
Das die Spielmechanik dabei den bisherigen Teilen der Tierarztpraxis Reihe weitestgehend folgt, dürfte wenig überraschen - zeigte man sich gemäß der Losung "Never change a winning team" doch bereits in der Vergangenheit Innovationen gegenüber eher etwas verschlossen. Dementsprechend mimen Spieler auch hier wieder einen frischen und idealistischen Tierarzt, der in der australische Steppe, den roten Bergen und Eukalyptuswäldchen seinen Dienst tut.

Und dieser besteht meist darin eingehende Notrufe im Hauptquartier mit einer Fahrt in die australische Wildnis zu quittieren, wo verletzte Wildtiere eure Hilfe benötigen. Ob Mangelerscheinungen, Parasitenbefall oder eiternde Infektion - praktisch für alle Eventualitäten seid ihr ausgerüstet und wählt aus einer Item-Liste am Bildschirmrand die richtige Behandlungsmethode, ehe ihr sie auf das unglückliche Tier anwendet.
Für die Pflege der kranken Tiere erhaltet ihr dann wiederum Zaster auf dem Konto gutgeschrieben, welcher dann in neue Aussattung und Ausrüstung investiert werden darf. So baut ihr eure Tierpflegestation samt Außengehegen im australischen Busch Tag für Tag weiter aus. Prinzipiell kein Unterschied zum bekannten Spielmuster z. B. bei den afrikanischen Tierärtzen, nur dass statt Giraffen und Affen dieses Mal u. a. eben Koalas, Dingos, Wombats oder Wildpferde eure Hilfe benötigen.

Einmal zur Pflege aufgenommene Tiere lassen sich übrigens auch über das integrierte Mikro des Nintendo DS ansprechen, wobei der Nintendo DS sich allerdings nach der Tonhöhe orientiert. Spitzbübisch wie der Autor dieser Zeilen ist, probierte er nämlich auch Wörter wie "Zylinderventil" und "Glockenspiel" aus - überraschend erfolgreich zu seinem Ergebnis.
Hinsichtlich der Präsentation bitet sich das gleiche Bild - die auf der Packung weiterhin abgedruckten Artworks täuschen über die wahre Qualität hinweg, obwohl diese gar nicht so schlecht ist, dass man sie verstecken müsste. Eine 3D Vogelperspektive in der Tierpflegestation sowie eine zweckmäßige Übersichtskarte bei Fahrten und Standbilder an den Einsatzorten sind zwar nicht überragend, erfüllen ihren Zweck allerdings vollkommen einwandfrei. Auch die Soundkulisse wurde dem australischen Abenteuer stimmig angepasst, wenn sie auch nicht gerade durch unglaubliche Variation überzeugt.
Mit Meine Tierarztpraxis in Australien wird die Erfolgsreihe aus dem Hause DTP young erfolgreich fortgesetzt - einzig ein wenig mehr Mut zum Neuen würde man sich wünschen. Diesem Autor dürfte es nämlich nicht anders gehen als den neunjährigen Kindern - kennt man einen Teil der Reihe, kennt man zwangsläufig auch alle anderen. Rasche Langeweile ist die Folge. Wer mit der Serie hingegen noch keinen Kontakt hatte, darf beim gewohnt qualitativ soliden und kindgerechten Australien Einsatz zugreifen!