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Dabei startet ihr meist schon in luftiger Höhe und begebt euch sogleich in Dogfights mit anderen Fliegern oder Helikoptern. Ist diese ernste Bedrohung aus dem Weg geräumt, werden als nächstes Schiffe und Bodenfahrzeuge mit den unbegrenzt zur Verfügung stehenden Bordwaffen begrüsst. Habt ihr in der Mission zufällig auch einen Wingman an eurem Triebwerk hängen, könnt ihr diesem locker leicht wie bei Blazing Angels über das Steuerkreuz zweisilbige Anweisungen geben. Warum MG-Feuer allerdings eine höhere Reichweite als Luft-Luft Raketen haben sollen, ist mir ehrlich gesagt ein Rätsel...
Wer an Heatseeker auch nur irgendwie mit dem Wunsch nach einer halbrealistischen Luftkampfsimulation herangeht, wird leider enttäuscht - beim Codemasters Titel wird streng nach Afterburner Maßstäben gekämpft und Flugrollen sind ohnehin was für Feiglinge. Ausgereifte Ausweichmanöver könnt ihr euch sowieso sparen - ausgenommen vom höchsten Schwierigkeitsgrad werden Freizeit-Piloten hier nämlich recht problemlos durch die 18 Missionen marschieren.


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Dabei schaltet ihr im Laufe des Fortschritts auch noch weitere Gadgets wie etwa neue Flugzeuge, Waffen etc. frei, mit denen ihr dann etwas experimentieren dürft. Bei knapp 40 verschiedenen Versionen der Waffen hat man da durchaus eine gewisse Zeit zu tun. Bei all der Spielerei sollte dann aber doch der Gegner im Auge behalten werden, denn feuert dieser erstmal eine Lenkrakete nach euch ab, rettet nur ein beherztes Eingreifen den Vogel vor der Schrottpresse. Hierzu müssen dann auf dem Screen angezeigte Knöpfe möglichst fix gedrückt werden, um einen Täuschungskörper auszustoßen und die Raketen somit ins Leere laufen zu lassen.
Leider spielt sich Heatseeker recht linear und kann auch in Punkto Story mit keinerlei Überraschungen auftrumpfen. Da wird es fast ein wenig eintönig, zumal man solch überflüssige Beiwerke wie einen Multiplayermodus gleich komplett von der Schillerscheibe verbannte. Da spielt die direkte Konkurrenz in Form von Ubisofts Blazing Angels mit dem Co-Op Multiplayer dann doch ihren Bonus aus. Dies übrigens auch bei der Steuerung, denn zwar dürft ihr hier einige Buttons im Optionsmenü selbständig umbelegen, fünf fertige Steuervarianten wie bei den Fliegern aus dem 2. Weltkrieg gibt es hier aber nicht. Allerdings muß man Heatseeker zu Gute halten - mittels Wiimote und Nunchuck lässt sich der Vogel recht ordentlich über den Himmel scheuchen und weckt eigentlich keine Bedürftnisse nach alternativen Steuermethoden.


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Technisch liefert der Titel wenig Grund zum staunen. Die Flugzeuge, Schiffe oder Gebäude sind allesamt nicht gerade sonderlich detailliert und die gesamten Umgebungen kranken an recht matschigen Texturen und akuter Lieblosigkeit. Selbst die Explosionen wirken etwas flach, einzig beim Bbeschleunigen des eigenen Stahlvogels und Vollspeed-Flug knapp über dem Boden kommt echtes Flusi-Feeling auf. Das da nicht einmal ein 50/60 Hz Modus oder gar ein EDTV/HDTV unterstützt werden, passt leider ziemlich ins Bild.
Immerhin soundtechnisch hat man sich schon mehr Mühe gegeben. Die deutsche Sprachausgabe mag nicht jedermanns Geschmack entsprechen, ist bis auf einige kleine Patzer aber insgesamt sehr gelungen. Stimmig sind auch die Hintergrundmelodien und selbst das Durchbrechen der Schallmauer wird von einem passenden Knall begleitet.


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Wahre Lehrmeister der Fliegerkunst hat uns Wii noch nicht beschert. Auch Heatseeker dümpelt irgendwie im gehobenen Wertungsmittelfeld - mit viel Luft nach oben. Wer nicht zwangsläufig mit Düsenjägern durch den blauen Himmel brausen muß, der sollte lieber weiter warten oder eben mit Blazing Angels einen akzeptablen Kompromiss eingehen.