
Storymäßig dreht es sich natürlich wie gehabt wieder um die drei Königreiche Wu, Shu und Wei. Alte Veteranen dürften den historischen Bezug mittlerweile auch im Halbschlaf fehlerfrei herunterbeten können und - welch Überraschung - auch die ungeliebten Gelben Turbane sind wieder mit von der Partie. In Sachen Story bleibt man also der Linie ganz treu bringt hier nichts neues ein, auch die Charaktere sind exakt noch die selben wie seinerzeit auf den großen Heimkonsolen, Größen wie Cao Cao oder den berüchtigten Lu Bu eingeschlossen.

Von Gegner umzingelt - reine Routine ..
Nachdem ihr euch also zu Spielbeginn für ein Familienmitglied eben dieser drei oben genannten Clans entschieden habt, geht es auch schon hinaus aufs Schlachtfeld. Größte Änderung ist hier das man offenbar die beiden KOEI Titel Dynasty Warriors und Dynasty Tactics bis zu einem gewissen Grad verschmelzen ließ und ihr eure Einheiten hier nun rundenbasierend übers Schlachtfeld schiebt. Trefft ihr dabei dann auf einen Gegner zoomt das Bild auf ein aus der Vogelperspektive gezeigtes Kampfgebiet, wo ihr euch dann mutterseelenalleine durch Unmengen an feindlichen Soldaten schneidet. Das man ganze Armeen angesichts der GBA-Leistung nicht hinkriegt ist ja verständlich, aber wenigstens die heißgeliebten Leibwächter hätte man ruhig im Spiel belassen können.
Wer sich mittels A + B Button durch die gegnerischen Horden gemetzelt hat, erhält zudem hier und da wieder ein praktisches Item, welches zwischen den Kämpfen per Menü ausgerüstet werden darf. Soweit nichts neues. Die feindliche Übermacht ist auf dem GBA allerdings noch erdrückender geworden und eure befreundeten Generäle kämpfen noch schlechter, wodurch mehr Arbeit für euer Alter Ego übrig bleibt. Schade nur das der Schwierigkeitsgrad so unausgewogen ist, denn selbst als alter Veteran der Reihe hatte ich anfänglich bereits bei der zweiten Mission (gegen Dong Zhuo) zu knabbern.

Immerhin die Optik im Japano-Stil weiß zu gefallen..
Zudem wurde der strategische Kartenmodus unverständlicher Weise wohl mit dem Vorsatz möglichst eintönig und langweilig zu sein umgesetzt und entbehrt im Prinzip trotzdem jeder taktischer Qualität. Denn im Prinzip seid ihr nur damit beschäftigt die nächste Armee zu suchen und diese zu verkloppen, so daß ihr im Endeffekt mehr mit der Langeweile während der nervig langen Züge eurer Verbündeten & der CPU kämpft.
Als wäre dies noch nicht genug des Unglücks für alle Fans der Serie wurde auch der Zweispielermodus ersatzlos gestrichen und das obwohl gerade hier sicherlich noch Potenzial gelegen hätte. Stattdessen speist man den Käufer mit einem Survival Modus und eben besagtem Storymodus (hier: Musou-Mode) leichtfertig ab. Immerhin machte man sich die Mühe ein verständliches, wenngleich unnötig langwieriges Tutorial mit einzubauen. Schade nur das die Entwickler so wenig den Spieler bei ihren Überlegungen berücksichtigten, denn obwohl ich normalerweise wirklich kein ungeduldiger Zocker bin, wurde mir die Warterei und das schleppende Gameplay irgendwann ab Mitte des Games einfach zu blöd.
Blöd solltet ihr daher auch nicht sein und euer Geld für so eine lieblose Umsetzung investieren, zumal es auf dem GBA weitaus hochwertigere Strategie- oder auch Actionkost gibt.

Brennende Schiffe? Kenner der Serie erleben mehr als einmal ein Deja vu!
Dynasty Warriors Advance hat mich nicht überzeugen können. Zu undurchdacht wirkt vieles einfach, zu eintönig der strategische Kartenmodus. Der komplett fehlende Multiplayersupport ist da nur das gern beschworene i-Tüpfelchen, ich persönlich bleibe jedenfalls bei einer der PS2/Xbox Versionen des Titels - und das solltet ihr auch tun!