GrimGrimoire im Test

PlayStation2
Japanophile Echtzeit-Strategen werden seit jeher im alten Europa vernachlässigt, wenn nicht gar komplett ignoriert. Umso erfreulich wenn hin und wieder mal ein Exemplar dieser seltenen Zunft in unsere Gefilde schwappt: GrimGrimoire stellt sich dem PAL-Test!
Ihr mimt Harry Potter - äh - Lillet Blan, dem jüngsten Neuzugang der Magie-Akademie. Zusammen mit euren Schulkolegen Bartido und Margarita werdet ihr von ziemlich freakigen Lehrkörpern in unterschiedlichen Künsten der Magie, namentlich Necromancy, Glamour, Sorcery und Alchemy unterrichtet. Mitten im Semester wird jedoch unter mysteriösen Umständen der Geist des "Archmage of Fear" aus seinem Gefängnis befreit, woraufhin dieser locker flockig die komplette Universität massakriert. Lillet pilgert nun konsequent wieder und wieder fünf Tage in die Vergangenheit, um die persönlichen Magic Skills zu erweitern und sich eines Tages mit dem dunklen Magier messen zu können.

Sinn und Zweck ist es, Lillet möglichst viele namensgebende Grimoire-Bücher zwecks Lektüre aufzutischen, wodurch er sich mächtigere Magien aneignet. Die aquirierten Zauber lassen sich anschließend gegen allerlei fantastisches Getier, wie Zombies, Dachen oder Geistern, in den Hallen der Zauberschule erproben. Dabei orientieren sich die Klassen am Schere / Stein / Papier-Prinzip,,, Necromancy schlägt souverän Sorcery, zieht jedoch gegen Glamour gnadenlos den Kürzeren usw.



Beim Kampysystem wird schnell deutlich, dass es sich hier nicht um ein gewöhnliches RPG handelt. Ihr beginnt auf einer großen, in mehrere Abschnitte unterteilte Karte, Seite an Seite mit einem Fairy Ring, zwei Feen und einem Elfen-Duo. Lediglich Feen besitzen die Fähigkeit Feinde anzugreifen, die beiden Exemplare jetzt schon an die Front zu schicken wäre jedoch eine velorene Kesselschlacht. Zuerst will eine stattliche Armee aufgebaut werden, wofür ihr reichlich "Mana" benötigt. Jenes kann von den Elfen aus Kristallen gewonnen werden, welche quer über der Map verteilt sind.

Habt ihr fleißig Feen eingekauft, lassen sich diese via D-Pad zum Angriff überreden. Trotz variierender Sieg-Bedingungen kommt es letztlich darauf an, sämtliche vom Gegner besetzte Runen zu zerstören. Wo genau sich das Feindvolk aufhält, bleibt im Nebel des Krieges verborgen, lediglich die Positionen der Runen werden verraten. Zahllose Gegner- und Charakterklassen bringen im weiteren Verlauf des Spiels die nötige Würze. Ehe ihr euch verseht kämpfen Einhörner gegen geflogelte Gargoyles, während Imps fleißig Mana ernten, welches ihr zum krönenden Finale in einen alles vernichtenden Drachen investiert. Diesen packenden, wie epischen Kämpfen ist es auch zu verdanken, dass GrimGrimoire Otto-Normal-Zockern verwehrt bleibt.

Die langatmigen Schlachten nehmen über eine Stunde in Anspruch, allein der Aufbaupart ist ausgesprochen zeitintensiv ausgefallen. Leider haben es die Entwickler versäumt, die Kämpfe mit einer Speicherfunktion zu versehen, welche den Zeitaufwand merklich abgeschwächt hätte. Dieder Umstand wirkt sich auch auf den Schwierigkeitsgrad aus. Oftmals registriert ihr erst nach 50 Minuten dass eure Kombattanten auf verlorenem Posten kämpfen und dürft die Etappe erneut beginnen.

Die Präsentation ist durch die Bank gelungen. Wuselnde Manga-Sprites bewegen sich vor wunderschön gezeichneten Kulissen, die mit ihrer gotischen Architektur gut zum Setting passen. Cutscenes treiben die Storyline voran und lassen sich beliebig oft anschauen.

Kai meint:

Kai

GrimGrimoire bietet gelungenes Charakterdesign, eine liebevolle Story, sowie ein erfrischend originelles Gameplay. Leider macht es das restriktiven Speichersystem unmöglich den Abspann zu erblicken, wenn man nicht Hartz 4 anmeldet und die Freundin in die Wüste schickt, um täglich mehrere Stunden vor dem Bildschirm verbringen zu können.

Positiv

  • Spannendes Setting
  • Innovatives Gameplay

Negativ

  • In Kämpfen lässt sich nicht speichern
  • Frustrierend
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GrimGrimoire Daten
Genre Strategie
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 18. September 2007
Vermarkter THQ
Wertung 7.6
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