Dragon Quest Swords - Die maskierte Königin und der Spiegelturm im Test

Nintendo Wii
Seit Dragon Quest 8 für die PS2 ist auch diese Serie von Square-Enix mittlerweile auf der ganzen Welt bekannt. Nun schwört man aber Nintendo die Treue, immerhin verkaufen sich die aktuellen Konsolen prächtig und es verwundert kaum, dass der erste Dragon Quest-Ableger der neuen Generation somit auf der Wii erscheint. Diesmal bekommen wir aber keine Monsterjagd, wie in Dragon Quest Monsters: Joker und auch kein reines rundenbasiertes Rollenspiel wie in Dragon Quest 8, sondern einen Action-RPG-Hybriden. Wie und ob das funktioniert, lest ihr im nachfolgenden Test!

Das Königreich Avalonia hat ein großes Problem: Die Königin verweigert jede Audienz und versteckt sich selbst vor ihrer Familie. Niemand weiß den Grund für ihr sonderbares Verhalten, auch nicht, als sie auf einmal spurlos verschwindet. Der namenlose Held der Geschichte (typisch Dragon Quest) wird zufällig an jenem Tag 16 Jahre alt und erlangt somit die Volljährigkeit in Avalonia. Als Sohn eines berühmten Kriegers zieht er mit Anelace, dem Sohn der Königin, los um in Erfahrung zu bringen, was für Geheimnis um die Königin besteht. Ihr Verhalten scheint auf einer Maske zu beruhen, die sie permanent trägt und mit einem bösen Schergen von vor fünf Jahren zu tun haben muss.


Euren Held sieht man nur selten während der Spielzeit. Dragon Quest Swords spielt sich im Prinzip ähnlich wie ein Light Gun-Shooter aus der Egoperspektive. In eurer Heimatstadt lauft ihr mittels Digitalkreuz durch die Straßen, was sich ziemlich hakelig steuert, aber der Nunchuk wird leider gar nicht unterstützt. Das interessanteste Steuerungsfeauture von Dragon Quest Swords ist jedoch die Möglichkeit, dass die Wii-Sensorbar die Bewegungen der Wiimote erfasst und im Kampf in Schwerthiebe umsetzt. In Dungeons muss man geradlinige Wege entlang schreiten und Monster kloppen. Die Monster erscheinen an verschiedenen Stellen auf dem Bildschirm und je nach dem muss man die Schwerthiebe auch platzieren. Diagonale, waagerechte oder senkrechte Fuchteleinlagen mit der Wiimote werden mehr oder minder gut erkannt. Da die Kämpfe nicht rundenbasiert sind, sondern in Echtzeit ablaufen, seid ihr auf der sichereren Seite, wenn man einfach nur wild um sich herum fuchtelt.


Diese wie ein epileptischer Anfall wirkenden Einlagen vor dem Fernseher finden allerdings zu 90 Prozent der Spielzeit statt und sind auf die Dauer zu monoton. Gott sei Dank hat Dragon Quest Swords – Die maskierte Königin und der Spiegelturm aber keine lange Spieldauer. Dieses strenglineare Gemetzel habt ihr locker in fünf bis sechs Stunden durchgespielt. Prinzipiell wäre es äußerst negativ anzumerken, dass man ein Vollpreisspiel so schnell durchgespielt hat. Die kurze Spieldauer kommt dem monotonen Gameplay aber zugute.


Was macht ihr in den restlichen zehn Prozent Spielzeit? Ihr quatscht mit anderen Charakteren, hört euch perverse Witzchen von eurem Vater an, schmiedet euch neue Waffen zurecht… Aha! Hier kommt also der Sammlertrieb wieder auf! In jedem Dungeon gibt es kleine Abzweigungen, wo in Schatzkisten Materialen auf euch warten. Diese schleppt man zum Schmied und veredelt mit ihnen zum Beispiel sein Schwert. Je mehr Waffenupgrades ihr betreibt, umso mehr Spezialattacken bekommt ihr im Kampf. Sie sind im Grunde Limitattacken, die ihr durch differenzierte Fuchteleinlagen ausführt. Stärkere Spezialattacken erfordern auch eine genauere Hand an der Wiimote. Wirklich schwierig ist aber keine Attacke geworden. Der Schwierigkeitsgrad von Dragon Quest Swords ist allgemein sehr niedrig gehalten worden. Ins Schwitzen kommt man nur bei Endgegnern, die eine spezielle Taktik benötigen. Das Problem ist aber hier, dass sie eine Taktik erfordern, die beim ersten Kampf manchmal nicht ersichtlich ist. Da man nur in der Kirche von Avalonia speichern kann, muss man zwangsweise den ganzen Dungeon noch einmal neu machen. Bittere Erfahrung – vor allem weil die Steuerung eben nicht immer die präziseste ist.


