

Terry erstrahlt im neuen Look...
Die (bescheidene) Hintergrundgeschichte, spielt ca. 10 Jahre nach Geese's letztem "Fenstersturz", wobei er einen Sohn Rock Howard hinterlassen hat, der nachdem er bei Terry in die Martial Arts Lehre gegangen ist Informationen über den Verbleib seiner Mutter zu finden versucht. So verwundert es nicht, dass er über Attacken verfügt, die dem des "einsamen Wolfes" ähneln.
Doch Rock ist nicht der einzige, der sich von den Fatal Fury Legenden inspirieren ließ. Kim Dong Hwan sowie sein Bruder Kim Jae Hoon, Söhne des Altmeisters Kim Kap Hwan, "teilen" sich ebenfalls Moves ihres Vaters und Lehrmeisters. Der böse schwarze Mann Khushnood Butt (in jap. Version: Marco Rodriguez) bedient sich des aus der "Art of Fighting"- Reihe bekannten Kyokugen-Karate Stils. Und auch der Shiranui-Clan wird vertreten, in Form des 14 jährigen Wichtes Hokutomaru.
Doch wer jetzt glaubt, dass SNK exzessives Charakterrecycling betrieben hat liegt falsch. Mit dabei sind Kung-Fu Ass Gato, der maskierte Wrestler Tizoc (in jap. Version: Griffon) sowie Second Southtown Polizist Kevin Rian, der dem Psychopaten und Mörder Freeman auf den Fersen ist. Der weibliche Anteil wird durch das niedliche Animégirl Hotaru und die heiße Piratenbraut B. Jenet repräsentiert. Mit Grant ist den SNK Designern ein Bösewicht der Extraklasse gelungen, "Never seen a bigger Badass".

Dong Hwan zeigt seinen mächtigen Kick...
Die Stages sehen, bis auf wenige Ausnahmen (Marco, Griffon) atemberaubend schön aus. Nachdem man in den letzten Fatal Fury Teilen nicht durch großartige Stagevielfalt verwöhnt wurde strotzen die MotW- Hintergründe vor Details. Gato's Wasserfall-Stage mag ein wenig an einen Last Blade Hintergrund (Shigen/Okina) erinnern, dafür stapfen und spritzen die Duellanten diesmal im knöcheltiefen Wasser herum. In fast jeder Stage wuselt und krabbelt irgendetwas im Hintergrund umher. Fatal Fury- typisch verändern sich einige Stages auch nach dem ersten Kampf: Es beginnt bei einem vor einem Sonnenuntergang fahrendem Zug in der Terry-Stage, der auf einmal im Bahnhof zum Stehen kommt und hört in einer ellenlangen Brückendurchfahrt in der dritten Runde auf. Bei anderen Stages wie der Glockenturmstage verändern sich jedoch nur die Tageszeiten.
Die Animationen sind "State of the Art" und werden nur noch von der Streetfighter III-Reihe übertroffen. Besonders die Prefight und Siegerposen (siehe Rock Howard) sehen fantastisch aus. Specials und Superspezials bestechen durch gleißende Blitz- und Feuereffekte welche auch realistische Schatten werfen. Jedem Recken wurde außerdem eine Auswahl an 4 verschiedenen Outfits spendiert. Wie bei 2D Prüglern üblich beschränken sich die Alternativen auf unterschiedliche Farbgebungen.

Tizoc (Griffon) setzt zum Special an...
Jede Stage hat ihre eigene Hintergrundmusik verpasst bekommen. Die Stücke variieren von ruhig melancholisch bis zu rockigen Tracks. Besonders hervorzuheben wäre noch der Robert Miles Remix von "Children" in der Rock Howard-Stage der einfach Klasse gelungen ist. Der Dreamcastversion wurde hierbei noch ein Arranged Soundtrack mit in die Wiege gelegt. Schade wie unverständlich ist es allerdings, dass die DC Version gerade in diesem Bereich der NeoGeo Home Variante Federn lassen muss, da die Schlaggeräusche manchmal etwas hinterherhinken und sich etwas dumpfer anhören. DC only Spieler werden das natürlich kaum wahrnehmen, aber so etwas sollte bei dieser Hardware einfach nicht passieren. Vielleicht wurde das auch mit Absicht gemacht, damit NeoGeo Besitzer wenigstens einen Vorteil an ihrer "minder" teureren Anschaffung haben. ,,,-)

