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Und hier kommt euer virtuelles Alter Ego ins Spiel - als vernachlässigtes 10-jähriges Kind zweier Eledees Forscher (und darum mit viel Wut im Bauch) werdet ihr von euren Eltern nach einem Blitzeinschlag in der Stadt, der die Eledees seltsam agieren lässt, allein daheim gelassen. Die Freude über die sturmfreie Bude währt allerdings nicht lange, denn durch das veränderte Eledees Verhalten hat die gesamte Kleinstadt unter einem Stromausfall zu leiden. Was macht man also in so einem Fall? Genau, man krallt sich den Nintendo DS. Leider hat Held Kai hier andere Pläne - er schnappt sich den Fangstrahler seines Vaters und macht sich auf die Jagd nach den kleinen Eledees.
Seid ihr in Sachen Story durch die englische Sprachausgabe und die hübsch gezeichneten, aber recht veralteten Standbilder samt deutscher Untertitel auf dem Laufenden, geht es endlich ins Spiel. Neulinge sollten sich hierbei am mitgelieferten Tutorial versuchen, um sich mit der Steuerung per Wiimote anzufreunden. Denn später sind sehr genaue Zielübungen damit zu meistern, während der Nunchuck lediglich für die Bewegungen eurer Spielfigur herhalten muß.


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Euer Auftrag ist dabei so simpel wie kompliziert gleichermaßen: Aus der Ich-Perspektive erforscht ihr zunächst die Räume des eigenen Zuhauses, um dort die versteckten Eledees ausfindig zu machen. Und um in Kisten, Kleiderschränke oder Schubladen zu schauen, verwendet ihr den erwähnten Fangstrahler von Papi. Habt ihr dann irgendwo die kleinen quirligen Eledees aufgetrieben, gilt es sie abermal mittels Fangstrahl einzusammeln, was mit zusätzlichen Watt auf dem Stromkonto belohnt wird. Soweit - so gut. Habt ihr nun eine bestimmte Menge an Eledees gesammelt, könnt ihr durch deren Strom Geräte wie z. B. eine Waschmaschine, ein Radio, eine elektrische Eisenbahn, einen Staubsauger und vieles mehr einschalten, was dann gleichzeitig zu noch mehr Eledees führt. (ihr merkt schon, der Titel heißt nicht umsonst so...)
Der Clou am Gameplay ist aber eigentlich die Tatsache, daß ihr euch in eine virtuelle Welt versetzt glaubt - wo ihr dank Wiimote tatsächlich "zugreifen" könnt. Was früher nur mühselig über Steuerkreuz und Buttons gelangt, lässt sich hier äußerst simpel mit der Wiimote / Nunchuck Kombination anstellen. Da erfasst ihr Objekte, hebt sie hoch, dreht sie und werft sie dann mit "Schmackes" an die Wand hinter euch. Spätestens wenn man nach dem Tutorial zum ersten Mal das Kinderzimmer des kleinen Kai verwüsten darf und dabei alle Spielsachen aus dem Regal reisst, ahnt man welche verborgernen Qualitäten Nintendos Wii für kommende Titel noch bereit hält.


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Doch die Freude hält leider nicht ewig - obwohl man sich bei Konami bemühte durch z. B. Bosskämpfe, bei denen ihr die Gegner mit Gegenständen bewerft, den Spielverlauf etwas aufzulockern, wird Eledees speziell gerade zum Ende hin dann doch etwas monoton, es fehlt die Abwechslung, die einen spielstarken Meilenstein eben auszeichnet.
Das sich die Programmierer dabei mit Eledees aber keineswegs geschont haben, beweist alleine schon die aufwendige Physik-Engine. In einem frühen Interview während der Entwicklungszeit stöhnten die Entwickler etwa, daß sie für jedes im Spiel vorkommende Objekt eine eigene Physik schreiben müssten, nachdem die ersten Experimente nicht zufriedenstellend ausgefallen waren. Im Spiel ist diese Feinheit durchaus zu spüren, wenngleich man natürlich auch hier noch ein Stückchen von der 100%igen Simulation entfernt ist. Trotzdem ist es schön zu sehen, wie so eine Actionfigur vom Regal purzelt oder eine angestoßene Kugel eine ganze Weile weiterrollt, ehe sie zu stehen kommt.


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Was mich neben meinem irgendwann abzufallen drohenden Arm sonst noch etwas störte, war das unerbittlich tickende Zeitlimit. Ob man diesen zusätzlichen Nervenkitzel zu schätzen weiß, ist sicherlich eine Frage des persönlichen Geschmacks. Ich hätte jedoch auch darauf verzichten können und mir die Möglichkeit zur gemächlicheren Durchsuchung der Einsatzorte gewünscht. So hetzt man leider viel zu sehr durch die Räume und es entgeht so manch liebevolle Kleinigkeit, während man dann am Ende wegen weniger Sekunden den Level noch einmal zu wiederholen hat. (<--- kann sehr frustrieren!)
Wer einen Abschnitt dennoch erfolgreich meistert, erhält eine Bewertung im amerikanischen Notensystem und schaltet bei entsprechenden Leistungen (Noten A + B) weitere Spielmodi wie z. B. die Challenge Mission frei. Auch an Upgrades lässt sich für den eigenen Fangstrahl während des Spiels immer wieder etwas finden und zu guter letzt dürft ihr nicht nur Screenshots knipsen und über WiiConnect24 verschicken, sondern sogar mittels eines Bearbeitungsmodus die Räume des Hauptstory neu einrichten und gar mit bis zu vier Spielern gleichzeitig vor dem Wii erforschen.

Beim Spielen von Eledees erlebt man wahre Höhen und Tiefen. Ist man anfänglich von den neuen Möglichkeiten mehr als angetan und mag die Wiimote nur kurzzeitig aus der Hand legen, um dem Arm eine Erholungspause zu gewähren, so kommt man nach wenigen Spielstunden in einen gewissen Trott, in dem für Faszination kein Platz mehr ist. Am Ende ist Eledees unterm Strich halt doch mehr eine faszinierende Tech-Demo mit etwas Story und Beiwerk drumherum..