


Je nach Wahl eurer Stadt (London, Moskau, Paris u.s.w.) müsst ihr unter Anleitung von Dr. Knizia persönlich z. B. Rechenaufgaben lösen, indem ihr die richtigen Operatoren setzt oder in einer Minesweeper-Variante die versteckten Minen ausfindig macht. Jedes dieser 80 Rätsel ist meist schon in einer anderen Form bekannt, zumal sie auch nicht gerade zu denn originellsten Vertretern ihrer Zunft gehören. Da stellt sich natürlich schon gleich die Frage, ob man wirklich ca. 30 Euro für diese Spielsammlung ausgeben möchte.
Die Problemstellung erkannte man offenbar auch beim Hersteller, weshalb man beschloss dem zahlenden Volk ein bisschen mehr anzubieten: Daher ist jede dieser Rätselvarianten in verschiedene Level unterteilt, die durch das Weiterkommen des Spielers freigeschaltet werden. Hier ein kleines Beispiel: In Moskau (mit der passenden Musik im Hintergrund) steht ihr dem Wasserkopfträger Knizia gegenüber und spielt gemeinsam mit ihm eine Runde Memory. Im ersten Level ist die Anzahl der Karten mit zwölf noch übersichtlich, während in Level 3 ihr schon mit 16 Karten pro Reihe zu kämpfen habt. Erfüllt ihr die passenden Vorgaben für eine Gold-, Silber,- oder Bronzemedaille, so hagelt es Goldmünzen, die ihr zum Freischalten von neuen Schwierigkeitsstufen gebraucht oder neue Locations öffnet.


Durch diese freispielbaren Schwierigkeitsstufen werdet ihr immer gemächlich an eine neue Rätselvariante herangeführt, ohne euch sofort eure Birne zu verbrennen. Gehirn-Joggings Fanatiker werden alle Level bis zum Erbrechen zocken, während das gewohnte Zockervolk gähnend von einem Level zum anderen klickt. Während Dr. Kawashimas mit seinem Charme und der minimalistischen Grafik einen gewissen Reiz hatte, verkommt der Wasserkopf (aka Dr. Knizias) auf dem oberen Bildschirm zu einer Witzfigur. Oft fragt man sich bei dem sinnlosen Gequatsche, dass der liebe Doktor an den Tag legt, ob es in dem Spiel eigentlich nicht nur einzig um Reklame zu seiner eigenen Person geht. Denn sowohl in der Gebrauchsanweisung, wie im Spiel wird er euch häufig mit seinem angeblichen Können als Spieleautor vollquatschen!
Dr. Kawashimas Gehirnjogging war zu Beginn des Gehirn-Joggings Boom recht originell und ist selbst heute noch immer für ein kleines Spielchen gut. Der Logik-Coach von Eidos geht hingegen in der breiten Masse der Konkurrenz unter. Das ist eigentlich auch nicht weiter schlimm, da (wie ich finde) die Käufer mit einer billigen Minispielsammlung über den Tisch gezogen werden sollen. Wollt ihr Dr. Reiner Knizias einen Gefallen tun, kauft ihr lieber eines seiner Brettspiele. Die sind eindeutig besser und leichter als sein Machwerk für den Nintendo zu ertragen!