Kingdom Under Fire: Circle of Doom im Test

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Die Kingdom under Fire Serie erblickte erstmals das Licht der Welt auf der Xbox – möge Gott ihrer Seele gnädig sein. Damals strebte das Spiel allerdings noch ein ganz anderes Genre an und versuchte mit den ersten größeren Massenschlachten einen neuen Weg – zumindest auf der Xbox – einzuschlagen. Teil 3 soll nun wieder zu wesentlich konventionelleren Pfaden zurückkehren. Wie sich die Geschlechtsumwandlung in ein Action-Rollenspiel im Härtetest schlagen kann, erfahrt ihr wie immer bei uns...
Nachdem ihr die Spiele-DVD aus der Schachtel gefriemelt und in euer Laufwerk eingelegt habt, geht es auch prompt zur Charakterauswahl. Zur Auswahl stehen euch sechs verschiedene Charaktere, die sich durch unterschiedliche Stärken und Schwächen voneinander unterscheiden. Vom mächtigen, aber langsamen Krieger bis zum wendigen, aber weniger kräftigen Assassinen ist, alles vertreten. Ich persönlich habe mich für den Krieger mit dem übertriebenen Sixpack entschieden. Nach einer konfusen und eher zusammenhanglosen Introsequenz beginnt das eigentliche Spiel mit einem kleinen Tutorial-Level, den man bereits von der Demo-Fassung her kennen dürfte.

Das Geschehen wird dabei aus der 3rd Person-Ansicht verfolgt. Das Tutorial kann bei Bedarf übersprungen werden. Der Spielablauf ist so geregelt, dass ihr euch durch zufallsgenerierte Levelgebiete kämpft und dabei auf immensen Widerstand stoßt. Gekämpft wird in erster Linie mit Nahkampfwaffen, wie in unserem Fall mit einem riesigen Schwert. Besiegte Gegnertruppen hinterlassen Ausrüstungsgegenstände und andere wichtige Items, die ihr im Inventarbildschirm eurer Spielfigur bei Bedarf anlegen könnt. Bessere und nutzvolle Waffen bzw. Gegenstände findet ihr so im Spiel bereits relativ früh, so dass sich euer Krieger kontinuierlich verbessert. So bleiben die stumpfen Kampfeinlagen den Großteil des Spiels über immer motivierend. Erfahrungspunkte werden in einem Action-Rollenspiel natürlich auch jede Menge gesammelt. Sobald sich der Balken am linken unteren Bildschirmrand gefüllt hat, steigt ihr einen Level auf. Erfahrungspunkte werden dann auf Gesundheits-, Fertigkeits- und Glückspunkte sorgfältig verteilt.

Die Gesundheitspunkte betreffen logischerweise nur euren Gesundheitsbalken. Die Fertigkeitspunkte verbessern eure Ausdauer, die beim Ausführen einer Attacke nach unten absackt. Die Ausdauer wird von alleine relativ schnell wieder aufgefüllt, was aber wiederum von euren angelegten Gegenständen abhängig ist. So können z.B. eure Waffen pro Sekunde einen gewissen Anteil wieder zusätzlich auffüllen. Zum anderen braucht ihr ein gewisses Level an Fertigkeitspunkten, um eine Rüstung oder Waffe überhaupt tragen zu können. Die Glückspunkte sind eher nebensächlich, aber auch nicht ganz unbedeutend. Je höher euer Wert, desto höher ist die Chance, dass die Items, die von den Monstern fallen gelassen werden, wertvoller sind. Am Ende eines jeden Gebietes stoßt ihr auf einen Händler in Form eines Sensenmannes oder anderen merkwürdigen Gestalt, mit der ihr handeln, Gegenstände zusammenfügen (Synthese) oder lagern könnt.

Anschließend habt ihr die Möglichkeit im „Schlaf“ auf einen alten Mann zu treffen, der sich später als irgendeine Art Meister von euch entpuppt. Mit ihm könnt ihr im ansonst rauen Metzelalltag ein paar Worte wechseln. Des weiteren bietet er euch an neue Fähigkeiten zu erlernen. Im Gegenzug müsst ihr dafür eine bestimmte Anzahl an vorgegebenen Kreaturen meucheln, die im vergleich zu anderen Gegnern eher selten im Spiel auftreten. Als Ausgleich winken dann Fähigkeiten wie Heilzauber, Feuerbälle, Explosionen, Unsichtbarkeit und andere nützliche Zaubereien. Ist ein Gebiet komplett erkundet, wartet auf euch ein mehr oder weniger kleiner Endboss, den ihr zu besiegen habt. Der erste Endboss ist durch das Ausfindigmachen der Schwachstelle kein Problem für geübtere Spieler. Zur Not frischen Heilzauber oder Heilfläschchen eure Gesundheit wieder auf.

