Dead or Alive Ultimate im Test

Xbox
Seit knapp 8 Jahren beglücken uns das Team Ninja und Tecmo mit den wohl reizendsten japanischen Kämpferinnen, die je in einem Heimkonsolentitel aufgetaucht sind. Nach dem Xbox Launchtitel Dead or Alive 3 und einem Abstecher in den Beachvolleyball Sport kehren die Protargonisten zum Wesentlichen zurück. Mit Dead or Alive Ultimate beendet die Reihe wahrscheinlich ihr Dasein auf der aktuellen Konsolengeneration. Lest im folgenden Review, ob der Spielspaß ähnlich ultimativ ist, wie es der Titel verspricht.

Dead or Alive geht im klassischen Gewand online...


Bei Dead or Alive Ultimate handelt es sich um einen zwei Discs umfassenden Xbox Titel. Sowohl Dead or Alive (1997) als auch der direkte Nachfolger Dead or Alive 2 (2000) wurden mit dem jeweiligen Beinamen Ultimate auf die Xbox gebracht. Während Dead or Alive 1 Ultimate im klassischen Design der Sega Saturn Version über euren Bildschirm flackert, wurde Dead or Alive 2 Ultimate in allen Belangen frisch poliert und bildet damit das Highlight der kleinen Spielesammlung. DoA 1 bietet nun allerdings auch einen Onlinemodus, in welchem ihr euch via Xbox Live mit Spielern weltweit die Köpfe einschlagt. Gleich zu Beginn - diesen Titel werdet ihr nicht oft im Laufwerk liegen haben, falls ihr kein riesiger Fan der Serie oder absoluter Retro Fanat seid. Von daher konzentrieren wir uns lieber auf das eigentliche Schmuckstück von Dead or Alive Ultimate, nämlich der an die Gegenwart angepassten Umsetzung von DoA 2.

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... während Dead or Alive 2 optisch auf den aktuellen Stand gebracht wurde.


In die Geschichte rund um Kasumi, Ayane und einiger anderer DoA Charaktere weist euch nach dem Einlegen der Spiel-DVD ein fulminantes und richtig lang geratenes Intro ein. Dead or Alive 2 Ultimate stellt den Spieler dann vor die Wahl aus 15 Kämpfern - alle Serienlieblinge sind also vorhanden. Drei Charaktere - namentlich Zuckerschnecke Hitomi, Muskelprotz Bayman und Obermotz Tengu - müssen vom Spieler zunächst freigespielt werden. Alle Protargonisten verfügen selbstverständlich über individuelle Kampfstyles sowie die damit verbundenen Attacken. Doch wie eh und je setzt Dead or Alive mehr auf schnelle Action als die Genrekollegen - sprich die Charaktere zwischendurch zu wechseln bringt euch nicht zwanghaft dazu, erstmal Stunden lang den richtigen Umgang mit dem Fighter zu lernen.

Die meisten Moves sind über vergleichweise einfache Kombinationen des Digitalpads (in den Optionen lässt sich auf Wunsch auch Analogsteuerung einstellen) und der Buttons zu vollführen. Viertel- oder Halbkreis Bewegungen mit dem Stick - wie man sie aus Street Fighter II kennt - kommen zwar auch vor, bilden aber die absolute Minderheit. Hauptziel bei Dead or Alive sollte es also nicht sein, sämtliche Moves auswendig zu lernen, sondern eher zu wissen, wann welche Art von Attacke angebracht ist.

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Eine einzige Augenweide! Am Strand aus DoA Xtreme Beach Volleyball wird die knappe Bekleidung ausgepackt.


Spezielles Merkmal der Dead or Alive Serie waren schon immer die weitreichenden Kontermöglichkeiten, die euch natürlich auch in der Neuauflage des zweiten Teils nicht verwehrt bleiben. Durch das schnelle Gameplay bleibt wenig Platz für zu ausgedehnte Taktikplanung. Die Aktionen des Gegners lesen zu können, möglichst unvorhersehbar zu bleiben und in den richtigen Momenten mit den richtigen Aktionen zu punkten ist daher der Schlüssel zum Erfolg bei DoA. Auch wenn es zu Beginn so scheint und Dead or Alive für Virtua Fighter-Veteranen ein oberflächiges Anfänger Beat'em Up darstellt - Verbesserung und Taktik sind möglich. Das merkt ihr in Dead or Alive Ultimate dank Onlinemodi mehr als je zuvor, falls ihr versteht was ich meine ,,,)

