhünen bei Eckstößen in den gegnerischen Strafraum zu beordern. Dies ist natürlich von Vorteil, wenn der Ball den Kopf des Verteidigers erwischt, hat jedoch auch den Nachteil, dass der Gegner einen schnellen Konterangriff ausführen kann, wenn der Eckball mal nicht perfekt kommt. Pro Evolution Soccer 2008 ist taktisch ergo noch tiefer als sein Vorgänger und macht das Spiel sehr offen und authentisch, macht es praktisch noch realistischer.

Wie sieht’s mit den Lizenzen aus? Nun, es hat sich nicht viel geändert. Ein paar Nationalmannschaften, wie Spanien oder England sind original, bei den Vereinsmannschaften sind die französische, italienische, niederländische und spanische Liga komplett lizenziert, bei England fehlen leider Arsenal und Manchester United, dafür sind Newcastle und Tottenham Hotspur komplett ausgestattet. Außerhalb der festen Spielklassen sind unter „andere Ligen“ Teams wie der FC Bayern München, RSC Anderlecht, Besiktas Istanbul, oder Celtic Glasgow lizenziert. Wie man sieht hat sich nicht viel getan – die Lizenzen sind weiterhin ein Schwachpunkt des sonst so starken Pro Evolution Soccer.
In Sachen Atmosphäre hat sich eine Menge getan, das gesamte Publikum wurde 3D-isiert und kommt nun erheblich authentischer rüber. Im Gegensatz zu FIFA ist die Stimmung im Stadion natürlich nichts, da der EA-Titel auch original Fangesänge innehat, allerdings kann man bei diesem PES-Titel einen deutlichen Schritt nach vorne erkennen und hoffen, dass es beim nächsten Spiel noch besser wird.

Die PlayStation 3-Version von Pro Evolution Soccer 2008 ist ein Top-Titel. Ihr könnt mir nicht erzählen, dass sich das Spiel verschlechtert hat – durch Teamvision, neuen taktischen Möglichkeiten, einem guten Online-Modus und einer für lange Zeit motivierenden Meister-Liga erfüllt PES mal wieder alles, was von ihm erwartet wurde. Die heftigen Ruckler und Lags im Online- und Offlinespiel machen derzeit allerdings einen dicken Strich durch die Rechnung. Durch selbige geht nämlich eine ganze Menge Spielspaß verloren – hoffentlich bringt Konami den Patch so schnell wie möglich.