
Das Böse ist in den Startlöchern...
Als gestählter SNES-FAn hat man schließlich schon den einen oder anderen Totalausfall über seinen TV-Screen flimmern sehen. Nun gut, das dürfte Optionsmenü gibt wirklich nicht viel her und auch das Final Fight artige Spielprinzip war bereits 1994 alles andere als neu.

Vor jeder Stage wartet ein Character-Select
Dafür prügelt ihr euch nach Wahl eures favorisierten Rangers durch bunte, allerdings etwas einfallslos und detailarm wirkende Level und lasst die antanzende Gegnerschaft kräftig Staub schlucken. Habt ihr dann kurz dem obligatorischen Obermotz schließlich von Zivil in den Latex-Dienstanzug gewechselt, geht es dem Bösen mit neuen Spezialkräften an den Kragen. Die Movepalette mag dabei nicht sonderlich umfangreich ausgefallen zu sein, allerdings ist dafür wohl keiner der allesamt mittlerweile etwas angestaubt wirkenden 16-Bit Sidescroller bekannt. Kennern und Liebhabern des Genre wird es hier wohl dennoch an nichts mangeln.

Seltene Abwechslung - Trini packt den Kerl zum Wurf am Kragen
Für etwas frischen Wind und Abwechslung sorgen nämlich auch noch die Megazord Abschnitte, in denen sich die fünf Power Rangers zu einem riesigen Kampfroboter vereinen (Saber Rider lässt grüßen) und sich in klassischer Street Fighter Kultur mit übergroßen Monstern kloppen. Die drei Level dieser Art lassen sich dann auf Wunsch auch noch mit einem Menschen am zweiten Controller wiederholen, allerdings ist hierzu das Durchspielen des Singleplayer vorher Pflicht. Keine Angst, zu schwer wird das nicht, zumal viele Multiplayerfans sicherlich ohnehin den Lockrufen des arg eingegrenzten Gameplays widerstehen können. Schließlich glänzt keiner der Akteure durch eine besonders üppige Movevielfalt und wirklich spektakulär wirkt das Gekloppe auch nicht.

Damit nochmal durch den TÜV? Da wäre ich skeptisch...
Das gilt auch für die grafische Seite des Moduls. Die Farben sind bunt, hübsch und die Protagonisten klar zu erkennen, dafür erscheinen die Stages aber arg einfallslos und aus der Retortenkisten. Schlimmer noch die schrecklich banalen Animationen der Kämpfer, die noch direkt aus dem 8-Bit Zeitalter zu stammen scheinen. Ganz anders da hingegen der Sound - der original Soundtrack der Fernsehserie dürfte Fanherzen jedenfalls höher schlagen lassen und sogar verschwenderische Sprachsamples befinden sich in hörbarer Qualität.

Dieser Kerl hier sehnt sich nach Prügel...
Bei manchen Kollegen hatte ich das Gefühl, der Groll über die TV-Serie schlug sich auch in der Bewertung des gleichnamigen Spiels nieder. Dabei ist dieses trotz einiger Macken für Prügelfans durchaus zu gebrauchen. Denn obwohl auf dem SNES an Sidescroll Prüglern eigentlich kein Mangel herrscht, so ist etwas Abwechslung doch willkommen. Für knallharte Fans des Genres also unter Umständen eine Investition wert!