Der erste Modus den der Spieler ansteuert ist der klassische Story Mode, der sich im Vergleich zum Original - abgesehen von inhaltlich teilweise leicht veränderten Zwischensequenzen - kaum gewandelt hat. Hier wählt ihr einen Charakter aus und treten nacheinander gegen den Rest der Kämpfergemeinde an. Verbunden werden die Kämpfe durch die genannten Cutscenes, die einer dünnen Hintergrundgeschichte ein bischen Leben einhauchen wollen. Realistisch betrachtet ist der Story Mode jedoch nur Mittel zum Zweck - zum Einen um die Massen an Boni freizuschalten, auf die ich gleich noch zu sprechen komme und zum Anderen um gegen eine breite Auswahl an CPU Gegnern zu kämpfen bzw. zu trainieren.

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Mit imposanten Lichtspielereien wird wie gewohnt nicht gespart.


Umso besser also, dass Dead or Alive 2 Ultimate weitaus mehr bietet als den Story Mode. Sämtliche selbsterklärenden Kampfspielmodi, die einfach Pflicht sind um einem Titel Wiederspielwert zu verleihen, sind auch in DoA Ultimate vorhanden. Ob gegen die Uhr im Time Attack, gegen möglichst viele Gegner hintereinander im Survival, zusammen im Tag bzw. Team Battle oder einfach klassisch im Versus Mode - langweilig wird euch in Dead or Alive 2 Ultimate ganz sicher nicht. Einsteigern wird natürlich erneut ein umfangreicher Trainingsmodus zur Verfügung gestellt, der euch mit individuell vorgegebenen Aufgaben fordern wird.

Eines haben fast alle Modi von Dead or Alive 2 Ultimate gemeinsam - bei Erfolg werdet ihr mit freischaltbaren Goodies nur so zugedröhnt - das nimmt in diesem Titel bisher unbekannte Dimensionen an. So gibt es für einige Mädels sage und schreibe 20 (!) verschiedene Kostüme. Da ist dann von altbekannten Ganzkörperanzügen über Schuluniformen mit rosa Slip bis hin zum DoA Xtreme Beach Volleyball Bikini alles mit dabei.

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Kasumi und Ayane haben ab, wenn Bayman sie an den richtigen Stellen packt.


Das Hauptaugenmerk von Dead or Alive Ultimate ist natürlich der Online Part, den ihr mit Sicherheit als absolut vorbildlich empfinden werdet. Solch einen Umfang wünscht man sich bei allen Xbox Live fähigen Spielen... Das beginnt schon bei den vielen verschiedenen Kriterien wenn ihr ein Spiel erstellt bzw. via Optimatch Funktion nach einer offenen Partie die euren Vorstellungen entspricht sucht. Jede Online Variante ist zu 8 Spielern spielbar. Berechtigt ist die Frage, wie das funktionieren soll - es kämpfen doch maximal vier Spieler gleichzeitig. Die Lösung ist die sogenannte Virtual Arcade, die etwas andere Lobby. Während nun zwei Spieler gegeneinander antreten, können die anderen Leute die sich in der Lobby befinden (also maximal sechs weitere) das gerade laufende Match ansehen. Doch das ist noch nicht alles - der Voice Chat läuft durchgehend weiter. Mit anderen Worten: ihr könnt durchgehend eure Freunde anfeuern, sie nach misslungenen Angriffen ausbuhen oder wonach euch auch immer gerade die Laune steht. Dadurch entsteht eine ganz besondere Atmosphäre - selten waren Online Duelle dermaßen unterhaltsam.

Beim ersten Anspielen von DoA Ultimate müsst ihr ein Profil anlegen - Landesflagge und Kampfname (unabhängig vom Gamertag) inklusive. Diese Angaben werden online angezeigt, so dass die anderen Spieler direkt sehen wo ihr herkommt. Nach jedem Onlinefight werden Punkte vergeben oder abgezogen. Diese Punkte bestimmen euren Rang (vom schlechtesten F bis zum besten SS). Jeder Spieler startet mit dem gesunden C Rang und bestimmt von da an sein Schicksal in den wirklich unheimlich umfangreichen Xbox Live Statistiken selber. Rang, Herkunftsland und Sprache sind auch einige der vielen Such- bzw. Erstellkriterien einer Partie.

