Wer sich an Echochrome aus dem Jahr 2008 erinnern kann, wird bei dem Titel Echoshift schnell die Glocken läuten hören. Wir erinnern uns an minimalistisch gestaltete 3D-Konstrukte, auf dem eine Gliedergelenkpuppe ihres Weges ging und Abgründe die eben noch waren, konnten durch perspektivisches Drehen der Welt, wie von Zauberhand, geschlossen werden. Wer jetzt denkt, ah ein schneller Nachfolger, der irrt. In Echoshift spielt weniger der Raum, sondern vielmehr die Zeit die Rolle, lasst es euch erklären.
Im Gegensatz zur Absolvierung der rätselhaften Welten, ist das Spiel eigentlich recht schnell erklärt. Wie im Vorgänger muss der Spieler Echos (die mysteriöse Puppe) durch verschiedene Welten ordern, nur dass es in den hier angeboten, nur so vor Hindernissen wimmelt, die es zu bewältigen gilt. Doch beginnen wir von Vorn. Aufgabe ist es in einer 2D-Welt, durch eine Tür in dieser zu erscheinen und durch eine weitere, als Level-Ende, wieder zu verschwinden – kurz bewege dich von A nach B. Dabei gilt es Abgründe, Klüfte, bewegliche Brücken sowie Plattformen und Ebenen die aktiviert werden müssen zu überwinden. Wer sie einmal gesehen hat, wird es als Übertreibung empfinden, aber auch Gegner, geometrisch abstrakt erscheinende Skulpturen, kommen in Echoshift vor. Soweit so gut, also gerade aus, ein paar Hindernisse überstanden und raus durch die zweite Tür – schön wäre es.
Doch falsch gedacht, die meisten Level sind so angelegt, dass sie nur mit einer zweiten, dritten oder weiteren Spielfiguren gemeistert werden können. Eine zusätzliche Komponente ist die Zeit, welche zumeist so knapp bemessen ist, dass nicht einmal ein Gedanke daran verloren gehen sollte, wie es mit einem Versuch klappen könnte. Vielmehr wird der Spieler gezwungen, unter Umständen die ganze angebotene Zeit für die Vorbereitung zur Lösung der ersten Barrieren zu nutzen. Ist diese abgelaufen, kann man mit einem weiteren Echo die Welt bestreiten, nur dass dieses mal der bereits vorher genutzte als Geist erscheint (ähnlich Autorennspiel) und seine bereits abgelaufene Strecke wiederholt. Der Geist führt dann die bereits gelösten Aufgaben parallel zu deinem zweiten Echo aus, was z. B. das Aktivieren einer Brücke sein kann, ohne diese der zweite nicht über eine Schlucht kommen würde. Mit ganzen acht Wiederholungen (Geister) können die Welten durchlaufen werden, je weniger der Spieler benötigt desto besser ist das Ergebnis - honoriert mit bis zu drei Sternen. Aber keine Angst, was bis jetzt recht kompliziert klang, ist in Wirklichkeit in der Umsetzung leicht begriffen und für neue Elemente bekommt der Knobelmeister eine Anleitung sowie Tipps als Kurzvideo präsentiert. In ganzen 56 Welten könnt ihr euren Scharfsinn auf die Probe stellen und weitere bietet Sony im PlayStation Store an.
Im Grunde läuft das Spiel relativ rund, wem die Ladezeiten dennoch zu lange dauern, der darf 64 MB auf seinem Memory Stick installieren, um diese zu verkürzen. In grafischer Qualität weiß das Spiel sich mit Originalität zu behaupten, wenn man auch mal das etwas andere, künstlerisch orientierte vielleicht auch innovative sucht. Der aquarellfarbene Hintergrund sowie die schwarz-weiße, in grundgeometrischer Natur gehaltene 2D-Liniengestaltung und die Gliedergelenkpuppe als Figur zeigen, dass Grafik auch mal anders begeistern kann. Für die Ohren gibt es wie bei Echochrome entspannende, träumerische, sphärische Klänge, bei denen auch hier das Gehör nach Abwechslung sucht. Sicher, die Musik ist sehr schön und ausgewählt komponiert, aber nach gegebener Zeit entsteht dennoch der Wunsch nach mehr Unterhaltung. Eine ausgewogene Zufallswiedergabe hätte vielleicht auch schon ausgereicht.
Dirk meint:
Positiv
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Innovatives Knobelspiel
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Entspannende Atmosphäre
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Besticht mit Minimalismus
Negativ
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Derzeitiger Missionsumfang
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Soundabwechslung
Genre |
Geschicklichkeit |
Spieleranzahl |
1 |
Regionalcode |
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Auflösung / Hertz |
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Onlinefunktion |
Ja
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Verfügbarkeit |
26. Februar 2010
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Vermarkter |
Sony |
Wertung |
8.5
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Mir hat Echoshift im Gegensatz zu Echochrome sehr gut gefallen. Gerade die 2D-Welt, welche aus meiner Sicht sich besser für die PSP eignet, konnte diesesmal begeistern. Was in der Anleitung zunächst recht schwierig klingt, ist bei der tatsächlichen Bedienung leicht umgesetzt. Viel Grips verlangen die Herausforderungen und jede einzelne ist es wert gelöst zu werden. Der Umfang von 56 Missionen erscheint zunächst größer als er ist und das Downloadangebot kann auch noch nicht mit Masse glänzen. Hier hoffe ich, dass Sony zukünftig einige schöne Angebote zum Herunterladen springen lässt. Das Spiel bringt den Kopf ordentlich zum Rauchen und weiß in seiner optischen sowie akustischen Präsentation zu überzeugen. Etwas Abwechslungsreichtum beim Sound hätte Echoshift dennoch gut getan.