Man merkt schnell, dass das Spiel in erster Linie für Solisten nur wenig zu bieten hat. Zwar variieren die Schauplätze relativ häufig und es gibt dank der Zufallsgeneration immer etwas neues zu entdecken, doch für Einzelspieler bietet Circle of Doom definitiv zu wenig. Das Dauergemetzel wird auf längere Spielzeit gesehen mit Sicherheit nicht jedermanns Offenbarung sein, dazu mangelt es an richtigen Quests und einer besseren Haupthandlung. Dungeon Crwaler werden aber bestens bedient und sind dank der sechs Charaktere, den vielen Items und dem großen Umfang, den das Spiel bietet, gut aufgehoben. Die eigentliche Stärke des Spiels ist der online Co-Op, bei dem bis zu vier Spieler gleichzeitig zusammen durch die Levels streichen und auf die große Monsterhatz gehen können. Zusammen macht es einfach viel mehr Spass.

Grafisch zeigt sich Kingdom under Fire recht hübsch. Es gibt einige schöne Schauplätze, wie unter anderem einen märchenhaften Wald oder eine verlassene Wüstenstadt, die gut zum Setting passen. Technisch ist das Spiel ebenfalls recht ordentlich geworden. Sicherleich, es ist kein Spiel nach dem sich Grafikfetischisten die Finger lecken würden, aber dennoch macht der Titel eine gute Figur. Lediglich die ab und an auftretenden Geschwindigkeitseinbrüche mögen ein wenig stören, tun dem Spielspass aber keinen Abbruch. Ein bisschen mehr Detailverliebtheit und eine beeindruckendere Gebäudearchitekturen hätten dem Spiel noch zu einer deutlich besseren Grafikwertung verholfen. Von daher ist der Titel doch eher in die Kategorie technisch solide einzuordnen.



Musikalisch erweißt sich das Spiel als relativ bedeckt. Es gibt einige schöne, entspannende Melodien, die in Kampfsituationen von einer etwas hektischeren Musikuntermalung abgelöst werden. Ingesamt nicht schlecht, aber es mangelt definitiv an Abwechslung. Die Sprachausgabe hat mich persönlich überrascht. Ich habe eher mit einem Totalausfall gerechnet, jedoch kann der dritte Ableger der KuF-Reihe mit einigen bekannten Synchronsprecher auftrumpfen. Fans gleichartiger Spiele werden mit Sicherheit den ein oder anderen Sprecher bereits von anderen Rollenspielen her kennen. Ganz nett ist auch, dass ihr die Möglichkeit habt, alle Tonspuren, die sich auf der DVD befinden, anwählen könnt. Wer sich also mit der dt. Sprachausgabe nicht anfreunden kann, der hat immer noch die Möglichkeit auf englisch umzustellen.

Die Steuerung ist den Entwicklern von Blue Side gut gelungen und geht bereits nach kurzer Spielzeit in Fleisch und Blut über. Das Benutzerinterface, wie Inventar & Co, ist ebenfalls alles sehr benutzerfreundlich gehalten worden und dürfte selbst Rollenspielanfänger nicht unnötige überfordern. Apropos Blut, dies lässt sich in den Optionen hinzufügen und so ist auch die dt. Pal komplett ungeschnitten. Übermäßig brutal ist das Spiel allerdings nicht ausgefallen.

Christopher meint:

Christopher

Kingdom under Fire: Circle of Doom ist ein gelungener Dungeon Crawler, der seinen Hauptfokus auf den Multiplayer setzt. Solisten, die aufregende Abenteuer und möglichst viele Dialoge in einer mitreißenden Story verpackt bekommen möchten, sind hier leider komplett falsch. Sammelsüchtige und blutrünstige Buttonsmasher mit Xbox Live Zugang fühlen sich dafür umso besser aufgehoben. Wer Interesse am Titel hegt, sollte sich die Demo unbedingt zu Gemüte führen. Von daher gilt: Metzeln bis zur Sehnenscheidentzündung!

Positiv

  • Sammelsucht!
  • Motivierender online Co-Op

Negativ

  • Kein wirklicher Story-Modus
  • Eintöniges Gameplay
Userwertung
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Kingdom Under Fire: Circle of Doom Daten
Genre -
Spieleranzahl 1-4
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 01.02.2008
Vermarkter MicrosoftGameStudio
Wertung 7.1
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neXGam YouTube Channel
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