


Storymäßig lehnt der Titel im Grunde an die Kinohandlung an, also erst einmal ein Kurztripp nach Brasilien und dann weiter in die Vereinigten Staaten. Nachdem Ihr dort Euren ersten neuen Bekannten gerettet habt, erzählt Euch dieser von vier Enklaven, welche sich die Stadt als Versuchskaninchen für Ihre Experimente und Waffen ausgesucht hat. Die vier Gruppierungen haben hierbei unterschiedliche Einsatzgebiete Ihrer Waffen und wollen natürlich von Euch gestoppt werden. Neben allerlei Kleinvieh stehen den Bösewichten hier natürlich auch einige große Kaliber zur Verfügung, welche ihre geballte, technische Kraft mit Euch messen möchten.

Aber geben wir unserem Muskelprotz eine Chance und lassen uns auf die ersten Missionen ein. Wie bereits beschrieben dürft Ihr Euch in New York frei bewegen und so probiert man natürlich erst einmal die grundlegenden Möglichkeiten von Hulk aus. Dies macht dann trotz der technischen Darbietung zu Anfang auch noch recht viel Laune, denn wer schmeißt nicht mal gerne mit Autos um sich oder lässt unschuldige Passanten die Spitze eines Wolkenkratzer auf ganz neuen Wegen besuchen. Parallel könnt Ihr im Grunde alles was gerade so rum steht in die Hand nehmen und als schlagendes Argument verwenden. Zusätzlich ist Mr. Green dann sogar in der Lage, an jeder Häuserfassade nach oben zu klettern oder diese zu zertrümmern. Das Ganze endet, wenn Ihr wollt, dann erst, wenn so ein Skyscraper mit viel Getöse komplett in sich zusammen bricht. Positiv hierbei ist, dass man etliche Sehenswürdigkeiten im Spiel integriert hat, so dass das Flair von New York rüber kommen kann. Ihr könnt hier den Weg zum Ziel, welcher Euch auf einem kleinen Radar angezeigt wird, frei wählen. Wer Höhenangst hat, läuft und rennt quer durch die Straßen, Fans von Tarzan springen und klettern eher von Gebäude zu Gebäude. Leider kommt es hier in luftiger Höhe ab und an schon einmal vor, dass die Texturen auf den Gebäuden nicht aufgebaut werden.


Ganz im Gegensatz zu den recht imposanten Zerstörungseffekten, welche man ohne Blumen vor den Mund als das beste vom Spiel bezeichnen kann, blättert beim Rest leider jegliche Farbe vom Gesamtbild ab. Denn spätestens nach zwei bis drei Stunden hat man erkannt, dass das Missionsdesign ohne großartige Abwechslung immer die gleiche Struktur aufweist. Entweder müsst Ihr alle Gegner zerbersten, die sich am Ziel befinden, gewisse Dinge unter Zeitlimit zerstören oder aber einen Begleiter vor den Angreifern beschützen, damit dieser seine Aufgabe erfüllen kann. Ok, im Verlauf des Spiels lernt Hulk durch den Einsatz seiner Kräfte und dem Einsammeln von verschiedenen Containern immer neue Moves, die sich dann in brachialen Kombos entladen lassen und nebenbei schalten sich hierbei etliche Artworks, Hintergrundinfos sowie spielbare Bonus Charaktere frei, aber reichen tut dies unterm Strich dann irgendwie nicht.



Apropos laufen durch die Stadt. Auch wenn die Bewohner New Yorks gerne das Weite suchen, wenn sie Euch sehen oder vor Schreck plötzlich mit ihren Autos gegen die Wand brettern, so könnt Ihr dann doch nicht ganz ungestraft alles in Schutt und Asche legen. Je mehr Dinge Ihr nämlich zerstört, desto höher steigt Euer Auffälligkeitspegel, was recht zügig die einheimische Polizei sowie etwas später das Militär auf den Plan ruft. Dies gibt zwar alles schön Punkte und entsprechend dann Achievements, aber nach einiger Zeit stören diese kleinen Nervlinge doch und ihr solltet per Pedes oder als Häuserkletterer das Weite suchen, um wieder etwas Ruhe zu haben. Fraglich ist dann im Grunde nur noch, wie man auf die Idee kam, dass der „unauffällige Hulk“ innerhalb der Stadt mit der U-Bahn fahren darf, um schneller in einem gewissen Stadtteil zu landen. Hier kamen mir glatt Gedanken an vergangene Tage, an denen „Django noch eine Monatskarte“ hatte. Zumindest hat man aber die Steuerung des grünen Riesen recht direkt umgesetzt, wobei es hier durch Clipping-Fehler und eine teils kuriose Kamera dann öfter auch einmal zu kleinen Orientierungsproblemen kommen kann.

Was soll ich nun am Schluss großartig sagen? Leider haben wir mit dem „unglaublichen Hulk“ den nächsten Lizenz Kandidaten, den man nicht sonderlich empfehlen kann. Im Grunde sollten sich hier nur die „Hau drauf und zerstöre Alles“ Freunde ran begeben, wobei auch diese sicher nach kurzer Zeit die Motivation am Titel verlieren werden. Durch die sehr schlechte technische Präsentation und die mangelnde Abwechslung im Gameplay ist der Titel meiner Meinung nach seinen Vollpreis nicht wert. Wer das Spiel später mal für kleines Geld findet, mag zwar einige Stunden Zerstörungsspaß bekommen, aber selbst hier bezweifle ich, dass es viele geben wird, die den Titel zu Ende spielen werden. Da helfen auch das Aufwertungssystem in den Moves, die kleinen Minispielchen oder die wirklich interessanten Hintergrundinfos rund um den Film nicht groß weiter. Sorry SEGA, aber bitte beim nächsten Versuch deutlich besser machen, den Jungs mehr Zeit lassen oder dann vielleicht doch gleich bleiben lassen. Denn das kratzt nur an Eurem Ruf.