Wenn Grant einmal loslegt gibt es kein zurück mehr...
Apropos Unterschiede zum DC Port. Die Grafik ist etwas "glatter" und damit weniger pixelig als die NeoGeo Version, was wohl an der etwas höheren Auflösung liegt. Ist dann wohl Geschmackssache, ob einem die originale NeoGeo Pixelgrafik besser gefällt. Die minimalen Ladezeiten stören den "Kampffluß" nicht im geringsten und außerdem gibt es auf der kleinen Kiste einen Gallery Mode mit freispielbaren Artworks und Abspännen.


Hokutomaru zerlegt Gato...
Die Technik stimmt und trotzdem müssen wir nicht um das Gameplay bangen. Aufladbare Leisten für die Superspecials, hier als Potential Powers bezeichnet, sind schon aus den Vorgängern bekannt. Die wohl wichtigste Innovation ist wohl das Just Defenden. Durch das Blocken eines Angriffs kurz vor dem Treffer wird ein Just Defend ausgeführt, welcher zur Folge hat, dass man keinen Schaden durchs Blocken nimmt. Nein man bekommt sogar noch einen kleinen Life-Boost. Nach anfänglicher Gewöhnung integriert sich dieses Feature perfekt in das Kampfgeschehen, da es auch Spielentscheidend werden kann.
Des weiteren wurde der TOP-in Bereich eingeführt, welcher am Anfang jedes Matches gewählt wird. Nach der Charakterwahl muss man einen Bereich in seiner Lebensenergie festlegen, dessen Größe ebenfalls variierbar ist. Wenn man mit seiner Lebensenergie in diesen Bereich gerät, füllt sich die Lebensenergie konstant (sehr langsam) auf und man richtet etwas mehr Schaden an. Mit (X)+(Y) kann man dann noch eine TOP-in Attacke aktivieren, die natürlich charakterspezifisch ist.
Alle Moveeingaben lassen sich super eingeben und man hat regelrecht das Gefühl, dass alles in diesem Spiel smooth von der Hand geht. Ich finde auch durch die überschaubare Menge an Gameplayzutaten ist das Spiel relativ einsteigerfreundlich. Ein Capcom vs. SNK 2 ist schon allein durch die Menge an Kämpfern schwerer zu lernen.


Man sollte die zierliche Hotaru nicht unterschätzen...
Im Gegensatz zu den früheren Fatal Fury- bzw. Real Bout Teilen spielt sich das Kampfgeschehen nun wieder auf einer Ebene ab, was dem Spielspaß allerdings keinen Abbruch bringt.
Wie üblich sollte man Spiele der Gattung Beat'em up gegen menschliche Gegner spielen. Für alle Zocker, die sich in den Solomodus wagen, gibt es zusätzlich zum bekannten Story/Arcade Mode einen Survival und Practice Mode. Solospieler müssen sich auf eine gemeine CPU einstellen, die gerne Gebrauch von exzessiven Just Defenden macht und Fehler gnadenlos ausnutzt.

Die Wasserfall Stage ist eine der schönsten...
Mit Fatal Fury: Mark of the Wolves schuf SNK wohl eines ihrer besten Spiele auf dem NeoGeo und die Dreamcastumsetzung steht dieser in Nichts nach. Über das kleine Soundmanko braucht man sich nicht wirklich aufregen, denn ansonsten lässt die audio-visuelle Präsentation keine Wünsche offen. Die neuen Gameplayelemente fügen sich nahtlos in die Fatal Fury Reihe ein und das Ganze mit neuen Charakteren und eigenständigen Stages. Einziger Minuspunkt den man anmerken könnte, wäre der dass es "nur" 12 (+2 Bosse) Charaktere gibt, aber zum Trost spielen sich diese auch sehr unterschiedlich. Playmore hat übrigens 2002 eine preiswerte "Best-Buy" Version herausgebracht und somit alle Türen zu einer Weltweiten Garou-Hysterie geöffnet.