Nachdem man all diese Stunden investiert hat, kann es endlich losgehen. Der Spieler hat die Wahl zwischen fünf Rassen, von denen jede mit verschiedenen Statuspunkten beginnt. Ausser dem Ausehen gibt es aber keine nennenswerten Unterschiede, da jeder Charakter eigentlich alles lernen kann. Selbstverständlich muss jeder Job einzeln gelevelt werden, was wirklich lange dauern kann.
Ihr könnt also mit einem Krieger beginnen und später auf Magie umsatteln, dafür müsst ihr einfach nur in euer "Mog-Haus" und den Mogry ansprechen. Der kleine Kerl wird euch im Spiel als Helfer dienen - falls ihr etwas über die Funktionen des Spiel lernen wollt, ist er euer Ansprechpartner. Leider leidet das Spiel extrem darunter, dass es so träge ist. Ihr rennt mit eurem Charakter langsam durch die Landschaft und versucht die schnelleren Hasen zu verfolgen, die ihr niemals fangen würdet wenn sie nicht stehen bleiben würden. Euer Held kann nämlich nicht aus dem Rennen schlagen - dafür muss er stehen. Viele Gegner in der Wildnis können euch Anfangs gewaltig zusetzen, so richtig flüssig läuft es erst wenn man Level 10 erreicht hat. Zumindest mit den Gegnerklassen, die sich im ersten Areal rumtreiben. Das Spiel bietet also alles andere als einen einfachen Einstieg.
Im Idealfall sollte man immer in Gruppen unterwegs sein, die sich leider nicht so leicht finden lassen. Die meisten Leute konnten sich nicht dafür begeistern eine Gruppe zu bilden um gemeinsam vorzugehen. So musste ich den Hauptteil meiner Spielzeit allein verbringen und mich an Orks und Hasen halten.
Grafisch kann man dem Spiel wohl keinen Vorwurf machen. Da es sich ja um eine PS2 Umsetztung handelt braucht man hier auch nicht mehr als das Gebotene zu erwarten. Dafür wissen die Landschaften zu gefallen: Wie man es von Final Fantasy gewohnt ist, streift man durch majestätische Wälder, umgeben von schönen Bergen. Der Sound hat es mir doch am meisten angetan. In den Wäldern erwarten euch sanfte Harfenklänge und in den Hauptstädten Trompeten und Posaunen. Das Steuern mit dem Xbox 360 Controller sollte man auf die einfachen Kampfbefehle beschränken, für den Rest empfehle ich ein USB Keyboard, welches sein Geld alle mal Wert ist wenn ihr vorhabt das Spiel über längere Zeit zu spielen. Es gibt zwar die Möglichkeit, sich mehrere Befehle mit vorgegebenen Sätzen oder selbsterstellten Makros auf die Trigger zu legen, aber nach einer Zeit nervt es einfach immer der letzte zu sein der antwortet oder Stunden lang da zu sitzen und sich Sätze zurecht zu basteln für gewisse Situationen.
Kommen wir nun zum wohl größten Problem: die Kosten. Leider ist es, wie ich finde, mit 12,95 Euro pro Monat für einen Charakter (jeder weitere Charkater erfordert eine zusätzliche Content ID, die kostet 1 Euro extra pro Monat) schlicht zu teuer. Da eine Probezeit von 30 Tagen aber inklusive ist, sollte man dem Spiel doch eine Chance geben. Für passionierte Online RPG Fans sicher genau das Richtige.
written by Carmelo Dalu, ©neXGam
Final Fantasy XI empfehle ich uneingeschränkt weiter an Spieler, die ein Zeit intensives Spiel suchen, in dem sie ihren Charakter in jeder Disziplin zur Perfektion trimmen können. Wirklich nur was für Langzeitspieler. Alle anderen sollten sich überlegen, ob sie die Installation mitmachen wollen...