Aber nun genug gemeckert. Dragon Quest Swords – Die maskierte Königin und der Spiegelturm hat zwar eine Menge Macken, sie bestehen aber in den meisten Fällen im veralteten Gameplay der Dragon Quest-Rollenspiele. Dass man nicht überall speichern kann ist schade, aber dafür bekommt man es mit einem recht simplen Spiel zu tun, dass noch dazu sehr kurz ist. Der Kick kommt durch das Arcadefeeling auf. Wenn man vor seinem TV steht und das „Schwert“ schwingt, fühlt man sich ein wenig wie in einer Spielhalle und das macht Dragon Quest Swords insgesamt doch zu etwas besonderem, aber leider gibt es keinen Koop-Modus. Er würde dieses Action-RPG perfekt erweitern. Was gibt es schöneres als zu zweit Schwerter zu schwingen? Somit bleiben die Begleiter während der Kämpfe KI gesteuert und seelenlos.


Seelenlos ist auch die Grafik. Sie fängt zwar wieder den Dragonball-Stil von Dragon Quest 8 ein, aber während man in Wäldern, Wüsten oder Bergen unterwegs ist, latscht man immer nur einen geradlinigen Pfad entlang. Das ist öde und leider auch nicht hübsch anzuschauen. Unspektakulär findet man auf dem Weg Steine liegen, die man anheben kann um Items zu suchen. Bäume und Co gleichen sich wie ein Haar dem anderen. Der Soundtrack ist gut gelungen, aber eher eine Copy&Paste-Arbeit von Dragon Quest 8. Die Synchronstimmen, die Soundeffekte und Tracks könnten aus diesem Spiel direkt stammen. Das macht diesen Teil zwar nicht schlechter, aber hinterlässt einen faden Beigeschmack, ob Dragon Quest Swords nicht einfach aus alten gegebenen Elementen zusammengeschustert wurde. Selbst das Gameplay mit dem Echtzeit-Schwertkampf gab es schon vorher in einem Dragon Quest-Telespiel. Da dieses aber in Japan exklusiv war, freuen wir uns, dass wir eine nette Arcade-Metzelei im Dragon Quest-Look auf der Wii bekommen.

Julia meint:

Julia

Ganz ehrlich? Dragon Quest Swords – Die maskierte Königin und der Spiegelturm ist ziemlich monoton. Da es aber auch kurz ist und die Story dementsprechend mit größeren Schritten fortschreitet, spielt man dieses Spiel als Snack für Zwischendurch immer wieder gerne. Dem kurzen Arcade-Vergnügen mit Dragon Quest-Flair steht jedenfalls nichts im Weg. Wer jedoch ein anspruchsvolles Rollenspiel erwartet hat, wird mit Dragon Quest Swords enttäuscht und sollte lieber den achten Teil der Hauptserie noch mal durchspielen. Mit dem ist man dann auch mindestens zehnmal so lange beschäftigt als mit Dragon Quest Swords. 

Positiv

  • kurzweiliger Arcadespaß
  • Dragon Quest-Flair

Negativ

  • Auf die Dauer monotones Gameplay
  • geringer Umfang
Userwertung
8 1 Stimmen
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Forum
  • von Patricia:

    Ich habs jetzt durchgespielt und es hat mir eigentlich gut gefallen. Die Bewegungssteuerung klappt super und macht Spass. Ein paar Dungeons mehr hätten aber nicht geschadet oder mehr Verzweigungen und Geheimnisse....

  • von ONOX2:

    Ist leider nur schwer diese dämlichen Goldbarren zu bekommen.

  • von Patricia:

    Vor kurzem hab ich das Spiel günstig ergattert. Wegen der geringen Spielzeit wollte ich auch nicht soo viel ausgegeben. Mir gefällts ganz gut, nachdem ich im finalen Dungeon eher schwächlich bin, werde ich wohl Schätze sammeln um mein Schwert hochzuschmieden....

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Dragon Quest Swords - Die maskierte Königin und der Spiegelturm Daten
Genre -
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 09.05.2008
Vermarkter SquareEnix
Wertung 6.8
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