

Das recht nette Intro zeigt den Kampf gegen die Untoten.
In der friedvollen Welt von Atlans herrscht eine Idylle, die sich so manch bundesdeutscher Hartz IV Empfänger wünsche würde: Jeder Einwohner hat ein schnuckliges Haus mit Garten, es ist genug Arbeit da und die Regierung leidet nicht unter einer inkompetenten Bundeskanzlerin. Eigentlich lebt es sich also recht harmonisch in Atlans, das mit seinen weiten Steppen und schroffen Bergen zum Träumen einlädt. Dieser Frieden nimmt jedoch ein jähes Ende, als sich eine schier unbezwingbare Armee von Untoten aufmacht das Land zu unterdrücken. Der recht arrogante Waldläufer Elhant möchte dem nicht tatenlos zusehen und mobilisiert die demoralisierten Einheiten der Elfen gegen die Untotenarmee in der Hoffnung, dass sein Land diesen Krieg überstehen wird.
In der Rolle des elfischen Waldläufers macht ihr euch in bester Spellforcemanier auf und erledigt Quests, baut eine Armee auf und levelt euren Charakter, wo ihr nur könnt. Das Geschehen wird aus einer schrägen Vogelperspektive präsentiert, die sich stufenlos drehen lässt. Schon zu Beginn verdeutlicht sich das Heroes of Annihilated Empires bei der Grafik einen recht eigenen Style folgt und mit seinen farbenfrohen und üppigen Vegetationen eine ganz eigene Atmosphäre erschafft.


Untote killen steht auf der Tagesordnung!
Euer Ziel ist meist die weiten Landschaften zu erforschen, untote Einheiten zurückzuschlagen und den Bürgern von Atlans ihre Wünsche von den Lippen abzulesen. Die Aufträge variieren und stellen immer neue Ansprüche an euren Helden und dessen Geschick, da bei Heroes of Annihilated Empires der Fokus ganz klar auf den Helden gerichtet ist. Der Hero ist die stärkste Einheit auf dem Schlachtfeld und kann mit seinen Zaubersprüchen und Attacken ganz alleine eine feindliche Armee aufmischen.
Besiegte Gegner oder erledigte Quest bringen da rollenspieltypisch Erfahrungspunkte, die eurem Helden zu Gute kommen. Bei jedem Levelaufstieg könnt ihr Attribute wie Angriffswerte oder die Genesungsrate erhöhen. Magische Fähigkeiten findet ihr mit sogenannten Magiekarten, die entweder in den detaillierten Umgebungen versteckt sind oder ihr beim Abschließen einer Quest erhaltet.
Mit großer Häufigkeit dürft ihr eure eigene Armee aus dem Boden stampfen, indem ihr wie in einem typischen Echtzeitstrategiespiel a la Warcraft III eine Basis erstellt: Angeheuerte Arbeitsfeen erstellen Kasernen, sammeln Rohstoffe und wenn es mal zu brenzlig wird, greifen sie aktiv im Kampf mit ein. Das ist auch gut so, weil die künstliche Intelligenz verdammt aggressiv ist und wenn ihr nicht in kürzester Zeit eine schlagkräftige Truppe bereitstehen habt, so schnell kein Land mehr sehen werdet. Dies führt leider dazu das Ihr viele Levelabschnitte erneut spielen müsst und der Frustfaktor bei Heroes of Annihilated Empires äußerst hoch ist. Die enthaltene Quicksave Funktion ist da euer bester Freund.


