Die Ham-Hams entschließen sich dazu, Rebo zu helfen…
„Was für eine kindische Geschichte…“, mögen sich nun viele denken. Und ich muss euch sagen: „Ja, es ist wirklich eine etwas übertrieben abgedrehte Story, aber wenn stört’s, wenn das Gameplay stimmt?“ Hamtaro – Rainbow Rescue lässt sich simpel und einfach dem Abenteuer-Genre zusprechen. Ihr übernehmt die Kontrolle über einen der Ham-Hams, untersucht die Umgebung, löst Rätsel und spielt viele der über 100 Minigames, die im Spiel integriert worden sind. So kann es euch im Laufe eurer Reise immer wieder passieren, dass ihr plötzlich vor einem solchen Minigame steht. Dabei geht es meist darum auf spielerische Art und Weise ein bestimmtes Hindernis zu überwinden oder einem anderen Ham-Ham zu zeigen, wer der bessere Hamster ist. So muss man zum Beispiel einen kleinen Fluss überqueren, sich ein Duell im Treppensteigen liefern oder sich an Schmetterlingen vorbeischleichen. Der Fantasie der Entwickler waren offensichtlich keine Grenzen gesetzt.
Der Hauptbestandteil von Hamtaro – Rainbow Rescue ist aber immer noch das Auffinden der verschiedenen Farben. Da Farben aber nicht so einfach in der Gegend herum liegen, gilt es bestimmte Gegenstände zu finden, welche die besagte Farbe tragen. So muss man um die Farbe Gelb zu ergattern ein Blütenblatt einer Sonnenblume einsammeln. Da diese auf Grund der lagen Dürre aber in diesem Jahr besonders schlecht wachsen, müssen die Ham-Hams, natürlich im Rahmen eines Minigames, die Pflanzen bewässern. Als die Blume dann endlich in voller Pracht erblüht, können die kleinen Hamster die Farbe einsammeln und zu Rebo bringen. Im Endeffekt ist jede der Missionen, in denen es darum geht eine Farbe zu finden, in solcher oder ähnlicher Form strukturiert. Große Innovationen sucht man im Verlauf des Spiels vergeblich.
Auf eurer Reise begegnet ihr den unterschiedlichsten Tierarten – hier zum Beispiel einem Frosch…
Auf eurer Reise werdet ihr sehr vielen anderen Tieren, insbesondere vielen Hamstern, begegnen, die euch mit vielen wichtigen Tipps und Informationen versorgen, euch aber auch so manches Mal vor ein Problem stellen. So könnt ihr einem kleinen Mädchen zum Beispiel ihre entlaufene Schildkröte wiederbringen oder ein Liebespaar zusammenbringen. Insgesamt ist die Ham-Ham Welt sehr lebendig. Überall stehen andere Hamster herum, mit denen ihr euch unterhalten könnt und überall gibt es etwas zu entdecken. Dank der atemberaubenden Detailverliebtheit der Entwickler ist Hamtaro – Rainbow Rescue ein wahres Paradies für Hobby-Entdecker.
Da das Spiel aus Japan stammt, würde es schon verwundern, wenn man nicht irgendetwas sammeln oder züchten könnte. Nicht anders verhält es sich mit Hamtaro – Rainbow Rescue. So könnt ihr überall im Spiel versteckte Bilder und Sticker finden, die alle Dinge aus dem Hamtaro Universum darstellen. So könnt ihr alle dieser Bilder selbst auf eurem GameBoy Advance ausmalen und mit Stickern bekleben. Und da geteilte Freude doppelte Freude ist könnt ihr mit Hilfe des GBA Link Kabels diese mit einem Freund, der ebenfalls das Spiel besitzt, austauschen. Ob diese Funktion im Alltag wirklich ihre Anwender findet vermag ich zu bezweifeln, für die jüngeren Spieler mag es aber sicherlich ein nettes Gimmick sein.
Grafik:
Mittlerweile befindet sich der GameBoy Advance in einer Phase, wo die Entwickler die gegebene Hardware gut kennen und diese auch auszureizen wissen. Wen wundert es da noch, dass Hamtaro – Rainbow Rescue wirklich mit einer sehr hübschen Grafik daherkommt?! Überall bewegt sich etwas und die bereits angesprochene Detailverliebtheit der Entwickler weis zu begeistern. Die Engine läuft zu jeder Zeit flüssig und einem ärgernisfreien Spielvergnügen steht somit nichts mehr im Wege.
Es verschlägt die Ham-Hams auf ihrer Suche nach den Farben sogar in eine Schule…
Sound:
Genauso kindisch und verspielt, wie der Titel selbst, ist auch die akustische Untermalung von Hamtaro – Rainbow Rescue. Die quietschenden Geräusche der Ham-Hams und die zum Teil echt witzigen Umgebungs-Sounds zaubern einem so manches Grinsen aufs Gesicht. Ziemlich schnell nervtötend wird die Hintergrundmusik. Die ist nämlich genauso schnell, schräg und hektisch wie das restliche Erscheinungsbild des Spiels. So manches Mal war ich froh, als ich ein neues Areal betrat und das Modul mich endlich mit einer anderen Melodie beglückte. Es mag schlussendlich natürlich Geschmackssache sein, dem Spielspaß tut es letztendlich so oder so aber keinen Abriss.
Steuerung:
Da Hamtaro – Rainbow Rescue offensichtlich eher für jüngere Spieler kreiert wurde, hat man auch die Steuerung recht simpel gehalten. Ihr lauft mit dem Steuerkreuz und aktiviert situationsabhängige Aktionen mit dem A-Knopf. Den B-Button benötigt ihr eigentlich nur, um schneller zu laufen, oder um in den Menüs bestimmte Aktionen abzubrechen. Die Schultertasten finden im normalen Spielverlauf überhaupt keine Verwendung. Alles in Allem bietet das Spiel eine sehr gelungene und einfache Steuerung, mit der sich insbesondere junge Spieler sehr schnell anfreunden werden.
Meistens ist Hamtaro mit zwei bis vier weiteren Hamster-Freunden unterwegs…
Hamtaro – Rainbow Rescue ist ein Fall für sich. Zum einen konfrontiert es den Spieler mit dieser „Wir haben uns alle super lieb“-Welt und einer nervtötenden Musik, was einen schnell in den Wahnsinn treiben kann, zum anderen will man den GameBoy aber einfach nicht aus der Hand legen, wenn man erst einmal dran ist. Das Gameplay macht echt süchtig. Selbst Spieler, die nur mal schnell ein kleines Ründchen zocken wollen sind mit diesem Game hervorragend bedient, kann man doch an jeder beliebigen Stelle im Spiel abspeichern und später auch genau dort wieder einsetzen. Die etwas zweideutigen Aussagen mancher Ham-Hams, wie man sie noch aus älteren Vorgängertiteln kennt, scheinen gänzlich verschwunden zu sein. Somit ist das Spiel auch hundertprozentig der jüngeren Käuferschicht ans Herz zu legen. Aber auch ältere Spieler werden mit Hamtaro – Rainbow Rescue ihren Spaß haben. Wer mit der etwas kitschigen Thematik keine Probleme hat, bekommt ein sehr unterhaltsames Abenteuer geboten, was einen mit dem wirklich niedrigen Schwierigkeitsgrad sicherlich nicht überfordern wird.