Genau sechs Monate ist es her, daß Mega Man den Oberfiesling Sigma und seine Maverick-Kampfroboter auf die Müllhalde geschickt hat. Eigentlich sollte man meinen, daß nun wieder Frieden auf der Welt herrscht, wo Mensch und Maschine fortan gemeinsam an der Zukunft arbeiten können. Weit gefehlt, denn drei mysteriöse Mavericks (die sich selbst die X-Hunters nennen) beleben die alten Fabriken von Sigma wieder und schicken eine Roboterarmee aus, um Mega Man und dem so geliebten Frieden ein jähes Ende zu bereiten.
[Links]Egal wie groß sie sind: Mega Man haut die alle um![Rechts]Der Zoo in Mega Man X2
Wenn ihr jetzt von der zweiten SNES-Auflage des kleinen blauen Hüpfroboters erwartet, daß eine komplexe Story euch an den Bildschirm fesselt, seid ihr leider im falschen Film (Videospiel). Denn wo Mega Man draufsteht, ist auch Mega Man drin und das bedeutet im Klartext: Ballern, Springen, Rutschen, Sterben und Wutanfälle bekommen. Dies sind schließlich die Zutaten, die Fans schon seit 1985 immer wieder an die Konsole fesseln!
Wieder einmal stehen acht Levelabschnitte mit jeweils einem Themen übergreifenden Endgegner zur Auswahl und wieder müsst ihr zunächst herausfinden, mit welcher Wumme welcher Boss am leichtesten zu besiegen. Denn jedes Mal, sobald ihr einen Endgegner ins Land der Träume geschickt habt, erhaltet ihr nach alter Sitte seine zum Charakter passende Knarre. Das neue Endgegnerdesign aus dem Vorgänger, welches eindeutig aus der Tierwelt gegriffen wurde, haben die Designer natürlich beibehalten und so sollte es euch nicht wundern, wenn euch auch hier ein Schmetterling, Drache oder Skorpion aufs Dach steigt.
[Links]Auch Mittelgegner fragen nach Prügel![Rechts]Einer von Dr. Lights Upgradekapseln
Beim Leveldesign und der Charaktergestaltung hat sich Capcom eindeutig noch mal selbst übertroffen und Mega Man X2 lässt seinen Vorgänger ganz klar hinter sich. Wer aber einen echten Quantensprung erwartet, wird schnell enttäuscht. Vielmehr haben sich die Designer auf alte Tugenden besonnen und diese weiter ausgebaut, damit Fans noch eine neue Cartridge auf ihren Mega Man-Altar parken können.
Seid ihr am Levelanfang noch ein eher unbeholfener und leichter Geselle, bauen sich Mega Mans Fähigkeiten beim Durchschreiten aller Levels mehr und mehr aus und die Rüstung sowie der X-Buster bekommen ein paar Upgrades, die sich wirklich gewaschen haben. Ein nettes Feature ist auch der Detektor, der euch versteckte Wege zu Extras anzeigt, sowie die Energietanks zum Auffüllen eurer Lebensenergie.
Mein Name ist Mega Man, der Rächer der Konservendose! Meine Hobbys: Ich liebe es, Roboter auseinander zu nehmen und wieder falsch zusammen zu bauen.
Die wirklich große Neuerung bei Mega Man X2 ist allerdings der eingebaute C4-Chip, der sich in jeder Cartridge befindet. Er sorgt mit seiner Power dafür, dass die Konsole trotz stark beanspruchter Rechenleistungen nicht ins Schwitzen kommt. Das kommt natürlich ganz besonders bei der Grafik zum Tragen, denn die Farben sehen jetzt noch kräftiger aus. Die Hintergründe sind im Vergleich zum Vorgänger ebenfalls ganz klar besser gestaltet und die Animationen von Wasser und Gegenstände sehen ebenso noch besser aus. Beim Sound bleibt hingegen eigentlich alles beim Alten. Die Musikstücke sind gut gemacht, kommen aber leider nicht an den Ohrwürmern des ersten Teils ran.
Und wieder heißt es: Ein altes Spiel im neuen Gewand! Capcom ritt gekonnt auf der Mega Man-Welle und verbesserte an vielen Ecken das bewährte Spielprinzip. Dank des im Modul werkelnden C4-Chip sieht der Spaß zudem gleich noch viel besser aus. Für Fans ein Muss!