Insaniquarium im Test

Zodiac
Mit 18 Millionen verkauften Einheiten und durch die Fachpresse in den höchsten Tönen gelobt, ist Insaniquarium einer der Topseller für Palm OS Systeme und Mobiltelefone. Abzustreiten, dass es sich bei dem Titel um ein besonderes Spiel handelt ist schwierig, denn Insaniquarium lässt sich in keine gängige Kategorie einordnen. Am besten könnte man es als einen Reaktionstest mit kleinen Action- und Strategieeinlagen bezeichnen. Doch worum gehts?
Ihr seid bei Insaniquarium Besitzer eines Aquariums und sollt mit Hilfe des Stylus möglichst viele Fische aufpeppeln. Dieser dient dabei als Allzweckgerät: Zum einen könnt ihr eure Fische füttern, in dem ihr direkt über sie klickt, zum anderen dient er als Waffe um lästige Feide abzuwehren, das Einkaufsmenu zu bedienen und zum einsammeln von Münzen. Ja richtig, die Fische lassen, nachdem sie eine bestimmte Grösse erreicht haben verschiedenfarbige Münzen fallen, die ihr aufsammeln solltet um neue Fische, grössere Futtermengen, Waffenupgrades oder Teile eines Eies zu kaufen. Hauptaufgabe ist es nämlich soviel Geld zu verdienen, dass ihr alle fehlenden Teile des Eies (von dem es pro Level eines gibt) zu ersteigern, bis nach der Komplettierung ein neues Spezialwesen schlüpft und damit auch das Levelende erreicht ist.





Die Spezialwesen erleichtern euch mit ihren Fähigkeiten übrigens deutlich die Fischaufzucht. So sammelt eine Schnecke z.B. Münzen für euch auf, leistet ein Seepferdchen ordentlich Unterstützung beim Füttern der Fische und ein Schwertfisch hilft euch bei der Verteidigung vor Feinden. Hier kommt dann auch die strategische Komponente ins Spiel, denn insgesamt gibt es 10 solcher Tierchen - mit in euer Aquarium dürft ihr aber pro Level nur drei nehmen. Weitere strategische Möglichkeiten bietet das schon erwähnte Einkaufsmenü, wo ihr verschiedene „Kombos“ vorbereiten könnt. So lassen sich z. B. Piranhas kaufen, die ihr ab und zu zwar mit kleinen Guppies füttern müsst, dafür jedoch mit höherwertigen Rubinen entlohnt werdet. Oder ihr füttert grosse Guppies mit Spezialfutter, so dass diese die Farbe wechseln und statt Münzen gleich Sterne „ausscheiden“. Diese Sterne könnt ihr dann an ebenfalls erstandene Kraken verfüttern, welche im Gegenzug die noch wertvolleren Rubine ausspucken.

So sammelt ihr nach und nach Geld um eurem Levelziel näher zu kommen, müsst dabei aber immer bedenken, dass eure Fische empfindliche Wesen sind, die zeitig gefüttert werden wollen, um nicht zu verhungern. Auch müssen sie beschützt werden, um nicht von Aliens(!) oder Kampfrobotern (!!) zerfleischt zu werden. Bei Feindattacken mutiert euer Stylus dann zu einer Laserkanone, mit der man durch mehrfaches Klicken auf den Feind den Angreifer vertreiben kann. Eine Ausnahme bei den Feinden bildet ein riesiges, hungerndes Alien, dass ihr nur durch überfüttern zum Platzen bringen könnt. Dies solltet ihr übrigens besonders schnell tun, da sonst nach ein paar Sekunden alles bereits Aufgebaute verspeist ist und ihr wieder von vorne beginnen dürft.





Gesteuert wird das Spiel dank Palm OS Herkunft übrigens ausschliesslich mit dem Stylus, die Hardwaretasten werden nicht unterstützt. Grafisch merkt man dem Titel seine Herkunft auch deutlich an. Da das Spiel auch für andere Palm Handhelds (auch OS 4) erschienen ist, wurde von den besonderen Fähigkeiten des Zodiac nur wenig gebrauch gemacht, einzig der Widescreen wird in der Zodiac Enhanced Version speziell unterstützt.

Die Grafik ist in 2D gehalten und die Figuren liebevoll gezeichnet, leider sind die Hintergründe der Aquarien recht statisch bzw. nur einfache Bilder. Glanzpunkt ist hier eindeutig die reine Objektfülle, die einen mit bis zu 50 verschiedenen, gleichzeitig dargestellten Objekten fast erschlägt und zu der ein oder anderen brenzligen Situation führen kann. Ingesamt kommt die Grafik aber nicht über das Niveau von Flashspielchen hinaus. Das Spiel nutzt zudem den 480x320 Landscape Modus des Tapwave Zodiac.

Auch soundtechnisch bewegt man sich auf ähnlichem Niveau, ausser dem Klingeln beim aufsammeln der Münzen und Fressgeräuschen kriegt ihr nämlich nicht viel zu hören. Dafür klingen die Samples gut abgemischt und klar aus den Boxen, selbst wenn mehrere gleichzeitig und überlagert abgespielt werden. Musik gibt es keine, ihr könnt aber eigene mp3s im Hintergrund laufen lassen (wie bei fast allen Palm OS Games).





Motiviert Insanaquarium anfangs noch durch seine liebevolle Grafik, ist die Luft spätestens mit dem Entdecken des letzten Spezialwesens raus. Zwar gibt es neben dem 10 Level umfassenden Quest Modus noch einen (höllenschweren) Challenge Modus und einen zeitlich unbegrenzten Time Trial Modus, doch bieten diese letztendlich nichts neues, um zusätzlich zu motivieren. Zudem ist das Spielprinzip, trotz Strategiepart zu schnell ausgelutscht und meist enden eure Zuchtversuche nach anfänglicher Euphorie über das Zusammenspiel der einzelnen Faktoren, in hektischem Dauergeklicke.


Es wurde viel Potential verschenkt, das mit einer etwas stärkeren Strategiekomponente sicherlich auch eine höhere Wertung verdient gehabt hätte. Kann Insaniquarium auf normalen Palm Handhelds vielleicht vollends überzeugen, ist es auf dem Zodiac dank hoher Konkurrenz gerade mal Durchschnittskost. Wers trotzdem gerne testen möchte, sollte sich erst einmal die kostenlose Demoversion von Astraware herunterladen.
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Insaniquarium Daten
Genre Sonstiges
Spieleranzahl 1
Regionalcode Regionfree
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 08. April 2003
Vermarkter -
Wertung 6.9
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