
Im Mittelpunkt von I wanna be a Popstar steht ihr als Mädchen (..Männer bleiben außen vor) vor einem großen Traum – nämlich Popstar zu werden und mit der Band auf Tour zu gehen. Dazu wählt ihr ein Avatar und einen Namen. Ohne die Bandmitglieder zu kennen (drei an der Zahl) müsst ihr auch hier noch einen kreativen Namen aus dem Gehirn quetschen. Danach trefft ihr euch im Wohnzimmer eures neuen Alteregos und lernt die drei anderen Mitglieder kennen sowie Neal, der euch bei eurer Musiksession mit hilfreichen Tipps zur Seite steht. Nachdem die Liebkosungen unter den Bandmitgliedern abgeschwächt sind, führt der rosa Weg ins Glück direkt ins Tonstudio, wo ihr zuerst ein Demotape aufnehmt. Hierbei wird euch spielerisch die Steuerung der drei Instrumente erklärt, sowie die richtigen Tanzschritte - denn falls ihr es noch nicht wissen solltet: Ein Popstar muss sich selbst präsentieren! Die Minispiele sind in den Kategorien Keyboard, Schlagzeug, Gitarre und Show unterteilt. Meistens beruhen diese Minispielchen darauf, zur richtigen Zeit einen Stern mit dem Stylus anzutippen. Bei der Schlagzeugsequenz haben sich die Entwickler von Guitar Hero inspirieren lassen.


Auf einem Raster kommen Punkte auf euch zu, die ihr zur richtigen Zeit berühren müsst. Dadurch erzeugt ihr Musik auf der Trommel oder Becken. Leider ist in späteren Musikstücken der Schwierigkeitsgrad so hoch, dass ein Stylus nicht mehr ausreicht. Dann schlagt ihr mit zwei Touchpens wie ein Behämmerter auf dem unteren Bildschirm, um so eine hohe Combozahl zu erreichen. Die anderen Minispielchen sind leider extrem langweilig und weil ihr jedes Mal dasselbe Lied mit den gleichen Noten vor die Nase gesetzt bekommt, gähnt ihr sprichwörtlich vor euch hin. Ist die Demo im Kasten, geht es auf erste kleine Veranstaltungen in der Schule oder im Einkaufszentrum, um die Leute von eurer Musik zu überzeugen. Ist das geschafft, geht es schließlich auf Welttournee.


Der Spielablauf ist trotz der Anzahl an Optionen erschreckend langweilig. Um ein neues Lied auf einer Show dem Publikum zu präsentieren, müsst ihr diese im Tonstudio erst erlernen. Das bedeutet, dass ihr vier Mal dasselbe Lied abklappern müsst. Wenn der Song dann noch mehr als drei Minuten geht, machen die Minispiele einfach keinen Spaß mehr. Auch in eurer Show kommt dasselbe Lied wieder und wieder zum Einsatz - hier werden die verschiedenen Instrumente abwechselnd auf dem DS-Touchscreen angezeigt. Alle 15 Sekunden kommt dann ein neues Instrument zum Einsatz. In dieser Form quasi ein Wario Ware-Musikspiel! War die Performance gut, prasselt es Geld, welches ihr im Shop für neue Klamotten, Frisuren oder Musikinstrumente ausgeben dürft. Dann beginnt das Spielchen wieder von vorne. Ihr latscht ins Tonstudio, klimpert das Lied unmotiviert nach und in der Liveshow tut ihr das Gleiche noch mal. Zwischendurch habt ihr kleine Konversationen mit der Konkurrenz (andere Girlybands) oder Protagonisten.


Richtig kreativ dürft ihr im Tonstudio sein, das ihr direkt im Startmenü anwählt. Hier dürft ihr nämlich selbst drei Instrumente spielen, Lieder aufnehmen und miteinander kombinieren bzw. bearbeiten. Das Sahnehäubchen bei der Sache ist, dass euer Song auf der DS-Karte gespeichert werden kann. Auch Songs aus dem Singleplayermodus sind veränderbar. Der Mehrspielermodus (wahlweise über Einzel- bzw. Multikartenspiel) kann mit bis zu drei Freunden (wo ihr entweder gemeinsam jammen könnt) oder im Herausforderungsmodus (wer ist der beste Popstar) miteinander gezockt werden - leider konnten wir diesen nicht testen. Die Musikauswahl und dessen Klang ist leider nicht das Gelbe vom Ei. Alle Songs - egal ob lizenzierte oder nicht - hören sich wie Flowerpower-Musik rückwärts gespielt an. Während kleine Kids wohl noch bei dieser Kindergartenmusik in Entzückung kommen dürften, ergreifen alle volljährigen Zocker die Flucht.
Für mich war Tivolas Musiksoftware schwer zu beurteilen. Erstens bin ich nicht die Zielgruppe. Zweitens habe ich eine Allergie gegen diese Art von Musik und drittens bin ich von dem ganzen rosa Krempel auf der DS-Karte nicht gerade angetan. Somit hat mir wirklich nur der Tonstudiomodus ein bisschen Spaß gemacht. Eigene Songs entwerfen und aufzunehmen ist eine coole Idee, aber doch recht limitiert. Auch der Mehrspielermodus hört sich theoretisch gut an. In der Praxis konnte ich das leider nicht testen. Da bleibt dann noch der Einzelspielermodus, der sehr schnell langweilig wird und selbst kleine Kinder unterfordern wird. Seid ihr vernünftige Eltern, dann kauft dieses Spiel bitte nicht sondern besorgt euren Kindern lieber das Rockband-Bundle für die großen Konsolen. Damit legt ihr früh den Grundstein für die berufliche Wahl eures Kindes ^_^