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Eines schönen Tages sitzt Wario bei sich zu Hause. Anstatt Pläne gegen seinen Erzrivalen Mario zu schmieden, sitzt er jedoch ganz gemütlich vor der Glotze und lässt sich von Werbespots berieseln. Als ein Spot zu einem neuen GBA Spiel über die Mattscheibe läuft, hat Wario die geniale Idee wie er schnelles Geld verdienen kann: mit der Entwicklung eines Handheld Spiels – und seine zahlreichen Freunde sollen ihm dabei helfen. Somit startet das Spiel nach einem kurzen Intro.
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Das Spiel ist in verschiedene Level eingeteilt, für die jeweils eine befreundete Person von Wario als „Pate“ dient. Statt einem Jump´n Run, wie man es von einem Wario Spiel wohl erwarten würde, trefft ihr jedoch auf eine Art Spielesammlung, die man aber mit nichts bisher da gewesenem vergleichen kann. In „Made in Wario“ gibt es über 200 sogenannte „Microgames“, die ihr bewältigen müsst. Microgames heißen diese daher, weil ihr für jede Aufgabe nur ein paar Sekunden Zeit habt, was die Spiele zu schnellen Reaktionstests werden lässt. Pro Level müsst ihr eine bestimmte Anzahl Microgames bewältigen, um zu einem Boss Stage zu gelangen. Hier erwarten euch dann etwas anspruchsvollere Aufgaben als in den einzelnen Microgames, an die ihr euch ohne Zeitlimit heran wagt. In jedem Level habt ihr 4 Leben. Sobald ihr die von euch geforderte Aufgabe innerhalb des extrem kurzen Zeitlimits nicht erfolgreich gemeistert habt, verliert ihr ein Leben. Sind alle Leben weg, bevor ihr den Boss Stage – und somit das Level – beenden könnt, müsst ihr das Level neu starten.
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So zieht ihr durch die über 200 Microgames, die per Zufallprinzip auf eurem Bildschirm erscheinen. Als ob das nicht schon alles verwirrend genug wäre, hat Nintendo einen Grossteil der Spiele so bizarre gemacht, dass ihr euch vor Lachen nicht mehr einkriegen werdet. Hier einige Beispiele der äußerst skurrilen Microgames:
- Verdreckte Zähne innerhalb des Zeitlimits sauber putzen
- Ein Steak durchscheiden
- Finger ins Nasenloch stecken
- Eine Banane essen
- „Rotz“ in der Nase hochziehen
- Erbsen ausquetschen
- Usw.
Und das waren nur einige der richtig kranken, aber irgendwie auch genialen Microgames. Zwischendurch trefft ihr dann auch auf etwas normalere Aufgaben, die z.B. an alte Nintendo Klassiker angelegt sind. So müsst ihr z.B. in 5 Sekunden „F-Zero“ über die Strecke flitzen, ohne einen Gegner anzurempeln ,,, mit Mario im Ur-„Donkey Kong“ über Fässer springen ,,, mit Samus Aran einen Gegner in „Metroid“ vernichten ,,, mit Link in „Zelda“ durch eine Türe gehen ,,, usw.
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Nun fragt ihr euch sicher, wie das Ganze gesteuert wird. Generell sind die meisten Aufgaben durch einmaliges Drücken der A oder B Taste zu meistern. Hin und wieder benötigt ihr auch das Steuerkreuz (z.B. um Spaghetti an einer Gabel festzudrehen oder um mit einer Figur einen vorgegebenen Tanzschritt nachzuahmen). Das Problem bei der Sache ist, dass wenn ein neues Microgame auf eurem Display erscheint, ihr oftmals keine Ahnung habt was ihr machen müsst und vor allem wie ihr es steuert. Lange Erforschungen könnt ihr vergessen, habt ihr doch das Zeitlimit im Nacken. Daher wird während der ersten 15 Minuten im Spiel eigentlich mehr „rumprobiert“ als irgendwas anderes, aber dadurch habt ihr beim nächsten Mal wenn ihr auf die Aufgabe stoßt eine deutlich bessere Ausgangsposition. Und die braucht ihr auch, denn je höher die Level werden in denen ihr euch befindet, umso schwieriger (sprich: noch schneller) werden die Aufgaben die ihr bewältigen müsst.
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Neben dem normalen Spielverlauf in dem ihr durch die Level streift und ein Microgame nach dem anderen vorgesetzt bekommt, könnt ihr auch alle Microgames, denen ihr im normalen Spiel bereits begegnet seid, separat spielen. D.h. ihr habt wieder 4 Leben und spielt das gleiche Microgame immer wieder hintereinander. Jedoch wird es mit jedem Mal schwieriger und schneller. So könnt ihr für alle einzelnen Microgames Highscores aufstellen und bei euren Kumpels damit angeben, wie lange ihr ein Microgame ausgehalten habt (denn bei manchen wird man nach 20 – 30 Runden wirklich verrückt aufgrund der Schnelligkeit).
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Doch es geht auch ruhiger: durch eure Erfolge im normalen Spielverlauf könnt ihr einzelne Spiele frei schalten, die ihr dann ohne jeglichen Zeitdruck ganz entspannt spielen könnt. Diese sind dann zwar meistens Spiele, die auch als Microgames im normalen Spielverlauf vorhanden sind, jedoch wenn freigeschalten, in der „Vollversion“ vorhanden sind. So z.B. „Dr. Wario“, eine Umwandlung des NES und Gameboy Klassikers „Dr. Mario“.
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Auch an Multiplayer Freunde wurde gedacht. 4 Spiele können freigeschalten werden, die ihr zu Zweit an einem GBA spielen könnt. Zu zweit an einem GBA? Richtig, denn für jeden Spieler genügt in diesen „VS“-Spielen eine Schultertaste des GBA. Die 2-Spieler Games sind alle sehr spaßig und eine gute Ergänzung zum Rest des Spiels.
Grafik:
Die Grafik von „Made in Wario“ ist alles andere als revolutionär – jedoch soll sie das wohl auch nicht sein. Ich würde sagen dass die Grafik des Spiels zweckmäßig ist. So werden die NES Microgames genauso dargestellt wie ihre großen Brüder aus vergangener Zeit und auch die anderen Aufgaben werden klar und deutlich dargestellt. Keine großen Grafikexperimente oder Verschönerungen, die wir hier aber auch nicht brauchen.
Sound:
Der Sound ist ein wichtiger Faktor des Spiels. Komplette J-Pop Songs aus Japan wurden in das Spiel integriert, was ich persönlich wunderbar finde. Besonders wenn die Aufgaben schwieriger werden und die Musik passend dazu immer schneller, trägt der Sound kräftig dazu bei dass man drauf und dran ist die Nerven zu verlieren. Wunderbar!
Wie schon im Einleitungstext gesagt – „Made in Wario“ (bzw. „Wario Ware Inc.“) ist ein Pflichttitel für den GBA. Es ist sehr spaßig, actionreich (durch die knappen Zeitlimits) und sehr kurzweilig. Eine geniale Spielidee wurde hier wunderbar umgesetzt. Wer offen ist für neue Spielwelten kriegt ein 1A GBA Modul, welches immer wieder für eine kurze Zock-Session zwischendurch gut ist und durch ordentliche Langzeitmotivation und diverse Spielmodi eigentlich nie langweilig wird!