
Nachdem die intergalaktischen Kriege so langsam in Vergessenheit geraten sind und Frieden in den Galaxien herrscht, werden Angriffe in verschiedenen Sektoren der Terraner, Mortoks und anderen Rassen gemeldet, die für Panik im großen Rat sorgen. Zur gleichen Zeit beendet der junge Pilot Kayron Jarvis seine Ausbildung als Geleitschutzpilot und staunt nicht schlecht als ihm sein bester Freund die Darkstar One als Geschenk überreicht. Die Freude nimmt leider ein schnelles Ende, als Kayron erfahren muss, wer seinen ermodeten Vater auf dem Gewissen hat und so macht sich der junge Pilot mit des Vaters Raumschiff auf, um den Schuldigen zu stellen.
Doch bevor man sich auf die Suche nach dem Mörder von Kayrons Vater macht, müssen erst ein paar virtuelle Kredits aufs Benutzerkonto gelangen, um das Schiff mit besseren Waffen, Schilden oder Antrieben zu versorgen. Bei der Wahl der Handlungsmöglichkeiten lässt euch das Spiel freie Wahl: Als Händler, Kopfgeldjäger oder Schmuggler solltet ihr an verschieden Raumbasen ein paar Aufträge an Land ziehen, damit die Kredits nur so klimpern. Als Kopfgeldjäger bekommt ihr beispielsweise Aufträge, flüchtige Personen auszuschalten oder verlorene Container ausfindig zu machen. Während der Missionen überlässt es euch das Spiel, wie ihr die Aufträge bewältigen wollt, sodass die Gesinnung mancher Rassen positiv oder negativ gegenüber eurer Person ist.
Habt ihr es euch schnell mit den Weltraumpiraten verscherzt, kann es oft zu wilden Angriffen kommen, sobald ihr ein neues System betretet oder gerade den Landeanflug zu einer Basis ausführt. Als Händler hat man leider dasselbe Problem, da die Weltraumpiraten natürlich auf eure wertvolle Fracht aus sind. In verschiedenen Systemen gelten manche Produkte wie Videospiele oder Erz als verboten. Ihr könnt sie natürlich von einer Basis zur anderen schmuggeln, was euch ein fettes Sümmchen an Credits einbringen wird. Doch Vorsicht: Wie im richtigen Leben gibt es Polizeikontrollen, die euch nach illegaler Fracht filzen. Um zwischen den verschiedenen Sektoren zu reisen, hilft euch hierbei die etwas unübersichtliche Sternenkarte, die von Piraten besetze Sektoren und wichtige Artefakte anzeigt.
Die echten Highlights des Spieles neben den Hauptmissionen sind eindeutig die Sidequest, die euch so manche Schweißperle auf die Stirn zaubern werden. Habt ihr euch bei den einfachen Aufträgen noch mit Piraten oder Kriminellen herumgeschlagen, müsst ihr in den Sidequest eine ganze Flotte Zerstörer im Alleingang zu Sternenstaub verarbeiten oder einen königlichen Raumkreuzer vor einer Invasion retten. Hier spielt Darkstar One eindeutig seine Karten aus und die packenden Kämpfe werden durch gelungene Funksprüche und Explosionsgewitter grandios in Szene gesetzt.
Seit ihr Kenner des PC-Originals werdet ihr zu keinem Moment wirklich etwas Neues finden, denn Kalypso hat trotz des Untertitels keine neue Missionen, Waffen oder Storyerweiterungen beigefügt. Das schmerzt ganz besonders, weil der Titel zum Vollpreis über den Ladentisch wandert. Und wer möchte schon über 50 Euro bezahlen für ein fünf Jahre altes Spiel? Die einzigen zwei Veränderungen sind (natürlich) die Steuerung und die Bildauflösung. Doch beginnen wir erstmal mit der Controllersteuerung. Hier hat Kalypso einfach die Keyboardsteuerung genommen und sie in einen Controller gequetscht. Das merkt man sehr schnell wenn man sich durch die verschachtelten Ringmenüs klickt. Möchtet ihr z.B. einen frei fliegenden Container aufsammeln und seht ihn vor lauter Farbenpracht nicht mehr drückt "RB" für das Schiffsmenü und sucht die Objektliste. Dann geht ein neues sehr unübersichtliches Fenster auf und ihr dürft in Kleinarbeit euren Container raussuchen.

Die Aufbaufunktionen eurer DarkStar One wiederum werdet ihr im Menü-Wirrwarr überhaupt nicht finden. Hier ruft ihr wieder das Schiffsmenü auf, wählt das Logbuch und erst dort findet sich das Schiffsinventar und die Ausbaufunktion. Eine etwas dümmere Sache ist das Schubaggregat. Das kann entweder nur auf volle Pulle (100%) oder auf 0% laufen. Ein Zwischending gibt es nicht und macht das Fliegen zwischen Asteroiden nicht einfacher. Beste Lösung: Alle Motoren auf still setzen und mittels Nachbrenner manövrieren. Zum Release war DarkStar One grafisch ein Brett, was der Titel heute nicht mehr vermag. Das liegt daran, dass die Programmierer einfach das Spiel visuell 1:1 auf die Xbox360 umgesetzt haben. Der einzigste große Unterschied hier ist die 1080p-Auflösung, die leider denn Titel nicht schöner macht.
Der Weltraum allgemein sieht immer noch recht gut aus und besticht durch seine kleinen Details. Leider können die Raumschiffe, Frachter und Raumstationen das nicht von sich behaupten. Ganz übel wird es dann, wenn ihr nah an ein Flugobjekt heranfliegt. Ab dort lassen sich dann die Polygone einzeln zählen. Aber es geht noch weiter. Waffeneffekte und Explosionen sind niedrig aufgelöst und die Videosquenzen sind mit ihren steifen Animationen und Plastikpuppen-Aussehen kein wirklicher Hingucker. Was bleibt ist immer noch eine gute deutsche Sprachausgabe und ein netter Soundtrack.
Damals habe ich zur PC-Umsetzung geschrieben: ’’ Mit Darkstar One präsentiert Ascaron grafisch und spielerisch einen beeindruckenden Weltraumshooter, der dem Spieler viel Freiraum in den virtuellen Galaxien erlaubt. Dabei hat mir die Maus/Keyboardsteuerung sehr gut gefallen, sodass ich mit wenigen Handgriffen meinen Raumkreuzer unter Kontrolle bringen konnte. Ich als alter Wing Commander-Hase hatte also viel Spaß mit Ascarons Weltraumshooter und kann das Spiel daher jedem Actionfreak nur empfehlen.’’ Heute kann ich leider nur sagen, dass Kalypso ein sehr gutes Spiel verschlechter, hat, indem sie es lieblos umgesetzt haben. Aber aus Mangel an Weltraumshooter ist DarkStar One: Broken Alliance immer noch die beste Wahl.