
"Die Bewegungsabläufe der Spieler sind sehr realistisch"
Nun endlich im Hauptmenü angekommen ist sie da - die Qual der Wahl, welcher der vielen verschiedenen Spielmodis es denn sein darf. Ein kurzes Spielchen zwischendurch mit dem Exhibition Modus? Oder lieber gleich eine ganze Season? Wer will, kann auch ein Tournament veranstalten oder sich im Roster eigene Spieler zusammenstellen/editieren. Die ganz harten Cracks unter euch können hingegen, wie auch beim EA-Produkt, mit der Option Franchise ein Team managen und junge Talente fördern, wobei dies wieder recht simpel und eher spartanisch ausfällt.
Wer sich zwischen diesen zahlreichen Optionen durchgeklickt hat gelangt zwangsläufig auch mal auf´s Spielfeld. Und hier ist der erste Pluspunkt gegenüber Konkurrent Madden zu sehen. Zum Einen wunderschöne Schattenspiele auf dem Spielfeld, sogar ein über dem Stadion fliegender Zeppelin ist da deutlich erkennbar. Und zum Anderen sind die Texturen etwas detaillierter als beim Konkurrenzprodukt. Die Animationen der Spieler bewegen sich indes auf ähnlich hohem Niveau - schon wahnsinnig, wie realistisch diese Sportgames geworden sind. Manchmal hat man ja fast schon den Eindruck, man würde eine TV-Übertragung und kein Videospiel sehen.

"Wohin mit der Pille?"
Zu dieser Atmosphäre tragen auch die beiden - für die Sega Sports Reihe typischen - Kommentatoren bei. Wieder ein Punkt, der mir gegenüber Madden deutlich besser gefallen hat, da hier der Kommentar emotionaler und nicht so superseriös rüberkommt. Allerdings ist das musikalische Angebot beim Spiel der US-Football-Legende John Madden doch merklich besser, kein Wunder - hatte man doch extra richtige Bands dafür angeheuert.
Grafisch hat das Sega Produkt etwa ein Fieldgoal Vorsprung, die Spieler sind wie oben bereits erwähnt etwas detaillierter und nicht ganz so eckig wie es bei Madden noch der Fall war. Auch die zumindest anfangs bei Madden 2003 doch ziemlich verwirrende Steuerung findet sich hier nicht wieder, allerdings reagieren die Richtungspfeile beim Kicken um einiges sensibler - ein kleiner Ausschlag nach rechts und ihr kickt den Ball beim Kick-Off fast schon in die Zuschauertribüne....
Nachdem die Stadionatmosphäre in beiden Games gut vermittelt wird und die Zuschauer sich auch beim Sega Sports Titel deutlich mit Rufen und Chören bemerkbar machen, punktet NFL2K3 wieder beim Thema Aufmachung. Da kam der Football Simulation wohl wieder die Kooperation mit ESPN zu gute, denn beispielweise werden zwischen den Plays (Spielzügen) die Lines vorgestellt und einzelnen Spielern (dank Lizenz alles NFL-Größen) ein paar Kommentare gewidmet - ganz, wie es der hiesige Football-Fan aus dem US-Fernsehen kennt. Und das erzeugt natürlich Authentizität und den gewünschten Realismuseffekt beim Spieler vor der Konsole.

"Gelingt dem Verteidiger eine Interception?"
Was gibt es abschließend noch zu sagen? Madden 2003 ist vom Thron gestoßen worden und muss sich bis zum Erscheinen der 2004er Version noch ein wenig liften lassen, um dann wieder Anspruch auf die Krone im Footballgenre anmelden zu können.
Tolle Footballsimulation aus dem Hause Sega, die mich als Fan des US-Sports begeistert hat. Wer die Wahl zwischen Madden 2003 und NFL2K3 hat, sollte sich für Letzteres entscheiden. Zwar ist Madden wahrlich kein schlechtes Spiel, dennoch bietet der Visual Concepts Titel eben hier und da einfach ein klein wenig mehr für Football-Fans.