
In der Arena gehts gegen alte Bekannte...
Wie sein Vorgänger ist auch Metal Gear Acid 2 ein rundenbasierter Strategie-Titel, dessen Hauptelement Spielkarten sind. Die Areale sind im Kastenmuster unterteilt und ihr bewegt euch anhand von Karten, über die ihr auch mit Waffen und diverser Ausrüstung versorgt werdet. Wer mehr zum eigentlichen Spielgeschehen erfahren will, sollte unseren Test zum Vorgänger lesen, denn viel Grundlegendes hat sich nicht verändert.
Zu Beginn von Metal Gear Acid 2 treffen wir Snake und ein paar Kollegen an, die von einer Mission aus Amerika zurückkehren. Doch Snake hat ein heftiges Problem: eine Amnesie plagt ihn, er kann sich an kaum etwas aus den letzten Jahren erinnern. Auf friedlichem Boden angekommen hofft Snake, sich erholen zu können und die Geschehnisse der Vergangenheit aufzuarbeiten. Leider wird aus dem Plan nichts, denn bei seiner Ankunft werden Snake und seine Begleiter auf der Stelle von einem FBI Agenten verhaftet... Dieser macht Snake ein Angebot: er soll eine spezielle Mission für das FBI ausführen, dafür werden er und seine Kumpanen in die Freiheit entlassen. Snake bleibt nicht anderes übrig als mitzuspielen und so wird er in einen Komplex geschickt, wo er Informationen über einen offenbar durchgedrehten Professor finden soll, der scheinbar eine terroristische Attacke auf die freie Welt plant.

Mächtige Bossgegner kommen auch im zweiten Teil nicht zu kurz.
Die Story von Metal Gear Acid 2 weiß zu Beginn durchaus zu gefallen. Nach dem Abspann bleiben allerdings leider Fragen offen und ihr werdet zudem feststellen, dass der Verlauf der Geschichte viel vorhersehbarer war als in Metal Gear Acid.
In der Verpackung von Acid 2 findet der Käufer neben dem Spiel das sogenannte Solid Eye, eine Art 3D-Brille aus Pappe, die ihr auf eure PSP aufsetzen könnt. Nach einem Besuch in der Spielsteuerung und dem Umstellen einer Option könnt ihr so das ganze Spielgeschehen in 3D verfolgen. Da kommt zunächst Begeisterung auf, die aber leider nicht lange anhält. Nach spätestens 10 Minuten bemerkt ihr, dass verschiedene Ecken des aktuellen Areals deutlich schlechter zu erkennen sind und wirklich angenehm ist das Spielen mit dem Solid Eye auch nicht. Trotzdem ein nettes Gimmick, denn dadurch, dass ihr jederzeit zwischen der normalen Ansicht und dem Solid Eye-Modus wechseln könnt, habt ihr z.B. immer die Möglichkeit, euch die teilweise ziemlich abgefahrenen Bossgegner in 3D anzuschauen.

Neben schon bekannten Karten haben auch viele Neue ihren Weg ins Spiel gefunden.
Abgesehen vom Solid Eye bietet Metal Gear Acid 2 nicht viel Neues. Ihr sammelt Karten ein, stellt euer Deck zusammen und geht damit in den nächsten Abschnitt der Mission. Die Anzahl der verfügbaren Karten ist im zweiten Teil noch weiter gestiegen, mehr als 500 Karten haben nun Platz auf der UMD gefunden. Jede dieser Karten kann zudem aufgelevelt werden, viele Punkte für die Investition vorausgesetzt. Acid 2 bietet zudem wie sein Vorgänger einen zweiten spielbaren Charakter von dem Snake ab einem bestimmten Zeitpunkt im Storyverlauf begleitet wird. Beide bedienen sich dabei am gleichen Kartensortiment, haben aber unterschiedliche Decks. Ein kleines Tutorial gibt Quereinsteigern die wichtigsten Handhabungen mit auf den Weg, trotzdem bleibt der Einstieg auch im zweiten Teil nicht gerade leicht, falls ihr den Vorgänger nicht gespielt habt.
Sobald ihr den Dreh raus habt, gestaltet sich Metal Gear Acid 2 auf den normalen Schwierigkeitsgrad relativ leicht. Die leicht überarbeitete Steuerung vereinfacht das Spielgeschehen zwar nur geringfügig, macht aber Sinn. Ich habe im ersten Anlauf 12 Stunden bis zum Abspann gebraucht, was gute 10 Stunden weniger sind als ich beim ersten Mal für den Vorgänger benötigt habe. Wer aber ein echter Sammler ist, wird aufgrund der gesteigerten Kartenzahl deutlich länger am zweiten Teil hängen.

Auf dem fahrenden Zug solltet ihr besonders vorsichtig sein... werdet ihr herunter gestoßen, ist die Mission gescheitert.
Neben dem eigentlichen Story Modus bietet die Arena Abwechslung im Acid-Alltag. Hier könnt ihr, vier PSPs vorausgesetzt, 2 vs 2 in einem abgesperrten Gebiet nach den Regeln des eigentlichen Spiels antreten. Dabei lassen sich alte MGS-Hasen aus den PlayStation 2 Teilen spielen.
Grafisch wurde die Reihe mit dem zweiten Teil in ein neues Licht gerückt. Statt realistischer Wirkung wird nun auf den Comic Effekt gesetzt – durch eine Art von Cell Shading wirkt alles bunter und meiner Meinung nach sogar ein bischen aggressiver. Mir persönlich hat der Stil des Vorgängers besser gefallen, schlichtere Darstellung gab der Glaubwürdigkeit einen Boost. Schön allerdings, dass die Probleme mit der instabilen Framerate im zweiten Teil der Vergangenheit angehören – egal was in die Luft fliegt, ihr könnt immer alles flüssig verfolgen.
Der Soundtrack von Metal Gear Acid 2 erinnert ebenfalls stark an den Vorgänger, was aber nicht das Schlechteste ist. Mit eingängigen Melodien werdet ihr auf euren Missionen begleitet und die hin und wieder ertönenden Einzeiler der Gegner lockern das Geschehen ein wenig auf. Aufgrund der langen und ausführlichen Dialoge wurde leider erneut auf eine Sprachausgabe verzichtet.
Metal Gear Acid 2 bleibt beim Erfolgsrezept des Vorgängers und bietet nur kleinere Neuerungen. Trotzdem werden sich Liebhaber des ersten Teils freuen, ein neues ‚etwas anderes’ Metal Gear-Abenteuer erleben zu dürfen. Neueinsteigern empfehle ich aber, sich zuerst Metal Gear Acid anzuschauen, welches mir dann doch ein wenig besser gefallen hat.