
Im Gegensatz zur Flash Variante bietet die Version für die stationäre Konsole ein Story-Modus mit 40 Routen. Wobei hier neben der Start- und Zielvorgabe immer wieder kleine Bereiche in den Routen vorgegeben sind, in denen man sich austoben kann um den Schlitten von A nach B zu führen. Dabei hilft euch die Wiimote, mit dem ihr auf dem Bildschirm die Strecke so verändert, dass euer Schlitten heil ans Ziel kommt.
In den acht Abschnitten mit je fünf Levels wird eine Alibistory erzählt, um den Puzzlespaß etwas aufzuwerten. Im Folgenden dreht sich die Story um unseren Helden Bosh, der in seinem Element unbesiegbar ist, so kommt es dazu, dass sein größter Feind sich immer Fallen ausdenkt um unseren Helden das Leben schwer zu machen. Die Story wird dabei mit kleinen Zwischensequenzen erzählt.

Dabei gestalten sich die ersten Levels noch recht einfach, was aber mit der Zeit immer schwieriger wird. Die Steuerung mit der Wiimote ist dabei stets gut gelöst. Einziges Manko hierbei ist die etwas unnötig komplizierte Menüführung bei der Auswahl der benötigten Tools sowie die langen Ladezeiten. Damit euer Schlitten das Ziel erreicht, hat man die Auswahl von mehreren Linien-Typen. Dabei habt ihr die Auswahl an Beschleunigungs- und Bremslinien sowie Falltüren, Loopings bis hin zu Trampolinen, je nachdem was die Levelarchitektur von euch (ab)verlangt.
Im Storymodus steckt dann der Teufel im Detail. Leider kann man nicht wirklich frei an die Sache rangehen und experimentieren wie man will um das Ziel erreichen. Auf Grund der eingeschränkten Levelarchitektur hat man nicht wirklich die freie Auswahl, welche Linien-Typen man einsetzen möchte, sondern nur beschränkte Lösungsmöglichkeiten, was zumindest in diesen Modus der Kreativität Grenzen setzt und hier und da Frustmomente mit sich bringt. Denn ähnlich wie bei Worms muss man hier oft tüfteln und oft nachzeichnen um z.B. den perfekten Bogen zu zeichnen, damit unser Schlitten nicht über das Ziel hinausfliegt.

Trotz der eher kindlichen Aufmachung, fordert Line Rider vor allem in den späteren Levels eine Menge Grips. Hier dürften jüngere Spieler sicherlich überfordert sein die Zielvorgaben zu erfüllen. Denn während in den ersten Levels einfache Beschleunigungslinien vor Bergen oder Bremslinien nach einem Berg ausreichen um das Ziel zu erreichen, müssen in späteren Abschnitten Loopings und Luftsprünge vollbracht werden. Wenn man auch noch die vorhandenen Bonus-Münzen einsammeln möchte, die in den Levels verteilt sind, ist Frust vorprogrammiert und das Zauberwort heißt, üben, üben und nochmals üben. Mit den Bonusmünzen werden weitere Hintergründe freigeschaltet.
Neben Storymodus, erwarten den Spieler Puzzle-Modus sowie der Freestyle-Modus. Im Ersteren können Levels ganz im Stile der im Story-Modus spielbaren Areale designet werden. Im Freestyle-Modus dagegen, sind der eigenen Kreativität keine Grenzen gesetzt. Hier kann man sich nach Lust und Laune austoben und alle vorhandenen Werkzeuge nach Belieben einsetzen. In beiden Varianten hat man die Möglichkeit die eigenen Kreationen hochzuladen um sie mit anderen Usern zu teilen.

Grafisch kommt Line Rider schlicht daher, aber nie hässlich. Die Areale sind meistens winterlich (und somit auch schlittentauglich) angehaucht. Die Hintergründe sind schlicht dargestellt und völlig ausreichend um Line Rider gut zu spielen. Die Sounduntermalung ist für einen Titel, der seine Wurzel in der Flashszene hat gelungen, kann aber bei längerer Spieldauer nerven.
Das Prinzip von Line Rider, sollte eigentlich jeder kennen. Wir haben in der Schule in langweiligen Stunden endlose Varianten gezeichnet und so unseren Spaß gehabt. Die Wii Version gefällt mit guter Steuerung und der Möglichkeit die eigenen Levels mit anderen zu teilen, aber auch neue Strecken von anderen Usern zu saugen. Somit ist wie bei Little Big Planet immer für Nachschub gesorgt. Die etwas aufwendige Menüführung und die Ladezeiten dagegen haben nicht ganz so gut gefallen. Für Puzzleliebhaber, die auch noch gerne selber an den Levels Hand anlegen wollen, sicherlich keine schlechte Investition