
Werden wir ein Ass zu sehen bekommen?
Auch Publisher THQ wurde aufmerksam und spendierte den Computerspielern eine Umsetzung der Hokus Pokus Produktion ?Fila World Tour Tennis?, welche jüngst auf Microsofts Heimkonsole Xbox portiert wurde. Auf Lizenzen von bekannten Tenniscracks wurde ebenso verzichtet wie die von originalen Schauplätzen. Lediglich das Logo und das Kleidungssortiment des Namensgebenden italienischen Sportartikelherstellers Fila schmücken Spieler und Arenen.
Die nackten Zahlen sprechen trotz der fehlenden Lizenzen gutes: über 25 Arenen, selbst vor dem römischen Kolloseum oder den Pyramiden von Ägypten kann aufgeschlagen werden, über 40 anwählbare Charaktere mit unterschiedlichen Stärken und Schwächen, Arcade und Quick Match Mode sowie ein komplexer Karriere Modus finden sich in Fila World Tour Tennis wieder.

Die Spieler trumpfen nicht gerade durch abwechslungsreiche Charaktermodelle auf...
Doch nun genug mit dem Drumherumgerede, kommen wir zum Spiel selbst. CD- Rom eingelegt und los gehts. Ein Intro sucht man vergebens, geht es also direkt ins Hauptmenü. Im äußerst schlicht designtem Menü könnt ihr nun zwischen den genannten Arcade, Quick Match und Challenge Mode wählen.
Im Arcade Mode ackert man sich in vier verschiedenen Schwierigkeitsstufen Runde für Runde nach vorne. Nichts weltbewegendes also, Spieler gewählt, reist ihr also von Court zu Court rund um den Erdball und räumt die immer stärker werdende Konkurrenz aus dem Weg.

Ihr habt die Wahl zwischen 20 Spielern mit Fantasie-Namen
Ähnlich geht es im Quick Match Mode zu, in Einzel, Doppel und Mixed Doppel kämpft ihr entweder gegen oder an der Seite der CPU Spieler um den Sieg. Der Belag des Tennisplatzes kann frei gewählt werden und auch eine Multiplayerfunktion fehlt nicht. Bis zu drei weitere menschliche Spieler können ins Geschehen eingreifen.
Das Herzstück des gesamten Spiels bildet aber der ?Challenge? Modus. Dieser ist wirklich Weltspitze! Ähnlich Virtua Tennis beginnt euer Schützling seine Karriere irgendwo in den unendlichen Weiten der Weltrangliste. Es liegt nun an euch die Fähigkeiten eures Recken durch gezielte Trainingseinheiten zu verbessern und somit ein erfolgreiches Abschneiden beim nächsten Turnier zu gewährleisten. Äußerst intelligent ist die Tatsache, dass Turnierteilnahmen Geld kosten und dieses nur durch ein Weiterkommen im Turniergeschehen zurück in die Kasse geholt werden kann. Das erspielte Preisgeld könnt ihr gegen (natürlich Fila) Tennisausrüstung wie Kleidung und Schläger ausgeben, doch Vorsicht, geht besser sparsam damit um, denn kein Geld bedeutet keine Turnierteilnahme und damit wohl das Ende eurer noch jungen Karriere. Großer Pluspunkt an die Entwickler, noch nie gab es einen solch motivierenden Karriere Modus.

Im Training verbessert ihr eure Schlagtechnik
Die Möglichkeit ein volles Match über fünf Sätze mit Tie Break, Einstand und allen weiteren wichtigen Regeln spielen zu können wirkt sich sehr positiv auf das Spiel aus. Leider lässt das Gameplay einige Wünsche offen: fast fehlerlos aufspielende CPU Gegner und träge Ballwechsel lassen nicht das erwartete Tennisfeeling aufkommen. Die Ballphysik ist ebenfalls etwas merkwürdig, die Lauf- und Schlagbewegungen der Sportler gehen aber durchaus in Ordnung.
Man hat zwar schon besseres gesehen, aber die Grafik geht im Großen und Ganzen in Ordnung. Die Gesichter der Spieler sind zwar einfach nur langweilig, die Umgebung, die Spuren auf den Belägen der Plätze und das Publikum kann man aber durchaus als gelungen bezeichnen.
Ein dickes Minus kassiert aber der Sound. Einfach nur nerviges monotones Gedudel in Menü und Match sind unerträglich. Zum Glück lässt sich die Musik im Options Menü abschalten.

Die Weltrangliste will erobert werden
Die Steuerung gestaltet sich zu Beginn etwas schwierig, nach einer ausreichenden Einspielzeit stellt sie aber kein allzu großes Problem dar. Topspin, Lob, Stopp... alle Tasten sind schnell verinnerlicht und gewinnbringende Schläge gehen schnell von der Hand. Nur genaues Timing und die richtige Stellung zum Ball verhindern, dass der Ball im Publikum landet.
Nützliche Wiederholungen wie man es von der Virtua Tennis Reihe gewohnt ist sucht man vergebens. Zwar bekommt man hier und da das ein oder andere Replay zu sehen, nur steht dieses in keinem Zusammenhang mit dem zu letzt ausgespielten Punkt.
Mindestanforderungen:
Pentium 3 600MHz oder schneller
Verfügbarer Platz auf der Festplatte: 250 MB
Grafikkarte: Grafikkarte der 3.Generation (z.B.GeForce 2)
T&L kompatibel mit 32 MB
Speicher: 64 MB
DirectX 8.0 oder besser, CD-Rom Laufwerk
Soundkarte (empfohlen)
Betriebssystem: Windows 98/2000/Me/XP
written by Levko, © neXGam
Bei Fila World Tour Tennis handelt es sich um ein über weite Strecken verdammt schwieriges Tennisspiel, bei dem man nicht selten etwas unfair gegenüber den CPU Gegnern behandelt wird. Sieht man einmal vom total missratenen Sound ab und bringt eine Menge Geduld mit erwarten einen unterhaltsame Stunden vorm PC. Der äußerst intelligente komplexe Karriere Modus fesselt auch über einen längeren Zeitraum. Die Grafik geht in Ordnung, lediglich die fehlenden Lizenzen könnten den ein oder anderen Hobbyspieler abschrecken. Fans des Genres greifen zu, allen anderen ist ein Probespiel zu raten.