Hour of Victory im Test

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Deutsche Panzer rollen wieder – leider. Denn in der Videospielszene bedeutet das im Endeffekt nichts anderes als ein weiterer 2. Weltkriegs-Shooter, davon gibt es zum Glück ja noch nicht so viele. Dennoch ist Midway der Meinung, dass die Welt neben den Call of Duty, Brothers in Arms und Medal of Honor Reihen noch nicht genug vom größten Krieg der Menschheit hat und bringt Hour of Victory für die Xbox 360. Wie sich der Titel im Härtetest schlägt, erfahrt ihr wie immer bei uns...
Hour of Victory spielt, wie nicht anders zu erwarten, während den Wirren des zweiten Weltkrieges. Anders im Vergleich zu den Genrekollegen hält sich HoV nicht unbedingt an wahre Begebenheiten und schreibt die Geschichte ein wenig um. Die Deutschen arbeiten an dem Projekt „Götterdämmerung“. Eine mächtige Atombombe, die aus deutscher Sicht die entscheidende Wende im Krieg bringen soll. Die Alliierten sehen alldem natürlich nicht tatenlos zu und schicken ein dreiköpfiges Eliteteam los, welches Informationen über die Atombombe besorgen und den Plan der Deutschen vereiteln sollen. Zu den Elite Soldaten gehören" William Ross", "Calvin Bull" und "Ambrose Taggert". Ross ist ein britischer SAS und der Mann fürs Grobe. Aufgrund seiner hervorragenden Konstitution hält sich der taffe Brite in Feuergefechten am Längsten von allen Dreien. Calvin Bull ist das Adlerauge der Truppe und spezialisiert auf´s „Snipern“. Für Angriffe aus dem Hinterhalt entscheidet ihr euch am Besten für ihn. Bull kann nämlich am höchsten Springen und mit Hilfe eines Seil höher gelegene Ebenen erreichen, von wo er aus die Deutschen besser ins Visier nehme kann. Taggert ergänzt das Trio mit seinen Stealth-Fähigkeiten . Er ist besonders schnell und leise auf seinen Füßen und kann Zäune aufbrechen und Schlösser knacken.



Bevor das Hauptspiel beginnt müsst ihr zuerst einen Schwierigkeitsgrad festlegen, der sich an den Stufen von Call of Duty orientiert. Danach dürft ihr euch für einen der drei Charaktere entscheiden. Habt ihr euch einen Soldaten ausgesucht, mit dem ihr die deutschen Reihen aufräumen möchtet, geht es auch direkt los. Während einer Mission könnt ihr euch allerdings nicht mehr um entscheiden. Erst nach dem Ableben lässt euch das Spiel wieder die Möglichkeit offen den Charakter zu wechseln.

Das Spiel selbst beginnt in Afrika und bringt euch ohne großartiges Tutorial direkt in die Feuergefechte der Afrika Corps. Genretypisch verfolgt ihr das Geschehen natürlich aus der Ego-Ansicht. Ihr ballert euch von einem gegnerischen Trupp zum Anderen und sucht hinter Sandsäcken und anderen Trümmern Schutz vor feindlichem Kugelhagel. Ab und an müsst ihr euer besetztes HQ wieder einnehmen und anschließend vor einem neu formierten Trupp der Deutschen sichern. Später dürft ihr auch in einem Sherman Panzer platz und eine Reihe von Tiger Panzern aufs Korn nehmen. Wobei sich die verkorkste Fahrzeugsteuerung eher zur Herausforderung herausstellt, als die Gegner selbst.

Erfreulicher war es dann schon eher, dass nicht alle Level an original Schauplätze gehalten sind. Nur waren die Entwickler alles andere als unbedingt kreativ. Denn einer dieser frei ausgedachten Schauplätze heißt z.B. „Castle Felsenburg“. Schon ein wenig dreist kopiert. Da wirklich alles in diesem Level an einen von id Software hierzulande indizierten Shooter erinnert. Sogar vor der Gondelfahrt wurde kein Halt gemacht.



