
Der charismatische Cao Cao...
Gezogen wird nun nach der Reihe, jeweils die Armee mit der höchsten Moral zuerst. Je nach Fähigkeiten und Können eurer Einheiten solltet ihr nun taktisch vorgehen, denn sonst ist der Traum von der Herrschaft über China schnell ausgeträumt. So empfiehlt es sich durchaus richtige Formationen zu bilden, Bogenschützen beispielsweise aus zweiter Reihe feuern zu lassen, während die Infantrie den Feind von den im Nahkampf empfindlichen Bogenschützen fernhält.
Führt der Feind nun berittene Truppen in die Schlacht, solltet ihr schnell reagieren und die eigene Kavallerie entgegensetzen, denn sonst werden eure einfachen Fußsoldaten schnell mal überritten und/oder niedergemetzelt.
Wie sich erkennen lässt hat also jeder Truppentyp seine eigenen Vor- und Nachteile, zusätzlich aber auch noch jeweils Taktiken. Denn neben normalen Angriffen könnt bzw. müsst ihr auch Taktiken gegen den Feind einsetzen. Das sind bestimmte Angriffsmuster, wie beispielsweise ein Flankenangriff, ein Hinterhalt oder aber auch das Einschüchtern (Verlust von Moral) des Gegners, was immer von einer netten kleinen Zwischensequenz begleitet wird. Doch dazu später mehr.
Wer seine Truppen geschickt postiert hat, kann auch richtige Combo's vollführen und die fliehenden Truppen eines Nachbargefechts gleich mit einer zweiten oder gar dritten Taktik bearbeiten.
Neu ist hierbei die Möglichkeit einen sogenannten Kettenbefehl zu erteilen. So lassen sich innerhalb eines Zuges beliebig viele Taktiken in Kombination ausführen, was selbst den stärksten Heerführer schon aus den Sattel gehauen hat.
Keine Angst übrigens vor der Komplexität - ein (deutsches) Tutorial erklärt Schritt für Schritt die Steuerung und funktionsweise der Taktiken, so dass sich auch Strategie-Neulinge nicht zu scheuen brauchen.

Die Truppen stehen sich auf dem Schlachtfeld gegenüber...
Nun aber nochmal zu den Zwischengrafiken beim Ausführen einer Taktik. Denn selbige bekommt ihr immer auch visuell in Form einer kurzer Zwischensequenz präsentiert und so seht ihr richtig, wie sich eure Reiter mit einem Flankenangriff in die gegnerische Armee bohren, oder aber wie die feindliche Armee in einer Zangenbewegung zermalt wird. Auch hier grafisch und atmosphärisch wieder sehr schön gemacht.
Eine Schlacht endet dann logischerweise immer mit dem Ableben aller Truppen einer Seite bzw. dem Tod eines der Anführer. Folglich empfiehlt es sich also mit eurem Kommandanten einwenig vorsichtig vorzugehen und ihn nicht gleich in der ersten Angriffswelle zu verheizen.
Für Kämpfe gibt es übrigens Erfahrungspunkte, die ja bekanntlich bei einer bestimmtem Summe immer zum unweigerlichen Levelup führen. Das ist auch hier nicht anders und so lernen eure Generäle dadurch mit der Zeit deutlich mehr Truppen zu kommandieren.
Nach bzw. vor jeder Schlacht geht es wie eh und je dann auf die Ansichtskarte von China, wo ihr Truppenbewegungen koordinieren könnt und die Story im RPG-Stil einwenig weitererzählt wird. Interessant ist auch die Tatsache, dass die Story zwar insgesamt recht linear abläuft, ihr euch an bestimmten aber z. B. entscheiden dürft, mit wem ihr eine Allianz anstrebt. Das erhöht natürlich auch den Wiederspielwert.

Auf der Übersichtskarte werden auch Armeen zusammengestellt..
Aber was ist nun eigentlich wirklich neu an Dynasty Tactics 2? Nun, die Änderungen lassen sich leider wirklich an einer Hand abzählen. Neben dem bereits angesprochenen Kettenbefehl gesellte sich nun ein Baumeister, der für euch Zeltlager (erhöht Moral + stellt Taktiken wieder her) als auch Katapulte erbaut. Zusätzlich wurden auch noch einige neue Taktiken integriert - dass war es dann leider aber auch schon wieder.
Was gibt es sonst noch zu erwähnen? Wie beim Vorgänger dürfen sich auch zwei menschliche Generäle auf dem Schlachtfeld beharken, was aber bei nicht ebenbürtigen Gegner schnell zu Langweile führen kann. Interessanter wäre da mal ein kooperativer Spielmodus - vielleicht lässt sich KOEI ja für Dynasty Tactics 3 etwas dementsprechendes einfallen.
Wer mit dem Englischen auf Kriegsfuß steht, der wird sich freuen zu hören, dass auch zumindest alle Texte komplett eingedeutscht worden sind. Allerdings erfolgt die Sprachausgabe nach wie vor in Englisch.

Solche Zwischensequenzen lockern den Strategiepart auf...
Auch technisch hat man auf altbewährtes gesetzt. So kommen einige Melodien dem geneigten Strategen doch sehr bekannt vor und auch grafisch ähnelt vieles dem ersten Teil der Dynasty Tactics Reihe doch sehr stark. Eigentlich hat das "neue" Dynasty Tactics also mehr von einem Update, als einem komplett neuen Spiel. Darum auch die Abwertung um 3 Punkte gegenüber dem Vorgänger, denn eigentlich hätte man sich eine Veröffentlichung aufgrund der wenigen Neuerungen auch sparen können.
Tja, viel hat sich leider nicht geändert, eindeutig zuwenig um für Besitzer des ersten Teils eine lohnenswerte Investition darzustellen. Wer jedoch nicht zu dieser Gruppe gehört und sich zudem nach einer taktischen Abwechslung im alten China umsieht, kann beruhigt zugreifen. Für's Geld gibts einen guten Schuss Strategie/Taktik mit entsprechendem Tiefgang, der euch so einige Abende beschäftigen wird.