

Red Steel & COD3 Spieler müssen sich erst umgewöhnen, die Steuerung ist aber schnell erlernt
Gesteuert wird im Grundprinzip wie man es schon von Red Steel und Call of Duty 3 her kennt, der B-Button am Wiimote ersetzt hierbei den Abzug. Bewegt wird Carver mittels Analogstick des angeschlossenen Nunchucks und wer den A-Button gedrückt hält, kann die Kamera intelligenterweise zum besseren zielen auf "starr" schalten. Ebenfalls wirklich neu ist die Tatsache, daß ihr zum Sprung den Nunchuck entsprechend nach oben ziehen müsst, was die ersten 30 Minuten noch seltsam und ungelenk geschieht, sich im weiteren Spielverlauf aber als eine vertretbare Entscheidung setens der Entwickler erweist.
Das war´s allerdings auch schon mit den lobenswerten Elementen des Spiels, denn der Rest ist von der internationalen Presse dieses Mal nicht ganz zu unrecht zerrissen worden. So verhält sich die KI beispielsweise schrecklich dümmlich und bleibt sogar still stehen, wenn ihr ihnen eine Granate vor die Füße legt oder unter Dauerfeuer nehmt. Dafür zeigen die Gegner aber eine gewisse Hartnäckigkeit beim respawnen, was oftmals dazu führt das ihr urplötzlich und völlig unerwartet "Besuch" von hinten oder den Seiten bekommt. Hier ist es dann unheimlich wichtig vorher schon im Optionsmenü die Kamera und Empfindlichkeit der Wiimote richtig zu justieren, da ihr in der "Werkseinstellung" nur zu äußerst lahmen Bewegungen in der Lage seid.

Die KI agiert leider alles andere als intelligent...
Fern aller Realität ist auch die Handhabung der Schußwaffen, die allesamt sehr statisch in den Händen liegen. Wer beim Bund gedient hat, weiß sicherlich noch welchen unerwarteten Rückschlag P-1 und P-8 (@Zivis, ja das sind Pistolen!) damals auf dem Schießübungsplatz hatten... hier wird das Ding jedoch ohne Rückschlag oder Zuckung abgefeuert, so als sei es eine Faschingspistole.
Das richtige "Highlight" in negativer Hinsicht ist aber die Optik selbst. Denn selbst seinerzeit auf dem GameCube hätte sich danach bestimmt niemand umgedreht. Als Redakteur weiß man gar nicht, wo man hier mit der Kritik anfangen soll. Vielleicht bei den ständig kurz vor eurer Nase hereinploppenden Objekten? Bei den mal auftauchenden und mal verschwindenden Schatten von Häusern, Gegnern und Gegenständen? Oder gar dem ständigen ruckeln beim Nachladen von Leveldaten?


Nicht nur per Pedes wie hier, sondern auch mit Jeep, ATV und Boot geht es vorwärts!
Auch die Musik macht ihre Sache kaum besser - in den weitesten Teilen des Spieles nicht zu hören, überrascht sie den Spieler sporadisch mal völlig unerwartet mit eigentlich atmosphärisch passenden Tracks, nur um dann genauso schnell wieder unerwartet in der Versenkung zu verschwinden. Der Rest der akustischen Untermalung besteht aus mittelprächtigen Umgebungsgeräuschen und einer mächtig emotionslosen Synchro der Gegner, die gänzlich unprofessionell gesprochen dann auch noch mit Sätzen wie "Ich brauche Hi..." oder "Wer da bin?" glänzen. Wer übrigens dachte, Tote könnten nicht mehr sprechen, wird hier von Ubisoft eines Besseren belehrt...
Auch ein Multiplayermodus findet sich im Spiel, aber machen wir uns keine Illusionen mehr - wer vielleicht hoffte, ein ausgeklügeltes Multiplayerspektakel mit fähigen Bots könne das Game vor dem Absturz in tiefe Wertungsregionen retten, liegt leider falsch. Vielmehr laden die acht weitläufigen Arenen aufgrund von völlig (!) fehlenden Bots noch weit mehr als der Singleplayer zum langweilen ein und wer ein paar Runden mit seinem Freund das "Such-mich-im-riesigen-Level" Spiel auf den Maps gespielt hat, wird ernüchtert wieder ins Hauptmenü zurückkehren.
Da haben auch die Terminverschiebungen in letzter Sekunde nichts mehr ändern können - Far Cry ist leider ebenso weit von einem Hit entfernt, wie ich von einem erholsamen Karibikurlaub. Wer insofern keine Enttäuschung erleben will, streicht den Titel besser von seiner Einkaufsliste ...