Elite Starfighter im Test

PC Windows
Elite auf С64 und Amiga sind und waren die Lieblingstitel vieler Spieler. Und das eben auch heute. Denn erstmals hatte man Mitte der 80er Jahre das Gefühl als Teil einer eigenständigen Galaxis zu agieren und genoß die damals äußerst seltene völlige Freiheit beim spielen. Ob denn nun als Kopfgeldjäger oder Pirat, Händler oder Schmuggler - die Wege zum Reichtum waren vielfältig. Peppergames hat diese grandiose Idee nun wieder aufgegriffen und präsentiert quasi ein Remake des Klassikers - doch wie schneidet das Spiel im Jahr 2005 ab?
Nun, daß relative freie Spielprinzip hat man auch beim Remake unverändert beibehalten. Dies ist ja schließlich auch wieder einmal die große Stärke des Spiels, auch wenn dadurch eine große Hauptstory á la Weltenretter mal fehlt.
Und so startet ihr mit eurem anfangs noch schmalbrüstigen Raumschiff, einer Cobra MK4, im System Lave. Leider fühlt ihr euch im Remake etwas ins heiße Wasser geworfen, da der Packung nur ein kleiner Beipackzettel "Schnellstart" beiliegt und euch auch sonst nicht erklärt wird, wie denn nun ein Andockmanöver an der Raumstation durchgeführt wird.



Der Klassiker auf dem C-64


Wer sich jedoch hier zu Beginn nicht entmutigen lässt, hat irgendwann den Dreh raus und kann beim örtlichen Händler seine hartersparten Groschen gegen Ware eintauschen. Die Auswahl ist dabei recht vielfältig, von Luxusgütern über Ware mit Verfallsdatum (Nahrung) bis hin zu Pepper-Games Aktien lässt sich der Frachtraum mit allerlei feinen Dingen anfüllen. Wichtig ist dabei zu beachten, daß alle von euch erworbenen Frachtgüter im gewünschten Zielsystem auch legal sind, was ihr anhand der Galaxiekarte nachprüfen könnt. Die Polizei ist nämlich nicht gerade zimperlich und verhängt da gern schon mal saftige Strafen, die auch das pulverisieren des Spielerschiffs mit einschliesst. Vorausgesetzt natürlich, daß man sich beim schmuggeln erwischen lässt. Dies war ja auch beim Ur-Elite von David Braben nicht anders.



Angepasst hat man hingegen die Andockmanöver an die Raumstationen, die seinerzeit viel Übung, Augenmaß und auch Glück erforderten. So mancher Joystick flog da aus Frust gegen die nächste Wand. Beim Remake ist dies jedoch kein Problem mehr - bringt euren Raumer einfach Richtung Schleuse und steuert munter drauf zu. Wer jetzt noch ein wenig die Rotation korrigiert findet sich wenig später im Hangar wieder und kann dort Waren ein- und verkaufen. Schade hierbei das sich der Handel wie anno dazumal auf dem C64 nur einiger Texttabellen bedient und in der Raumstation auch sonst eure Möglichkeiten sehr begrenzt sind. Da lobe ich mir den Nachfolger Elite: Frontier (Amiga, ST, PC) wo zusätzlich am schwarzen Brett noch Aufträge angenommen werden konnten. Ja sogar das Ur-Elite auf dem Brotkasten hatte in der Richtung mehr zu bieten.



Das Benutzerinterface bliebt fast unverändert


So aber verkommt das eigentlich so freie Abenteuer zum billigen "Bringe Ware X nach System Y und zurück" Spielchen. Zumindest die ersten paar Stunden, bis ihr genügend Tacken beisammen habt um euer Schiff upzugraden und es mit leistungsfähigeren Waffen und Schutzschild auszustatten. Bis dahin werdet ihr aber einige Male gefrustet neu laden müssen, weil irgendwelche übermächtigen Piraten in angeblich sicheren Systemen Jagd auf euch machen....über Treffer eures mickrigen Impulslasers lacht man da nur.

Ähnliche Gefühle überkommen euch bei der Grafik. Ok, zugegeben ganz so schlimm ist das nicht und die einzelnen Planeten sehen ganz ansehnlich aus, zudem kann man bei einem 15 Euro teuren Spielvergnügen nicht die gleichen Ansprüchen wie an ein Vollpreisspiel stellen. Dennoch ist die Optik nur durchschnittlich und bietet wenig Abwechslung, mit Abstand am lächerlichsten sieht jedoch der "Hypersprung" in ein anderes System aus.



Auch nicht gerade vor Vielfalt strotzend ist die akustische Untermalung der Space-Handelssim, wenngleich der Donauwalzer Erinnerungen an alte Zeiten hochkommen lässt. Nein, damit meine ich nicht meine Zeit im Dienst der K.u.K Monarchie, sondern die Vorgängerspiele, welche ebenfalls schon über klassische Stücke (und in weit größerer Auswahl) verfügten. Auch qualitativ scheint es im Hinblick auf die Klassiker nicht wirklich viel Unterschied zu geben....



Eine fertig gerenderte Starbase..


Systemvoraussetzungen:

- Pentium III ab 500 MHz oder schneller
- Windows 98/ME/2000/XP
- mind. 500 MB freier Festplattenspeicher
- 128 MB RAM
- DirectX 8.0 kompatible Grafikkarte mit mindestens 64 MB DDR-RAM.
(Vertexshadingfähigkeit muss mindestens vorhanden sein, z.B. ab GeForce 3 oder Radeon 9200)

Sebastian meint:

Sebastian

So schön und verlockend das mit 15 Euro günstige Angebot erscheinen mag, so wertlos ist es eigentlich für alle Leute mit einem alten Amiga / Atari ST oder C64 im Keller. Denn bevor ihr Geld hierfür ausgebt, kramt ihr besser den alten Rechenknecht für ein paar nostalgische Stunden hervor und zockt Elite hier - das ist nicht nur atmosphärisch schöner, sondern auch spielerisch um einiges besser!

Übrigens - wer sich dennoch nicht abschrecken lässt und sich ins Weltraumabenteuer stürzt, sollte vorher unbedingt auf der offiziellen Homepage zwischenlanden. Dort existieren nämlich mittlerweile vier (!) Patches die das Spiel etwas verbessern, wohlgemerkt handelt es sich dabei allerdings nur um Kleinigkeiten. Für jeden Weltraumhändler trotzdem ein Muß! 

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Elite Starfighter Daten
Genre -
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 24. November 2004
Vermarkter PepperGames
Wertung 6
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