Die Geschichte wird in Comicpassagen erzähl
Die Echtzeitstrategieschlachten kann man mit einem Kommentar beschreiben: Masse statt Klasse! Das bedeutet, dass ihr zwar unterschiedliche Einheiten für den Nah- sowie Fernkampf habt, aber eigentlich ist die Kombination gewisser Einheiten nicht notwendig ist, denn die Grundregel bei Heroes of Annihilated Empires lautet: Wer die meisten Soldaten auf dem Feld hat, ist der Sieger! Hier werden Taktikfans also sicher einen großen Kritikpunkt sehen. Natürlich kann man seine unterschiedlichsten Einheiten taktisch auf der Karte verteilen, aber wieso sollte man das machen, wenn es doch einfacher ist, seine 10.000 Truppen geradewegs in die feindliche Basis zu schicken?
So lieb gemeint die Rollenspielmissionen zudem auch sind, sie bringen die meisten Probleme mit sich: Habt ihr das Inventar eures Charakters mit Lebens- sowie Manatränken nicht gefüllt, werdet ihr nämlich schnell an eure Grenzen geführt, denn Geld ist rar und nicht jeder Levelabschnitt verfügt über einen Heilbrunnen. Das bedeutet, dass ihr oft euch aus einer Schlacht zurückziehen müsst um euren Charakter zu regenerieren. Und das kann schon gut mal fünf bis acht Minuten dauern...


Verteidigung der Basis ist nicht immer einfach bei der starken künstlichen Intelligenz..
Abseits der Singleplayerkampagne steht noch der Skirmish- und der Multiplayermodus zur Verfügung, welche noch drei neue Rassen im Kampf um Atlans hinzufügen. Leider ist der Multiplayermodus nicht ganz ausgereift, da man hier wieder auf das selbe Prinzip trifft: Wer die größte Armee auf die Beine stellt, hat gewonnen. Dazu kommt, dass man nach dem Bau seiner Basis 30 Minuten warten muss, bis der Held endlich ins Geschehen eingreifen kann.
Wie oben schon beschrieben ist die Präsentation von Heroes of Annihilated Empires wirklich eine Klasse für sich. Natürlich ist sie nicht zu vergleichen mit Games wie Spellforce 2 oder Age of Empire III. Die Einheiten protzen zwar mit eine Maße von 50.000 auf dem Bildschirm, was leider auf Kosten der Größe geht. So wundert euch nicht, wenn ihr eine Ameisenarmee in die Schlacht führt. Dafür sind die Landschaften umso besser gestaltet und die neutralen Gegner wie Drachen oder Golems sind Klasse modelliert und animiert.


Massenschlacht!
Um Heroes of Annihilated Empires in einer Auflösung von 1024x768x32Bit Farbtiefe zu spielen braucht ihr einen Pentium 4 3Ghz oder Athlon 3200+, 1024Mb Ram und eine Grafikkarte der Klasse Geforce 6600/ Radeon X800. Die Mindestvorraussetzungen sind ein 2Ghz- Rechner, 512MB Ram und eine Grafikkarte der Marke Geforce FX 5200/Radeon 9000. 2,5Gb Festplattenspeicher müsst ihr GSC Game Worlds Rollenspielepos zur Verfügung stellen.
Minimale Systemvoraussetzungen
Pentium 4, 2GHz oder vergleichbarer Athlon
512MB Ram
Geforce FX 5200/Radeon 9000
2,5GB Festplattenspeicher
Kompatible Soundkarte
4x CD- Rom Laufwerk
Kopierschutz: Starforce
Testrechner:
Athlon64x2 4800+
2GB Ram
Geforce 7800GTX 512MB Ram
Creative SoundBlaster X-FI Platinum
Respekt Respekt! In vielen Ansätzen ist Heroes of Annihilated Empires ein grandioses Spiel geworden, was das Programmierertalent der ukrainischen Entwicklungsfirma beweist. Leider sind aber auch ein paar Ungereimtheiten (z.B. hoher Schwierigkeitsgrad, Masse statt Klasse- Prinzip, Regenerationszeit des Helden) enthalten, die vielen Zockern auf den Magen schlagen werden. Wer viel Geduld und vor allem Zeit mitbringt, wird in der Welt von Atlans dennoch ein paar schöne Stunden verbringen.