Next Generation Tennis 2003 im Test

PlayStation2
Kein Monat vergeht ohne, dass ein neuer ambitionierter Tennis-Titel in den Regalen der Händler landet. Was mit dem minimalistischen wie packenden Pong Ende der 70er begann, gipfelte auf Segas glücklosem Dreamcast zur akuraten Simulation - Virtua Tennis (Mittlerweile auch für PC und PS2 erhältlich). Viele Entwickler versuchten am Thron der Sega Sports-Reihe zu rütteln - meist mit bescheidenem Erfolg. Der neueste Herausforderer ist "The Next Generation Tennis 2003" von Wanadoo. Hat der Titel gegen die übermächtige Arcade-Konkurrenz eine Chance und ist der Spielspass so groß wie der Titel lang ist? - Lest unser Review.

Texturen?! Nein Danke.


Die Spielmodi präsentieren sich recht bodenständig und rustikal: Arcade, Meisterschaft, Tunier und Einzelspiel - alles schonmal dagewesen. Die aus der Sega-Konkurrenz liebgewonnenen Minigames sucht man leider vergebens - wohl um die Ernsthaftigkeit und Authenzität des Titels zu unterstreichen (*rofl*). Das Game verfügt über die Roland Garros, sowie den US Open-Lizenzen. Leider dürften "Stars" vom Schlage eines Marat Safin oder Alex Corretja nur absoluten Insidern ein Begriff sein. Früher oder später verschlägt es euch dann auf den Tennisplatz. Hier werdet sogleich eure ersten Erfahrungen mit der geheimnisvollen Ballphysik machen. Die Entwickler haben nämlich weder Kosten noch Mühen gescheut und es nicht bei den uns bekannten Naturgesetzen belassen, sondern ein eigenes Universum mit neuen physikalischen Gesetzen kreiert! Der Ball verändert im Flug gerne mal Richtung, Geschwindigkeit, sowie Gewicht und lässt somit keine lange Weile aufkommen. Daher ist die neueste Wanadoo-Kreation explizit etwas für Hellseher, denn Normalsterbliche können die Flugrichtung der Tenniskugel nur erraten. Im ügrigen gehen die Spieler eure Joypadbefehle recht -sagen wir mal -"relaxt" an ... Manchmal hat dieses lustige Produkt jedoch auch Mitleid mit dem verzweifelnden Zocker und nimmt es mit der Kollisionsabfrage nicht so genau. Sprich ihr schlagt in die exakt falsche Richtung aber der Ball fliegt wie durch ein göttliches Wunder trotzdem auf die andere Seite ... Mulder und Scully hätten an den Replays ihre wahre Freude.


Mist! Ich hab meine Kontaktlinsen verloren!


Kurz und schmerzlos: Die Optik des Games ist eine mittelschwere Katastrophe. Der einzige Lichtpunkt sind die Animationen der Spieler, die noch halbwegs in Ordnung gehen. Der Polygoncount ist erschreckend niedrig, die Waden der Akteure wirken nicht wie durchtrainierte Sportlerschenkel sondern erinnern an Plastikprotesen für Schwerbehinderte, mit ihren monotonen Hauttexturen wirken die Spieler zudem wie Playmobil-Figuren. Getoppt werden die abgrundtief hässlichen Models nur noch von den billigen Tennisplätzen. Diese bestehen aus 2farbigen (!!!) Texturen und lassen somit sogar die Spielermodels wie High Res-Kreationen erscheinen. Würde die Kombination aus Feld und Spielern bereits für unheilbaren Augenkrebs sorgen, so stellen die Pappzuschauer quasi die Kirsche auf dem Sahnehäubchen dar. Diese entstammen alle einer Klonfabrik und erinnern mit ihren 2Phasen-Animationen an seelige NES-Zeiten. Von der Seite erscheinen sie ebenso flach wie sie hässlich sind -samt undefinierbarem weißen Rand, was auch immer die Entwickler mir damit sagen wollten. Komplettiert wird die Vorzeige-Präsentation noch von ruckeligen Replays und den mittlerweile liebgewonnenen PAL-Balken.
Die Soundkulisse, wenn man sie überhaupt so nennen kann, hat das gleiche Niveau wie die Grafik - nämlich garkeines. Angefangen bei der Hintergrundmelodie, die durch die Menüs geistert und vor allem Retrofans überzeugen wird - sie könnte nämlich auch den guten alten Midi-Soundchips vergangener 16Bit-Tage entsprungen sein. Auf den Plätzen stellt sich das nervige Gedudel endlich ab - nur um die Aufmerksamkeit auf die uninsprierten "Plops" der Tennisbälle zu lenken: Diese erinnern an rohe Eier, die aus großer Höhe auf den Asphalt klatschen. Das einzig Positive ist das ständige Stöhnen der weiblichen Spieler, die einen das uninspirierte Schiedsrichtergebrabbel und das Gekreische der Zuschauer , das an ein rauschendes Ostblock-Radio erinnert, für einen kurzen Augenblick vergessen lassen.


Der Schläger steckt in meinem Kopf und ich bekomm ihn nicht raus

Kai meint:

Kai

Die PS2-Tennisgemeinde ist wieder um einen halbherzigen Klon reicher. Über die lächerliche Optik könnte man noch mit einem Schmunzeln hingwegsehen wenn wenigstens das Gameplay stimmen würde ... nur leider ist keines vorhanden! So bleibt eigentlich nurnoch eines zu sagen: %&!"§$!"%$§/(!$!"?=)?=?%/($( !!!!!!!

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Next Generation Tennis 2003 Daten
Genre Sport
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit Erhältlich
Vermarkter -
Wertung 4.8
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