Mort the Chicken im Test

PlayStation1
Ein Hahn rettet die Welt und foltert die Zocker
Interdimensionale Missverständnisse sind schon eine ärgerliche Sache. Als der Herrscher eines Planeten, der ausschließlich von würfelförmigen Wesen bevölkert wird, durch sein neues Dimensionsteleskop ein paar Heuballen entdeckt, glaubt er, dass es sich dabei um entführte Landsleute handelt. Und nachdem er ganz in der Nähe noch ein paar ziemlich asymmetrische Gestalten sichtet, sind auch schnell die Kriminellen identifiziert. Nichtsahnend, dass er in Wirklichkeit einen ganz normalen Bauernhof gefunden hat, und dass es sich bei den vermeintlichen Entführern nur um harmlose Hühner handelt, startet der verwirrte Würfelkanzler eine Großoffensive und entführt alle Küken aus der fremden Dimension. So etwas kann der Hahn Mortimer, der von seinen Freunden nur Mort genannt wird, natürlich nicht zulassen und macht sich auf den Weg, um das junge Federvieh wieder zu befreien.


Noch genießt Mort das Leben auf dem Bauernhof.


Mort the Chicken ist ein recht simples Suchspiel mit 3D-Optik. Der Spieler schlüpft in die Rolle des mutigen Gockels und muss in jedem Level eine bestimmte Anzahl von Küken finden. Diese sind teilweise recht gut hinter den eckigen Strukturen oder auf schwer zugänglichen Plateaus versteckt. Auch die Bewohner der fremden Dimension behindern die Mission, indem sie Mort angreifen. Mit Hilfe seines extrem lang geratenen Hahnenkamms, den er wie eine Peitsche benutzen kann, setzt sich unser Held zur Wehr. Außerdem gibt es noch einige Extras, die es Mort erlauben, seine Feinde schneller auszuschalten, höher zu springen oder neue Lebensenergie zu tanken.



Spätestens nach dem dritten Level dürfte jedem Zocker klar werden, dass er von diesem Spiel nicht viel Abwechslung erwarten kann. Die Aufgabe bleibt immer die Gleiche und nur die Level verändern sich ein wenig. Der Schwierigkeitsgrad ist selbst für Gelegenheitsspieler lächerlich. Die feindlichen Würfel sind unglaublich dumm und bewegen sich meistens nach einem fest vorgegebenen Schema. Erst in den letzten Spielstufen greifen sie direkt an, was aber ziemlich egal ist, da Mort jeden von ihnen mit einem einzigen Schlag vernichten kann.

Praktisch jeder Mensch, der mit den Grundfunktionen eines Joypads vertraut ist, kann das Spiel ohne Lebensverlust an einem Abend durchspielen. Der einzige wirkliche Gegner ist die träge Steuerung, die exakte Aktionen unmöglich macht. Wie misslungen die Spielstruktur tatsächlich ist, wird erst klar, wenn man das Ende des Games erreicht hat. Da muss man nämlich gegen zwei Endgegner nacheinander kämpfen. Wenn man einen dieser Bosse in die Mitte des Spiels gepackt hätte, wäre eventuell ein bisschen Motivation erhalten geblieben, da diese Duelle ein klein wenig mehr Geschick erfordern.


Wenn man es in Bewegung sieht, ist alles noch viel schlimmer!


Technisch ist Mort the Chicken eine Zumutung. Die Hauptfigur ist aus einem Minimum von Polygonen zusammengesetzt und bewegt sich durch eine genauso eckige wie bunte Welt. Das Spiel ruckelt praktisch immer, was bei den relativ kleinen Levels schon ein mittleres Kunststück ist. Die verschiedenfarbigen Würfel bestehen anscheinend aus Götterspeise und wabbeln bei jeder Bewegung ein wenig. Das ist aber schon alles, was sie können. Keine einzige Spielstufe bietet wirkliche Abwechslung was die Grafik angeht, und eine ganze Reihe kleinerer Mankos wie Clipping-Fehler, einer leicht fehlerhaften Kollisionsabfrage und einer ziemlich wirren Kameraführung runden das schlechte Gesamtbild ab. Obwohl der Sound alles andere als gut ist, ist er einer der Höhepunkte des Games. Die simplen aber witzigen Stücke können das schlichte Gameplay zwar nicht verstecken, sorgen aber für ein wenig Atmosphäre. In einigen Levels werden auch recht ruhige und sphärische Töne angeschlagen, die ziemlich deplaziert und einschläfernd wirken. Die Soundeffekte beschränken sich auf das Nötigste.



Es gibt tatsächlich eine gute Sache, die man über "Mort the Chicken" sagen kann. Die Zwischensequenzen sind genial. Zwar ist hier die Grafik ebenfalls schwach, aber die Witze sind so gut, dass der Spieler immer etwas zu lachen bekommt, bevor er in das nächste langweilige Level befördert wird.


Selbst das nexgam-Logo wäre ein grafisch imposanterer Gegner gewesen als diese Würfel auf Stelzen...

Tim meint:

Tim

Mort the Chicken ist aufgrund des niedrigen Schwierigkeitsgrades offensichtlich ausschließlich für sehr junge Spieler gedacht. Allerdings dürfte jeder Mensch, der aus dem Bunt-Ist-Gut-Alter raus ist, keinen Spaß an diesem Spiel haben. Technisch hinkt es seiner Zeit um mehr als ein halbes Jahrzehnt hinterher und spielerisch bietet es viel zu wenig Abwechslung. Auch der Umfang ist recht mager. Allein die superwitzigen Zwischensequenzen können überzeugen. Da das Game aber nicht übersetzt wurde und nur die wenigsten Vorschulkinder der englischen Sprache mächtig sind, nimmt sich Mort the Chicken selbst das einzige Verkaufsargument.

Positiv

  • Sehr, sehr lustige Story

Negativ

  • Keine Abwechslung
  • Optik auf unterstem Niveau
  • Selbst für Einstieger zu leicht
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Mort the Chicken Daten
Genre -
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 24.01.2001
Vermarkter -
Wertung 3
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