
Im Spiel findet ihr neben den großen Namen auch eher unbekanntere Helden wie Luke Cage, der eine stahlähnliche Haut besitzt gegen fast alles Immun ist. Über die einzelnen Helden, sowohl von der guten, als auch der bösen Seite, erfährt man sehr viel, indem man die im Spiel versteckten Filme und Akten findet - für jeden Marvel-Fan eine Bereicherung.

Im Spiel selbst fällt zunächst eine generelle Unübersicht auf. Sind mehr als 4 Gegner auf dem Bildschirm wird es sehr schwer sich zurechtzufinden, ebenso aufgrund des inflationären Einsatzes großer Effekte, sodass ihr oftmals raten und auf eure Tasten einhämmern müsst - gut fürs Pad ist es jedenfalls nicht. Eure Kameraden sind im Spiel übrigens ziemlich nutzlos, da die KI, genau wie im Vorgänger, nicht sonderlich ausgeprägt ist - man steht den Gegnern oftmals alleine gegenüber. Das macht allerdings auch nichts, da die Konkurrenten ebenfalls dumm wie Brot sind, und so keine besonders große Bedrohung darstellen.
Die Moves der gespielten Alter Egos bestehen, wie üblich, aus verschiedenen Schlägen unterschiedlicher Härte und Wurfattacken. Geschickte Kombinationen sind durch das jeweilige Malträtieren der Knöpfe leicht möglich, außerdem gibt es zwei verschiedene Spezialattacken, die je nach Superheld variieren. Für selbige muss allerdings eine Momentum-Bar gefüllt werden, was wiederum das Killen unzähliger Gegner erfordert. So wird ein relativ abwechslungsarmes Kampfsystem geboten, welches zwar simpel ist, aber dafür auch nicht Variabel.

Im Kampf sammelt man des Weiteren Erfahrungspunkte, die bei ausreichender Summierung zur Verbesserung der eigenen Attacken führen. Ebenso bringen eingesammelte Schmuckstücke einen kleinen Bonus. Der verbesserte Rollenspiel-Aspekt ist eine nette Neuerung, man kann im Übrigen auch Outfits ändern. Die Charaktere, die gerade nicht benutzt werden, entwickeln sich glücklicherweise automatisch mit und werden somit im Spielverlauf auch kräftiger.
Grafisch siedelt sich Marvel Ultimate Alliance 2 eher unterklassig ein. Die grob verpixelten Effekte sind wahrlich keine Augenweide, die Animationen wiederholen sich bemerkenswert oft. Überschattet wird das Ganze von unerträglichen Rucklern, die sogar in den Zwischensequenzen auftauchen und einen dicken, dicken Abzug in der A-Note verursachen. Der Soundtrack stammt gefühlt aus Gameboy-Zeiten, eine deutsche Sprachausgabe oder Untertitel hat man sich gespart, im Marvel-Universum wird Englisch gesprochen.

Ein kleines Licht am Ende des Tunnels ist der Mehrspieler-Modus, der lediglich Offline zur Verfügung steht. Man ersetzt die dümmlichen Kameraden durch seine Kumpels und schnell wird erkannt, dass das Spiel doch für kurze Zeit spaßig sein kann. Mehr aber auch nicht, da die Freude von Rucklern und der schlechten Kamera schnell wieder zerstört wird.
Marvel Ultimate Alliance 2 hat kaum Neuerungen, sich im technischen Bereich verschlechtert und zwei ganz grobe Schnitzer, die einfach nicht verzeihlich sind. Finger weg, es sei denn, ihr seid ein dicker Comicbuch-Verkäufer.