
Und genau auf diese Personengruppe zielt der Titel ganz offensichtlich auch ab. Schon im Hauptmenü werden Mädchenherzen kaum der Verlockung des Modus "Ausreiten" widerstehen können, der euch auf dem Rücken der vierbeinigen Freundes ganz wörtlich über Stock und Stein hüpfen lässt. Dies zumindest die ersten paar Mal, danach wird diese etwas abwechslungsarme Dreingabe der Entwickler leider etwas öde. Aber wozu gibt es schließlich noch das Hauptspiel im Menü anzuwählen..


Na, an welche Lebenssimulation erinnert der Grafikstil wohl stark?
Hier dürfen wir uns dann als frischgebackene Gestütsbesitzern mit dem Managment des selben beschäftigen. Zunächst noch den eigenen Namen eingegeben und schon dürft ihr euch fortan eurer Pferde und der Gäste des Gestüts annehmen. Dies geschieht dabei ähnlich der Tierarztpraxis aus einer Iso-3D Perspektive im Sims-artigen Look. Auch die Statusanzeigen Hygiene, Gesundheit, Hunger und Durst erinnern wohl nicht zufällig an das große Vorbild aus dem Hause Maxis.
Jedenfalls müsst ihr euch nun zunächst natürlich vorwiegend um die Pflege der Pferde kümmern. Dies bedeutet neben Stall ausmisten, füttern und streicheln auch das gelegentliche Ausreiten, um dem Tier etwas Auslauf zu gönnen. Ist das Tier dann gesund, freut sich der Mensch. Nicht nur weil die Gäste des Gestüts im Rahmen von Reitunterricht gegen bare Münze in der Reiterei unterrichten werden, sondern auch weil sich später auch Reitturniere absolvieren lassen. Sogar die eigene Zucht weiterer Pferde ist möglich, erfordert allerdings zunächst ausreichend Bargeld um die Kosten für den Ausbau des Geländes vornehmen zu können.


Per Pedes geht es von Gebäude zu Gebäude!
Um hier über die finanzielle Lage nicht den Überblick zu verlieren, lohnt es sich gelegentlich im Haupthaus einen Blick in die EDV-Abteilung zu werden. Der Computer spuckt nämlich allerhand Daten wie Vorratsstand, Infos zu den Pferden und eine vereinfachte Bilanz aus, an der sich der wirtschaftliche Volk des Projekts bemessen lässt. Habt ihr schließlich genügend Zaster auf die hohe Kante gelegt, dürft ihr anders als Deutschland Manager die Kohle auf kein Schweizer Nummernkonto schaffen, sondern wieder in euren Betrieb investieren. Im Laufe der Zeit entwickelt sich euer Gestüt so kontinuierlich immer mehr und lässt das junge Spielerauge den sichtbaren Erfolg genießen. Lediglich ein flüssiges Lesen der deutschen Texte sollte bei diesem Spiel wohl als Grundvoraussetzung gesehen werden.
Technisch ist auch soweit alles ganz in Ordnung. Die Optik hat schon bei besagter Tierarztpraxis keinen Baum ausgerissen, auf dem GBA ist sie anders als beim DS aber sicherlich schon eher vertretbar. Die Qualität der Protagonisten schwankt von recht klobig wirkenden Menschen bis hin zu wirklich hübschen Pferden, auch wenn es hier animationstechnisch neben Beschleunigung und Sprung nicht wirklich viel zu sehen gibt. Die Photos auf der Packungsrückseite täuschen leider wieder einmal über die wahre Qualität der Optik hinweg! Das ist insofern unverständlich, da es hier eigentlich nichts gibt, wofür man sich schämen müsste.


Besuch in der Stadtapotheke..
Im gehobenen Mittelfeld ist auch die Soundkulisse anzusiedeln. Die Begleitmelodie ist passend, fängt nach längerer Spielzeit aber durch ihre ständige Wiederholung dezent zu nerven an. Irgendwann dreht man sie runter, spart ohnehin wertvolle Batteriezeit. Zwischendrin gibts immer wieder mal ein paar einzelne Umgebungsgeräusche zu hören, doch nichts was über das gute Mittelmaß in irgendeiner Art und Weise herausstechen würde.
Eine ist klar - dieser Titel richtet sich nicht an 23-jährige Vollblutspieler, sondern eher die jüngere Spielergruppe mit einem Konsum von vielleicht 5 - 10 Spieletiteln pro Jahr. Für diese ist es auch passend, motivierend und spaßig genug, auch wenn auf Dauer etwas die Abwechslung fehlt. Ein paar Zufallsereignisse hätten hier womöglich noch etwas Auflockerung bewirkt. Sei´s drum, als Geschenk für die 9-jährige Nichte auf alle Fälle ein interessanter Kandidat!