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Weitreichende Areale sind wie eh und je Pflicht in DoA.


Beim Online Match bieten sich euch natürlich auch verschiedene Spielvarianten an. Neben den 'normalen' Modi wie einfachem Versus und Tag Team könnt ihr direkt aus dem Spiel auch Turniere stattfinden lassen. Oder aber ihr wählt die 'Winner / Loser stays' Variante, in der jeweils der Gewinner / Verlierer eines Duells im Ring bleibt, während die anderen in der Lobby einer nach dem anderen an die Reihe kommt. Erwähnenswert auch, dass es keine regionalen Beschränkungen im Online Spiel gibt. D.h. dass ihr gegen Spieler aus der ganzen Welt antreten könnt (es scheinen sogar ein paar Japaner das Spiel gekauft zu haben ,,,) Das einzig unschöne sind die häufig auftretenden Lags. Diese könnt ihr bei der Optimatch Suche aber umgehen - die Geschwindigkeit der euch vorgeschlagenen Partien wird angezeigt und ihr könnt euch das beste heraus suchen.

Grafik:
Dead or Alive Ultimate eignet sich wunderbar dafür, Unwissenden zu zeigen wie sich die Grafik der Videospiele in den letzten 8 Jahren entwickelt hat. Während die Entwickler DoA 1 in Saturn Optik verweilen ließen, wurde DoA 2 eindrucksvoll auf Ninja Gaiden Standard feingetunt, womit der grafisch typische Tecmo Stil auf der Xbox weitergeführt wird. Sprich alles wirkt sehr plastisch und die extrem detaillierten Charaktere wirken eher wie Action Figuren als wirkliche Menschen. Auch die Zwischensequenzen und Kampfschauplätze (incl. aus DoA 3 integrierten und einigen ganz neuen Arenen) sind optisch absolute Leckerbissen und protzen damit, dass alles mögliche zerbrochen werden kann und somit mit den Kämpfern interagiert. Der Wechsel auf die die verschiedenen Ebenen auf denen gekämpft wird sind ebenfalls actionreich in Szene gesetzt und sorgen hier und sorgen oftmals für offene Münder.

Sound:
Was den Sound angeht kann Dead or Alive Ultimate zwar freudig stimmen, jedoch nicht restlos begeistern wie mit der Optik. Die Schreie der KämpferInnen und viele andere Soundeffekte des Spiels sind weitesgehend die gleichen geblieben. Die Sprachausgabe wurde traditionell in Japanisch gehalten - Untertitel geben euch aber Aufschluss über die völlig unwichtigen Zitate der Charaktere. Wunderbar hingegen ist die musikalische Untermalung des langen Intros von Dead or Alive 2 Ultimate, für welche Aerosmith's Klassiker Dream On integriert wurde (die Jüngeren unter euch kennen die Melodie aus Eminem's Sing for the Moment).

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Weitsicht gefällig?

Gregory meint:

Gregory

Dead or Alive Ultimate ist ein Geschenk Tecmos an die langjährigen Fans der Serie und geht in Sachen Technik den nächsten Schritt nach vorne. Das Gameplay von Dead or Alive 2 hat sich schon Anno 2000 bewährt - im frischen Look kann es euch fünf Jahre später erneut lange an den Bildschirm fesseln. Absolut vorbildlich ist der Online Part, der mit massig Modi, weltweiten Duellen und Einstellungsmöglichkeiten fast keine Wünsche offen lässt. Dead or Alive 1 ist eine nette Zugabe, die aber fast ausschließlich Retro Fans ansprechen dürfte.
Mit toller Technik, alt bewährtem Gameplay und einem riesigen Umfang ist Dead or Alive Ultimate ein Pflichtkauf für DoA Fans mit Xbox Live Account!

Positiv

  • Multiplayer....
  • DOA 1 als Bonus
  • Klasse Technik

Negativ

  • ... der nicht immer lagfrei läuft.
Userwertung
9.5 1 Stimmen
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Dead or Alive Ultimate Daten
Genre -
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 28.02.2005
Vermarkter Tecmo
Wertung 8.3
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