Ach ja, Serious Sam hatte wirklich recht. :“There is no god damn game without an sewer level“. Und ja - HoV macht da keine Ausnahme. In der Mission entfällt die Charakterwahl und ihr seid gezwungen mit Taggert zu spielen und müsst euch durch die Abwasserkanäle schleichen. Ein Sichtradius der Gegner oder ähnliches gibt es leider nicht. Lediglich am linken oberen Bildschirmrand könnt ihr sehen, ob die Gegner sich im Alarmzustand befinden. Die Stealth-Missionen sind bestimmt nicht jedermanns Sache, zu mal sich in einem Ego-Shooter nur bedingt gut schleichen lässt.

Spielerisch hält sich wirklich alles in Grenzen und man hat immer den Eindruck die Entwickler wollte nur ein Spiel auf die Beine bringen, das funktioniert, aber nicht mehr. Es unterscheidet sich auf den ersten Blick kaum von der Konkurrenz, nur, dass es stumpfsinniger wirkt und auch irgendwie unglaubwürdig erscheint. Auch die Authentizität, was eigentlich zum Wichtigsten in den WW II Spielen gehört, wurde nicht großartig berücksichtigt. Die Steuerung dagegen klappt dafür ganz ordentlich. Shooter Fans werden sich sofort heimisch fühlen und sich über die relativ hohe Spielgeschwindigkeit freuen. Zu beanstanden gibt’s deshalb nichts, wenn die Panzerfahrten nicht wären. Hier bleibt man echt überall irgendwo hängen. Danach bleibt einem nichts anderes übrig als mit minutenlangem hin und her manövrieren und viel Geduld sein Gefährt wieder auf die Fahrbahn zu bekommen. Grafisch fällt das Spiel in die Kategorie „weniger beeindruckend“. Die Umgebungsgrafik ist rundum solide, keineswegs in irgendeiner weise besonders. Dazu kommen einige Matchtexturen, die die langweiligen Landschaften zeichnen, dem Gesamtbild nicht unbedingt zu Gute. Innerhalb der kurzen Zwischensequenzen lässt sich an den Charakteren ein seltsamer Filter erkennen, der die Spielermodelle aussehen lässt, als wären sie einem Wachsmalbuch entsprungen. Aber vielleicht fang ich ja an zu fantasieren. Wäre bei dieser Spielspassgurke auch nicht besonders verwunderlich, oder?

Die Musik klingt wie in jedem anderen x-beliebigen Weltkriegsshooter. Zwar auf keine Fall schlecht, aber haut auch niemanden mehr vom Hocker. Bei der Sprachausgabe geht ebenfalls alles soweit in Ordnung und die Dialoge der Alliierten wurden komplett in englisch gehalten und mit dt. Untertiteln versehen. Die Deutschen sprechen weitgehend normal und nicht wie sonst mit übertriebenem Akzent.

Christopher meint:

Christopher

Hour of Victory ist wahrlich keine Bedrohung für die Genre Primusse. Dazu mangelt es dem Titel an zu vielen Dingen. Die K.I. ist schwach, die Grafik nur durchschnittlich und das Leveldesign ist zu langweilig. Im Multiplayer unterliegt HoV Call of Duty 3 sowieso gnadenlos. Besonders lang ist der Titel mit seinen 5-6 Stunden Spielzeit auch nicht unbedingt ausgefallen. Wem allerdings jedes Mittel recht ist, um seinen Gamerscore noch ein wenig zu pushen, der kann sich HoV getrost zulegen.

Positiv

  • 1080p-Modus

Negativ

  • Durchschnittliche Grafik
  • Schwache K.I.
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Hour of Victory Daten
Genre Ego-Shooter
Spieleranzahl 1 - 12
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 30.06.2007
Vermarkter Midway
Wertung 6.2
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