
In grafischer Hinsicht ist daher auch nicht mit allzuviel zu rechnen, seinen Paten lässt Firefly aber schon auf den ersten Metern hinter sich. So wird das Spiel auf dem Zodiac aus einer 2D/3D Perspektive gespielt, wobei ihr direkt von oben auf das Spielfeld blickt. Wege werden dabei zweidimensional, Hecken und Mauern, die der Levelbegrenzung dienen, eure Spielfigur und Gegner dreidimensional dargestellt. Die Grafik ist zwar nicht besonders detailreich, überzeugt dafür aber mit angenehmen Farben und dank der hohen Auflösung mit einer insgesamt sehr klaren Darstellung. Auch Gegner wie Wespen, Libellen und Schmetterlinge sind schön modelliert und passen gut sich in das Spielgeschehen ein. Einzig bei den Hecken hätten sich die Entwickler von Extreme AI, Inc. etwas mehr Mühe geben können. So kann es etwa vorkommen, dass ihr hier und da ein paar hässliche schwarze Flächen innerhalb der Begrenzungen "ertragen" müsst. Das wichtigste für ein Spiel dieser Art ist aber die Spielgeschwindigkeit - und die bleibt selbst bei der höchsten Einstellung und maximalem Gegneraufkommen stets konstant flüssig.
Soundtechnisch ist das In-game Geschehen mit einem Grillenzirpen unterlegt, das weder stört noch sonderlich Akkurat klingt, dafür aber die Gartenatmosphäre wunderbar einfängt. Den tollen, treibenden Technosoundtrack bekommt ihr leider nur beim Start des Spiels und in den Menüs zu hören, da die Eier beim einsammeln aber verschiedene Töne abgeben bekommt ihr so dennoch eine Art von Musik während des Spielens zu hören.
Das Spiel ist mittlerweile als Freeware, kostenlos zum Download erhältlich.

Gesteuert wird Firefly auf dem Zodiac entweder mit dem Analogstick oder den vier Digitalbuttons, wobei hier eindeutig die digitale Steuerung zu empfehlen ist. Die ist so präzise, dass ihr euch selbst in Sekundenbruchteilen umdrehen und noch im letzten Moment euren Häschern entkommen könnt. Während eures Gartenausflugs ist es übrigens wie bei Snake nicht möglich zu stoppen, lediglich die Richtung lässt sich bestimmen. Wenn ihr Wände, z. B. in Sackgassen, berührt stoppt ihr automatisch. Die Sackgassen sind leider auch einer der Schwachpunkte des Spiels, da ihr einmal eingebogen, keine Möglichkeit mehr habt, euch verfolgenden Gegnern zu entkommen.
Ein weiterer Schwachpunkt ist der etwas langsam scrollende Bilschirm. So müsst ihr sehr nah an den Bildschirmrand fliegen, um den Screen zum Scrollen zu bringen. Gerade auf der höchsten Spielgeschwindigkeit habt ihr dann kaum noch Zeit, euch entgegenkommenden Gegnern auszuweichen. Auf langsameren Spielstufen stellt das Scrolling aber keine Probleme dar. Um den Gegnern etwas entgegenzusetzen könnt ihr verschiedene Pick-Ups wie Unsichtbarkeit, Unbesiegbarkeit(mit der ihr Gegner kurzfristig ausschalten könnt) und Freezer (der alle Gegner kurz einfriert) einsammeln, die euch das Leben deutlich vereinfachen. Ab einer bestimmten Anzahl von eingesammelten Eiern bekommt ihr zudem ein Extraleben.

Die sind auch verdammt nötig, da der Einzelspielermodus sehr lang ist. Zudem gibt es einen Levelgenerator, der euch mit unendlich vielen selbst generierten Leveln Abwechslung für Wochen liefert. Mit drei unterschiedlichen Schwierigkeitsgeraden und vier Geschwindigkeitsstufen wird euch zudem so schnell nicht langweilig.
So mies die Story, so genial das Gameplay. Es macht einfach tierisch viel Spass, ein paar Runden mit der Firefly zu drehen. Das Spielkonzept ist zeitlos und mit dem eingebauten Levelgenerator motiviert das Spiel für Wochen. Trotz einiger Schönheitsfehler hat Pacman in Firefly einen mindestens ebenbürtigen Nachfolger gefunden, bei dem trotz dem Sprung in 3D (fast) alles stimmt. Da das ehemals kommerzielle Spiel mittlerweile als Freeware erhältlich ist und ihr somit nicht einen Cent (!) dafür berappen müsst, kann ich Firefly jedem Zodiac Besitzer nur wärmstens ans Herz legen.
written by Philipp K., © nexgam