
Die erste Änderung die auffällt ist das neue Menü, das im Vergleich zum vorherigen wieder das ermöglicht was man von einem Menü eigentlich erwartet: Schnelles und übersichtliches Navigieren durch die Menüpunkte. Gerade für den Franchise Modus in dem man immer wieder Spieler tauscht, einkauft oder entlässt ist ein unkompliziertes und schnelles Erreichen bestimmter Menüpunkte von Vorteil und macht das Verwalten des Teams um einiges angenehmer. Der Umfang ist auch bei Madden NFL 10 recht beeindruckend ausgefallen. So haben Spieler eine Auswahl aus einer Handvoll Modi, darunter unter anderem Madden Moments, in dem man in verschiedene wahre Spielsituationen geworfen wird und ein bestimmtes Ziel erreichen muss. Etwa ein Spiel durch eine Interception wenden oder eine bestimmte Menge an Yards laufen. Wieder mit dabei ist der Madden Test, bei dem der Spieler im Angriff wie auch in der Abwehr bestimmte Ziele erreichen und Aktionen ausführen muss. Ebenfalls dabei ist der virtuelle Trainingsraum in dem ihr in Form von Hologrammen wieder verschiedene Übungen durchführen könnt um eure Skills zu trainieren.
Herzstück ist natürlich wie jedes Jahr der Franchise Modus, in dem ihr wie üblich über die volle Länge einer Season ein Team steuert und verwaltet. Zwar konnte man auch beim letzten Titel eine Online-Liga erstellen, in Madden NFL 10 präsentiert sich dieser Ansatz etwas überarbeitet als Online Franchise. Mit etwas weniger Umfang als das Offline-Gegenstück habt ihr die Möglichkeit ein Team nach euren Wünschen zu erstellen, spielen und natürlich zu verwalten, also beispielsweise auch Spielertransfers auszuführen. Weiter lassen sich über Xbox Live die üblichen 1on1-Spiele austragen aber auch zusammen mit einem Freund im gleichen Team ist es möglich gegen andere Spieler anzutreten.

In Sachen Gameplay gibt es nur wenig neues. E&ı,,,ne der Neuerungen hat die coole Bezeichnung “Pro-Tak”. Dahinter verbirgt sich das gezielte Steuern und Ansetzen von Tackles. Zudem gibt es nun auch die Möglichkeit den Ballführenden mit mehreren Spielern gleichzeitig auf den Boden zu bringen. Zwar ändert das spielerisch nur wenig, aber es ähnelt dem wahren Sport mehr, da es dort ebenfalls so ist, dass sich meist mehrer Spieler auf den Ballführenden stürzen. Eine weitere und gut umgesetzte Idee ist das “Fight for the fumble”. Verliert ein Angreifer den Ball, so wird am unteren Bildschirmrand eine Leiste angezeigt. In der Mitte werden dann abwechselnd Button-Symbole angezeigt, die es gilt so häufig und schnell wie möglich zu drücken, um die Leiste auf eurer Seite zu füllen. Schafft ihr es das eure Leiste weiter gefüllt ist, kommt ihr in Ballbesitz. Mehr neues ist spielerisch leider nicht drin, was aber auch nicht weiter schlimm ist, da sich das Niveau schon seit Jahren seht weit oben hält.
Ein weiteres neues Feature ist mit der “Extra Point Show” enthalten. Wie eine Fernseh-Sportschau aufgebaut (mit den Moderatoren Fran Charles und Alex Flanagan), versorgt sie euch mit Information rund um die Geschehnisse der Franchises, Statistiken und sonstigen Berichten.

Die Menüs und Ladebildschirme werden von Musikstücken aus den beiden Genres Rap und Rock untermalt. So finden sich Stücke von Künstlern wie Iron Maiden, Black Sabbath, Judas Priest, Nirvana, Korn oder Kid Rock auf der Rock-Seite und auf Seiten der Rapvertreter sind 2Pac, Public Enemy, Nas und P.Diddy mit dabei. In den Optionen lassen sich auf Wunsch bestimmte Musikstücke die man evtl. nicht so gut findet einfach ausschalten. Die Kommentare und deren Stimmen sind den Fans der Serie gut bekannt und auch dieses Jahr begleiten Sie das Spielgeschehen und geben ihre Meinungen zu den Spielzügen preis. Grafisch präsentiert sich Madden NFL 10 auf seinem bisher höchstem Niveau. Die Spieler sind reichlich Detailliert, sogar die Handtücher der Spieler haben Animationen spendiert bekommen, die Bewegungen sind sehr realistisch ausgefallen und zaubern fast schon den echten Live-Sport auf die heimischen Fernseher. Hier gibt es ganz klar nichts zu bemängeln!
Madden NFL 10 ist wieder auf dem richtigen Weg. Nachdem es so schien als ob es immer mehr in Richtung Aufmachung und mehr Fun als Realismus ging, schlägt man mit der aktuellen Episode wieder den Weg zur Simulation ein. Die wenigen Neuerungen im Gameplay sind eine nette Bereicherung, ändern tut sich damit aber eigentlich nicht viel, da sie nicht so sehr ins Gewicht fallen. Ist auch nicht schlimm, weil das Madden Gameplay schon seit Jahren einfach super ist. Technisch zeigt sich Madden NFL 10 vor allem grafisch richtig gut. Ich meine es ist das schönste Madden das wir bisher hatten. Details und Animationen sind wirklich top. Einzig die Fanblöcke wirken teils noch zu matschig. Etwas dreist finde ich die Tatsache, das man sich zum Beispiel bessere Hunter, Teamärzte und weitere solcher Sachen nur gegen MS Points kaufen kann. Wie bei vielen Fortsetzungen von Sportreihen muss jeder für sich selbst entscheiden ob die wenigen Neuerungen einen Kauf Wert sind oder nicht.