
Selbige Instrumente sind das hier recht comichafte Piano, das wuchtige Schlagzeug sowie eine klangvolle E-Gitarre. Klingt nicht wirklich reizvoll? So stellte sich das auch dieser Autor vor, zumindest ehe er mit dem Karrieremodus begann, dann die nächsten zwei Stunden vergnüglich Hits von Queen, Depeche Mode oder Kylie Minogue nachklimperte und mit jedem erfolgreichen Auftritt einen weiteren Song der Cart freischaltete.


Der Reiz liegt hierbei im simplen, aber fesselnden Gameplay: In Übereinstimmung mit den Songs (allesamt Instrumentalstücke!) erscheinen auf dem Bildschirm an den entsprechenden Stellen blaue Kreise und geben so Hinweis, welche Stelle des Instruments demnächst mit dem Stylus-Pen zu beackern ist. Ein zusätzliches Dreieck an den Kreisen dreht sich dabei aber noch von der Unterseite zur Oberseite - exakt in diesem Moment ist das perfekte Timing, um die gewählte Taste zu spielen. Überflüssig zu sagen, dass es schon mal recht hektisch werden kann, insbesondere wenn mehrere Kreise auf dem Touch-Screen auftauchen. Zusätzlich wird je nach Lied dann auch noch zwischen den Instrumenten gewechselt, was etwas Abwechslung in die Musikerkarriere bringt.


Schade jedoch, dass man vor lauter Konzentration den oberen Bildschirm geistig ausblendet - hier läuft nebenbei nämlich auch noch der Text zu den meisten Liedern durch und ein Balkensymbol gibt euch Aufschluss über die Resonanz auf euren Auftritt. Doch nicht immer reicht es einfach aus, die Fans zufrieden zu stellen - manchmal ist auch noch ein Spezialziel wie eine erfolgreiche Kombo über z. B. 60 Hits, eine bestimmte Punktzahl oder eine Genauigkeit von 90% zu erzielen - entsprechende Hinweise darauf gibt vor jeder Show Manager Max, der als geistig minderbemitteltes Manager-Monster den Eindruck einer Story vermitteln will, wo eigentlich gar keine ist. Will sagen, mehr als ein paar Zeilen zwischen den Songs werdet ihr hier nicht zu Gesicht bekommen - kein Vergleich mit z. B. den Elite Beat Agents.


Ein netter Gag verbirgt sich jedoch im Hauptmenü unter den Spielmodi Freestyle bzw. Composer - hier könnt ihr euch völlig ohne Zeitdruck an den drei Instrumenten zu schaffen machen und auf Wunsch eure Eigenkreationen sogar in einem der drei freien Slots speichern. Zwar lassen sich mit den begrenzten Mitteln (z. B. nur vier Tonspuren) keine komplexen Meisterwerke zaubern, gerade wer mit der Thematik aber noch gar keinen Kontakt hatte und vor Profi-Werkzeug scheut, der kann hier erste praktische Erfahrung sammeln. Dies gilt insbesondere natürlich für den eigenen Nachwuchs, den man bei Tivola rein von der Aufmachung her wohl auch als Hauptzielgruppe auserkoren hat - obwohl auch die Generation Papa hier ein paar Stündchen unterhalten wird.
Wer hingegen einfach noch mal gerne einen der freigespielten Songs nachklimpern möchte, etwa um seinen High-Scores neuen Höhen entgegen zu steuern, der erhält im Spielmodus "Proberaum" dazu gelegen. Alternativ lässt sich auch mit bis zu drei anderen Nintendo DS Besitzern im Multiplayermodus musizieren, wobei man sich entweder um hohe Punktzahlen duelliert oder gleich als Band gemeinsam auftritt. Letzteres verlangt dann jedoch nach einem Music Monstars Modul pro Spieler, soll nur mal probeweise ein Lied gegeneinander gespielt werden, reicht dank der DS Download Funktion auch nur ein Exemplar des Spiels.

Einen Minuspunkt fängt sich Music Monstars allerdings für die grafische Präsentation ein, denn hier haben sich die spanischen Entwickler von novorama (u.a. Fallen Lords PC ) etwas zu sehr zurückgelehnt. Unanimierte Standbilder sind im Jahr 2008 einfach kein Hit mehr und mag der Comic-Look vielleicht noch so sympathisch sein, er ist einfach arm an Höhepunkten und ausreichender Abwechslung. Von allem etwas mehr wäre hier wünschenswert gewesen.

Immerhin bei der Songliste darf man sich lobend auf die Schulter klopfen: Von Soundtracks über billigem Disco-Pop bis hin zu klassischem Liedgut ist für jeden Geschmack etwas dabei - nur in der Menge hätten es gerne noch ein paar Tracks mehr sein dürfen, denn so können sich talentierte Spieler halt schon in ca. 4-5 Stunden durch den Karrieremodus kämpfen und müssen sich weitere Herausforderungen dann selbst stellen. Dafür ist die Qualität des Sounds aber ordentlich, wobei sich dringend ein entsprechender Kopfhörer oder aber die Verbindung mit externen Boxen lohnt, da die Klangqualität bei den Nintendo DS Lautsprecher bekanntlich weit vom Prädikat "kristallklar" entfernt ist.
• Calvin Harris: Acceptable In The 80s
• O-Zone: Dragostea Din Tei
• Marc de Miquel: Tales
• Queen: I Want To Break Free
• Europe: The Final Countdown
• Lili'uokalani: Aloha Oe
• The Fray: How To Save A Life
• Johann Pacheibel: Canon
• Offenbach: Can Can
• Kylie Minogue: Can't Get You Out Of My Head
• Ray Parker Jr.: Ghostbusters
• Pet Shop Boys: It's A Sin
• Depeche Mode: Personal Jesus
• Britney Spears: Toxic
• Scott Queen Joplin: The Entertainer
• Iwan Petrowitch Larinow: Kalinka
• Lester Lee / Zeke Manners: Pennsylvania Polka
• Western Mix: Yankee Doodle
• Western Mix: The Yellow Rose Of Texas
• Western Mix: Oh Susanna
Ein passabler Einstand! Gemessen mit dem Schund, der gegenwärtig rechtzeitig zum Weihnachtsfest in die Nintendo DS Verkaufsregale der Händler drängt, ist Music Monstars ein erfreulich unterhaltsames Spiel. Zwar ist in nahezu allen Belangen noch die berühmte "Luft nach oben", insgesamt hat sich das Nintendo DS Erstlingswerk der spanischen Entwickler aber bewährt. Da Pläne für einen Ausbau der musikalischen Reihe bestehen, lässt sich wohl auf eine rundum verbesserte Fortsetzung hoffen - warten wirs ab!