Marvel: Ultimate Alliance 2 im Test

Nintendo DS
Mit Marvel Ultimate Alliance 2 ist jetzt der ersehnte Nachfolger eines der besten, auf einem Comic basierenden, Videospiele erschienen. Neben Versionen für alle gängigen Konsolen, ist auch Nintendos DS in den Genuss des Titels gekommen. Kann sich dieser behaupten?

Es herrscht Krieg im Marvel Universum. Die Superhelden bekämpfen sich gegenseitig. Der Grund? Nach einem tödlichen Vorfall bei einem Kampf gegen Superschurken müssen sich jetzt alle Helden registrieren lassen. Doch es gibt Widerstand gegen das Gesetz. Angeführt ausgerechnet von der patriotischsten Figur des Marvel Universums überhaupt, Captain American, wagen sie den Aufstand gegen diese Regelung. Die Gegenseite wird von Tony Stark a.k.a Iron Man geführt. Wer wird am Ende siegen?


Grundlage für die Geschichte ist die Comic-Serie „Civil War“. Diese erschien 2006 bis 2007 und wurde von Mark Millar (Autor des bereits verfilmten und versofteten Comic Wanted) geschrieben. Für die Zeichnung zeichnete sich Steve McNiven verantwortlich, der sich mit dieser Arbeit in die vorderste Reihe der berühmtesten Künstler katapultierte.

Im Vergleich zum Vorgänger hat sich nicht allzu viel getan. Der Entwickler wurde gewechselt – statt Raven Software stammt MU2 dieses Mal von n-space – und es gibt eine neue besondere Attacke. Auf die Fusions-Angriffe, so der Name, wird gleich näher eingegangen. Ansonsten ist alles beim Alten geblieben. Noch immer bist du in einer Gruppe aus vier Figuren unterwegs. Jeder von diesen verfügt über Standard-Angriffe sowie über vier Spezial-Angriffe, deren Einsatz Energie kostet. Diese kann man jedoch von Feinden und der teilweise zerstörbaren Umgebung wieder zurückgewinnen. Automatisch wird sie dem schwächsten Gruppenmitglied zugewiesen. Schade ist, dass alle Sonder-Attacken von Anfang an frei verfügbar sind. Man muss sie nicht mehr freispielen, was dem Spiel doch einiges an Motivation nimmt.


Die Fusionsangriffe sind etwas Besonderes. Unter den bereits bekannten Energieleisten sind fünf Sterne. Diese werden durch erfolgreiche Angriffe nach und nach gefüllt. Sind sie alle voll, kann man verheerende Attacken auslösen. Dazu befindet sich in der Mitte des Touchscreens ein Symbol, das man mit dem Stylus auf diejenige Figur zieht, mit der man ihn auslösen will. Je nachdem, welche Charaktere man nimmt, sieht dann der Angriff unterschiedlich aus. Bei Hulk und Spider-Man zum Beispiel sprengt der Jade-Gigant ein Stück Asphalt vom Boden, welches der Spinnen-Mann dann auf den Gegner schleudert und zwar immer wieder. Schade ist, dass hier auf ein Stückchen Interaktivität verzichtet wurde. Anstatt per Stylus die Attacke zu dirigieren, geschieht alles automatisch.


Eine weitere Besonderheit der Fusion ist, dass man damit gefallene Kameraden wieder zum Leben erwecken kann. Auch hierfür muss man das Symbol auf eine Figur ziehen, nur dieses Mal auf diejenige, die tot ist. Der Einsatz kostet dann zwei Sterne. Und leider muss man dies oft genug machen.

Das Spiel hat einen horrenden Schwierigkeitsgrad. Selbst auf Normal kommt man gerade so eben durch. Dies liegt vor allem daran, dass selbst die Durchschnittsgegner den Helden ziemlich zusetzen. Und wenn dann zum Beispiel ein Geschütz aus der Entfernung auf die Figuren feuert und sie sich gleichzeitig gegen Angreifer aus der Nähe zur Wehr setzen müssen, gerät man schon ins Schwitzen und verliert die eine oder andere Figur. Hinzu kommt auch noch die mangelnde Intelligenz der Computer-Kollegen. Schlagen und ihre Spezialangriffe einsetzen, dies können Sie. Aber wenn es darum geht, auch mal zu blocken, sehen sie alt aus. Dies ist sehr ärgerlich.


Immerhin sind die Rücksetzpunkte fair verteilt und es gibt, wie bereits eben geschrieben, genügend Objekte, die euch mit der nötigen Lebensenergie versorgen. So kann man regelmäßig abspeichern und seine Gruppe neu gestalten. Allerdings muss man sich fragen, wieso es im gesamten Spiel nur einen einzigen Spielstand gibt. Und da auch direkt bei Speicherstellen gekämpft wird, speichert man dann eventuell äußerst ungünstig in der Mitte des Gefechts mit wenig Lebensenergie ab. Hier wäre eine frühere Sicherung sicherlich besser gewesen, um noch mal besser durch einen bestimmten Abschnitt zu kommen.


Es gibt eine gewisse Wiederspielbarkeit, dadurch, dass man sich für eine Seite entscheiden muss. Will man die andere spielen, kann man jederzeit wieder von vorne anfangen. Nur überschreibt man dann den einzigen Spielstand. Daher ist es durchaus empfehlenswert, erst die eine durchzuspielen und sich dann die andere vorzuknöpfen.

Zwar kann man auf dem DS nicht dieselbe Grafikqualität erwarten, wie auf den großen Konsolen, doch selbst für Nintendos Handheld lässt die Darstellung etwas zu wünschen übrig. Dies liegt vor allem an der Kamera, die sich leider nicht verstellen lässt, weder in der Höhe, noch zur Seite kann man den Blickwinkel verändern. Und wenn es dann zu einem Kampf kommt, der sich in eine Gegend verlagert, wo die Kamera automatisch umschwenkt, kann es leicht passieren, dass man blind kämpfen muss. Die Übersicht verabschiedet sich dann. Interessant ist, dass bei den Level die Entwickler immer mal wieder Teile der Wii-Version eingebaut haben, nur um dann auf einmal neue Elemente einzufügen. Dies ergibt einen gewissen Charme.


Wesentlich besser ist da der Sound. Die Musik kommt glasklar rüber und man entdeckt als Spieler des ersten Teils Stücke, die man von da bereits kennt. Auch die Soundeffekte kommen sehr gut rüber. Auf eine Sprachausgabe muss man natürlich verzichten, dafür gibt es die Untertitel. Hier ist es ärgerlich, dass diese komplett auf Englisch sind und nicht lokalisiert wurden.

Götz meint:

Götz

Die DS-Umsetzung von Marvel Ultimate Alliance 2 ist durchaus solide. Das Spiel macht Spaß, auch wenn dieser schwer in Bedrängnis kommt. Es gibt nämlich diverse Mankos. Der Schwierigkeitsgrad ist hoch, die Kameraführung miserabel und wieso auf deutsche Untertitel verzichtet wurde, ist leider unklar. Auf der positiven Seite ist der Sound und die Möglichkeit, die diversen Helden zu spielen.

Positiv

  • Glasklare Musik

Negativ

  • Schlechte Kameraführung
  • Nur ein einziger Spielstand
  • Hoher Schwierigkeitsgrad
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Marvel: Ultimate Alliance 2 Daten
Genre Action
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 25. September 2009
Vermarkter Activision
Wertung 6.8
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