


Ihr findet euren Platz in der Stray-Dogs Einheit, mit der ihr in den Krisengebieten an vorderster Front kämpfen müsst. Während einer Mission werdet ihr in der Regel von euren Teamkameraden begleitet und tatkräftig unterstützt. Es gibt allerdings auch Ausnahmen, so dass ihr dann in bestimmten Missionen auf euch allein gestellt seid. Die Missionen sind im Prinzip relativ simpel gestrickt. Ihr werdet in eurer Landezone abgesetzt und müsst von dort an, jedes Feindgebiet einnehmen. Auf eurer Karte werden alle Ziele angezeigt, die ihr von sämtlichen Feindaktivitäten zu säubern habt. Meistens müssen dann markierte Stellen eine bestimmte Zeit besetzt werden, um das Gebiet einzunehmen. Unter anderem wird euch auch aufgetragen eine Panzerfabrik in die Luft zu sprengen, wichtige Stützpunkte auszuschalten oder auch Zivilpersonen zu befreien. Damit euch die Sache als bloßer Soldat nicht zu schwer gemacht wird, erhaltet ihr nützliche Gadgets und Vehikel, um der Rotstern-Allianz Paroli bieten zu können. Bereits nach den ersten Spielminuten dürft ihr in kleineren, bewaffneten Fahrzeugen platz nehmen.

Die normalen Flugdrohnen können ins Feindgebiet geschleust werden, z.B. in eine gut geschützte Basis und dann per Tastendruck detonieren, um alle Gegner auszulöschen. Zusätzlich gibt es die Drohne, die in Form eines kleinen Modelflugzeuges daher kommt, auch mit Bewaffnung. So könnt ihr dann euren Feinden mit Raketen ordentlich einheizen. Das Fernsteuerauto ist am Besten für Panzer geeignet. Einfach drunter rollen und im Anschluss zünden lassen- Boom! Bevor ihr aber mit dem Spielzeug hantiert, solltet ihr euch aber ein ruhiges Plätzchen suchen, da ihr in der Zeit komplett ungeschützt seid. Außerdem reagieren die Drohnen nur in einem bestimmt Umkreis. Fliegt ihr zu weit weg, nimmt die Signalstärke schlagartig ab.


Die Areal in Frontlines sind wirklich groß ausgefallen und bieten euch genügend Raum für eine zünftige Schlacht. So dass ihr euch auch mit größeren Vehikeln ordentlich austoben könnt, ohne gleich dabei auf das Levelkartenende zu stoßen. Es ist aber auch nicht so, dass ihr jetzt endlose Fußmärsche hinter euch bringen müsst, nur um zum nächsten Markierungspunkt zu gelangen. Die Ziele sind eigentlich immer recht nah beieinander. Die Story wird nach und nach von kurzen Zwischensequenzen weitergeführt. Man wird aber keines Falls mithineingezogen, dafür ist die gesamte Story viel zu banal. Insgesamt aber dennoch ganz nett gemacht, wenn man bedenkt, dass der Hauptfokus meiner Meinung nach klar auf dem Multiplayer liegt. Lange dürfte man mit den knapp acht Missionen, die nicht alle wirklich übermäßig lang ausgefallen sind, sowieso nicht brauchen. Geübte Spieler dürften das Ende bereits nach sechs oder acht Stunden erreicht haben.

Wie bereits erwähnt werden die Partien nicht von den jeweiligen Spielern selbst gehostet, sondern rein von dedicated Servern. Wer also gern mit seinen Freunden in einer geschlossenen Runde spielen möchte, guckt in die Röhre. Dies hat halt den Vorteil, dass die Partien so gut wie möglich ablaufen können. Die meisten Spiele wurden bei mir mit überwiegend rot und gelber Verbindung angezeigt, was immer noch super zu spielen war. Nur im Zweikampf hat man dann doch spürbar merken können, dass es zu Verzögerungen kam. Aber es ist jetzt nicht so gewesen, dass jeder Spieler nur noch so über den Bildschirm zuckelte.


Gespielt wird auch wie im Singleplayer. Das heißt, dass ihr Punkt für Punkt auf der Karte für euch einnehmen müsst. Sobald ihr einen Markierungspunkt eingenommen habt, erweitert sich der Teil der Karte, der von euch kontrolliert wird. Gespielt wird dann so lange, bis die komplette Karte von einem Team erobert wurde bzw. wer die meisten Punkte am Ende hat.
Eigentlich nicht schlecht, nur bietet Frontlines eben nur diesen einen Spielmodus. Der ein oder andere könnte aufgrund der Modi-Armut schnell angeödet vom Spielen sein. Abseits davon könnt ihr euch für unterschiedliche Waffen und Charakterklassen entscheiden. Von Special-Ops, leichten bis schweren Waffen, Supporter oder Sniper wird euch von jedem Waffentyp etwas geboten. Dazu könnt ihr euch für ein Spezialfähigkeit entscheiden, wie Air Strike oder EMP. Im Eifer des Gefechts kann der Spieler seinen Truppen mit einem Air Strike den Weg freimachen. Dazu wählt ihr die Funktion über die Waffenauswahl aus und setzt mit einem Knopfdruck die Stelle für den Bombeneinschlag fest. Gesetzte Air Strikes können nicht mehr geändert bzw. erneut positioniert werden. Etwas Geschick und das richtige Timing gehören zur Grundvoraussetzung.

Grafisch setzt Frontlines auf die Power der Unreal Engine, von der aber leider nur wenig übrig geblieben ist. Die Grafik wäre vor einem Jahr noch als ganz hübsch durchgegangen, heute hingegen reicht die relative maue Darbietung kaum noch aus, um in der Shooterszene was zu reißen. Hinzu kommt, dass das Spiel von gelegentliche Nachladeruckler und Pop-Ups geplagt wird. Tummeln sich viele Gegner auf einem Schirm und einem fliegen die Raketen nur noch so um die Ohren, dann kann das Spiel doch noch stellenweise technisch überzeugen. Insgesamt gesehen wäre aber wirklich mehr drin gewesen.
Im Soundbereich hält sich das Spiel ganz wacker. Einige nette Hintergrundmusikstücke sowie solide Sprachausgabe wissen zu überzeugen. Vom Hocker haut das aber keinen mehr. Vor allem die unsynchronen Lippenbewegungen lassen die Dialoge innerhalb der Zwischensequenzen unglaubwürdig wirken.
Frontlines ist ein ordentliches Spiel geworden, dass aber gegen die große Konkurrenz nur spärlich bewaffnet ist. Die hohe Spieleranzahl und die vielen Fahrzeuge sprechen für den Kaosstudio Titel, aber das gewisse Etwas, was das Spiel dringen gebraucht hätte, um sich von der Konkurrenz abheben zu können, fehlt leider. Wer unbedingt neues Futter in diesem Segment braucht, kann nach einem ordentlichen Probespiel zugreifen. Alle anderen sollten noch bis zum Release von Bad Company ausharren und beide Spiele ausgiebig miteinander vergleichen.