Field Commander im Test

PSP
Mit Strategiespielen wurden PSP-Besitzer bis jetzt zumindest nicht gerade überschüttet. Ubi Soft will nun seinen Anteil einbringen um dies zu ändern und verspricht mit Field Commander nicht nur ein lieblose Konvertierung, sondern speziell auf die Fähigkeiten der PSP ausgerichteten Strategiespaß. Na, dann wollen wir doch mal sehen...
Die plumpe Hintergrundstory kann man sich dabei sparen, wirkich wichtig ist eigentlich nur die Tatsache das ihr als General der ATLAS Streitkräfte gezwungen seid, dem Aufmarsch der terroristischen Shadow Nation Einhalt zu gebieten. Die wenig freundlichen Begegnungen der beiden Truppen finden auf mit einem Viereck-Raster überzogenen Schlachtfeldern statt, wie man es ja auch schon von so manch anderem Strategietitel her kennt. Entscheided sind hierbei die verschiedenen Terrainarten, da eure Einheiten hier bei Verteidigung oder Bewegung entweder Verteidigungsboni erhalten oder gar Abzüge. Das Ganze ist nicht so schwer, wie es sich anhört - Berge und Hügel eignen sich beispielsweise perfekt zur Verteidigung, sind aber nur langsam zu durchqueren und für motorisierte Einheiten Tabu. Als General solltet ihr in eure Überlegungen also stets Mutter Natur mit einbeziehen und das Terrain für euren Zweck nutzen.



Showdown am East River...


Doch nicht nur Armeen tummeln sich auf den Schlachtfeldern. Im Hinterland stehen ganze Städte (die euer Einkommen garantieren), kriegswichtige Fabriken und Flughäfen. Das verleiht dem Spiel eine zusätzliche strategische Note - ist meine Industrie schwächer als die des Gegners, kann es geschickt sein schnell durchzubrechen und die feindliche Fabrik zu besetzen, um den Nachschub beim Gegner zu unterbinden. Ebenfalls nicht nur technische Spielerei ist die Tatsache, daß eure Panzergranaten Einfluß auf das Kampfgebiet haben. Feuert ihr beispielsweise in einen dichten Wald, so dünnt dieser mit der Zeit aus und lässt künftig größere Truppenteile passieren. Moralisch fragwürdig lassen sich auch Städte auf diese Weise bombardieren, um dem gegnerischen Geldbeutel zu schaden.

Wenig innovatives hingegen in Sachen Einheiten. Hier gibt es zumeist alte Bekannte, wie handelsübliche Infantrie, Späher, diverse Panzertypen, Helikopter und viele mehr. Sogar Kriegsschiffe und U-Boote stehen für den Einsatz in Küstennähe bereit. Eine der interessantesten Einheiten ist aber sicherlich das Spec-Ops Kommando. Mit Gewehr und Mörser bewaffnet nehmen diese harten Jungs entweder Ziele aus weiter Entfernung aufs Korn oder beschäftigen Infantrie im Nahkampf. Zudem versteht es die Truppe Minen geschickt zu plazieren, wodurch sich dem Feind an strategisch wichtigen Punkten wie Brücken oder engen Pässen empfindlicher Schaden zufügen lässt.

Die Zeiten von Standardinfantrie nach Muster X sind wohl endgültig gezählt, denn hier verfügen alle eure Division über spezielle Stärken und Schwächen. Beispiel gefällig? Nun, manch eine Einheit verfügt z. B. über eine größere Sichtreichweite als ihre Kollegen, die wiederrum zeigen auf bestimmten Terrain ihre Stärken. Jede Division verfügt über Special Powers, die aber zuerst mittels aufgefülltem Power Balken aktiviert werden müssen. Selbiger lädt sich aber nur mit der Zerstörung feindlicher Einheiten auf, weshalb ihr eure Veteranen erst durch so manche brenzlige Situation hetzen müsst.



Sieht unübersichtlicher aus, als es eigentlich ist...


Und davon gibt es in den etwa 30 Missionen reichlich. Leider sind die Missionsziele auf Dauer etwas dröge, denn die immer gleichen "Kill-alles-was-nicht-deine-Uniform-trägt" Aufträge sind doch wirklich etwas flach. Hin und wieder muß aber auch ein HQ besetzt oder ein Convoy beschützt werden. Trotzdem hätte es ruhig noch etwas mehr Abwechslung sein dürfen. Schade auch, dass die Schlachtfelder nach meinem Empfinden recht klein aufgefallen sind. So tut man sich schwer Gegner beispielsweise über die Flanke zu umgehen und die taktische Gelüste voll auszuleben. Ob man kleinere Maps zugunsten der 3D Performance wählte?



Die Stadt ist hart umkämpft...


Denn die stimmt soweit, zumindest aus gesunder Entfernung. Wer mittels Kamera bei den Kämpfen näher drangeht, merkt das die Einheiten in der Detailansicht etwas federn lassen mussten. Für ein Strategiespiel aber verzeihbar und ohne weiteren Einfluß auf das Spielgeschehen, zumal ihr den Gesamtverlauf des Intermezzos ohnehin aus einer übersichtlichen Vogelperspektive verfolgt. Dazu gibt es immer wieder auch kurze Cut-Scenes, z. B. wenn ihr gerade einen verheerenden Napalm Angriff auf euren hilflosen Gegner startet. Richtig gut haben mir auch der Sound und speziell die Effekte gefallen. Das Schlachtengetöse kommt gut herüber, die Panzerkanone bellt richtig beim abfeuern der Granaten und der gegnerische Tank segnet mit einer akustisch herrlichen Explosion das Zeitliche. Klasse gemacht!

Wer irgendwann keine Lust mehr hat sich alleine mit seiner PSP zu bekriegen, kann auch wireless ad hoc gegen gewillte Mitmenschen antreten. Auch ein Onlinemodus ist enthalten, bei dem ihr allerdings nicht live spielt, sondern ähnlich wie bei der "Play by mail" Funktion diverser PC-Strategicals euren Zug macht und diesen dann an den Gegner schickt, woraufhin dieser beim nächsten Log in die Auswirkungen gezeigt bekommt und seinerseits antwortet. Die besten Generäle werden dann einem Online Ranking System prämiert und wer will, darf sogar die mittels mitgelieferten Editor erstellten Missionen hochladen und an andere Strategen weitergeben.



Auch in der Wüste tobt die Schlacht...

Sebastian meint:

Sebastian

Field Commander macht nicht unbedingt soviel neu, aber dafür alles richtig. Das Gameplay besitzt genügend Tiefe um auch über Stunden hinweg zu fesseln, die Präsentation (besonders der Sound) ist großartig und steuern lässt sich das Geschehen auch noch recht ordentlich. Zwar hätten die Maps noch etwas größer ausfallen können und auch die KI trifft manch fragwürdige Entscheidung, aber das sollte PSP-Generäle nicht vom Kauf abhalten.

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9.6 2 Stimmen
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Field Commander Daten
Genre Strategie
Spieleranzahl Multiplayer
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 25. Juli 2006
Vermarkter Ubisoft
Wertung 8.5
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