Electrocop im Test

Lynx
Keine Frage, wenn sich eine Firma schon den Namen "Criminal Brain" gibt, dann ist das hochgradig verdächtig. Als dann auch noch das ewige Opfer, die Tochter des US-Präsidenten, gekidnappt wird, fällt der Startschuß für euren Einsatz - Electrocop muß helfen!
Also flugs alle Schaltkreise des elektronischen Cop zusammengesucht und auf zur Rettung der Kleinen. Auch wenn es angesichts der Screenshots zunächst auf dem ersten Blick nach einem gewöhnlichen 2D-Klopper aus der Seitenperspektive aussehen mag, so hat Electrocop doch tatsächlich verborgene 3D-Qualitäten. Die allesamt innerhalb von futuristischen Level gehaltenen Einsätze kennen nämlich nicht nur die Bewegung von links nach rechts, sondern auch die damals (1989!) für einen Handheld revolutionäre Bewegung in die Tiefe des Bildes. Mal wieder war es Epyx, die ihr Baby in technischer Hinsicht zu neuen Höchstleistungen anstießen.



Ein Robo auf 3D-Rettungsmission!


Da eine Grafikorgie aber allein nicht satt macht, fütterte man die Levels nun auch noch mit wilden Wächterdrohnen, die von euch mittels gezieltem Schuß aus der Laser Gun zu Altmetall verarbeitet werden wollen. Schon nach wenigen Metern finden sich zudem weitere Waffen, die nach ihrer Montage am Robo-Helden ebenfalls für einen freien Weg durch die sich leider sehr gleichenden Stages sorgen.

Und daran krankt der technisch so überzeugende Titel auch - es fehlt einfach die spielerische Abwechslung, sieht man vom anspruchslosen Erledigen der recht unfähigen Gegner und dem Bedienen der Terminals mal ab. Letztere bringen da immerhin noch einen Hauch Abwechslung ins Spiel, denn hier könnt ihr neben der Suche nach Security Codes für verschlossene Türen und dem Reparieren eures Electrocops doch auch tatsächlich Mini-Games daddeln, wie etwa einen Asteroids & Breakout Klon.

Da haben sich vor ein paar Jahren SEGA Fans noch soviel eingebildet in Shenmue mit Hang-on und Space Harrier ja quasi zwei vollwertige Games verbaut zu haben und dabei gabs das bei Atari mal wieder schon mehr als zehn Jahre früher - und auch noch auf einem Handheld! Zu sehr übertreiben solltet ihr euren Spielewunsch an diesen Klassikern aber nicht, da ihr nämlich nur ganz genau eine Stunde Zeit zur Rettung des Mädels habt.



Tolle Sache, an den Terminals könnt ihr sogar Klassiker wie Breakout (rechts) daddeln..


Technisch ist der Titel wie erwähnt recht beeindruckend. Zwar wird Abwechslung bei den Hintergründen nicht gerade groß geschrieben und auch das Heldensprite hätte zwecks Übersicht ruhig etwas kleiner ausfallen dürfen, was sich allerdings nicht übermäßig negativ auf das Gameplay auswirkt. Richtig schön fand ich seinerzeit auch die tolle Sequenz zu Spielbeginn, wodurch das Spiel reichlich an Flair zulegt. Auch der Soundchip des Lynx zeigt sich von seiner guten Seite und verwöhnt den Spieler nicht nur mit gelungenen Effekten, sondern auch einer Reihe feiner Melodien, die durchaus zu den Hochkarätern auf dem Lynx gezählt werden dürfen.

Sebastian meint:

Sebastian

Ein Grafikblender Anno 1989? Ganz so hart würde ich persönlich nicht mit Electrocop ins Gericht gehen, denn abgesehen vom etwas monotonen Gameplay macht es doch immer wieder mal für ein paar Minuten Spaß. Dennoch war das Spiel für den Lynx eher technisch, als denn spielerisch wegweisend... 

Positiv

  • Erstklassige 3D Optik
  • Eingebaute Mini-Games
  • Toller Sound

Negativ

  • Mangelnde Abwechslung bei Backgrounds
  • Monotones Gameplay
Userwertung
5.45 4 Stimmen
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Electrocop Daten
Genre Action-Adventure
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit seit 1989
Vermarkter Atari
Wertung 6.4
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