Dark Sector im Test

PC Windows
Bereits am 3. Apil 2004 brachten wir Euch die Meldung, dass Digital Extremes, die Macher von Unreal Tournament an einem „Next Generation“ Spiel arbeiten. Diese News war extrem früh, denn 13 Monate danach erschien erst einmal noch deren Titel Pariah auf der Xbox. Um den angekündigten Titel „Dark Sector“ wurde es dann wieder dunkel, wobei das ursprüngliche Konzept im Verlauf der Jahre komplett gekippt und die PC-Version sogar auf Eis gelegt wurde. Im April 2008 erschienen dann auf Xbox 360 & PlayStation 3 die Konsolenversionen, zumindest wenn man nicht in Deutschland wohnte, denn hier wurde dem Titel die USK-Einstufung verwehrt, später sogar noch eine Indizierung durchgesetzt. Die Entwickler von Digital Extrems haben sich dann in den letzen 12 Monaten doch noch an die PC-Version gesetzt und hier aufgrund von Anpassungen sogar eine USK 18 Freigabe erhalten. Was Euch auf Windows Rechner in der osteuropäischen Stadt Lasria erwartet, klären wir nun im folgenden Dark Sector Review!
Nach dem Start des Spiels dürft Ihr Euch erst einmal eine nette Sequenz zu Gemüte führen, welche noch im Jahre 1987 spielt, einer Zeit in der der „kalte Krieg“ noch in vollem Gange war und in der einige experimentelle Gerätschaften zum Einsatz kamen. Wir machen nun einen Sprung von 20 Jahren und Ihr dürft nun in die Rolle von Hayden Tenno, einem Agenten der Black-Ops Spezialeinheit schlüpfen. Dieser wurde in der osteuropäischen Stadt Lasria abgesetzt um einen Wissenschaftler dingfest zu machen, welcher mit experimentellen Technocyte-Viren hantiert durch die sich Menschen zu willenlosen Tötungsmaschinen verwandeln.

Was der UHF Sender aus dem U-Boot des Vorspannes damit zu tun hat ist Euch zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt. Ihr durchlebt nun eine in schwarz/weiß gehaltene Einführung in der Euch die grundlegende Steuerung des Spiels vermittelt wird, an deren Ende Ihr einen Kampfhubschrauber vom Himmel holen müsst. Wie sich heraus stellt ist das Virus aber schon in der gesamten Stadt verbreitet wobei Ihr dem Wissenschaftler unerfreulich näher kommt, als Euch lieb ist. Einer seiner durchgeknallten Killermonster infiziert Euch nämlich mit dem Virus, was im Grunde Euer Ende bedeuten sollte. Glücklicherweise könnt Ihr Euch durch den Einsatz von vorher platzierten Sprengladungen teilweise aus der Situation retten, nur hilft Euch Eure von der Regierung klein gehaltene Schutzimpfung nun auch nicht mehr weiter. Anstatt aber das zeitliche zu Segnen bleibt Ihr am Leben und müsst nun miterleben wie sich Eurer Körper immer weiter verwandelt und Ihr hierbei übernatürlich Kräfte erlangt.



An Eurem rechten Arm prangert fortan eine Dreifach-Klinge (Claive), die Ihr wie einen Bummerrang los schleudern könnt. Diese könnte aus der Schmiede „Gillette“ stammen, denn dass das Ding so richtig scharf ist, werdet Ihr schon nach wenigen Metern feststellen können. Ab sofort lehrt die Claive den Gegner das Fürchten und ab und an fallen auch schon einmal Kopf- oder Körperteile zu Boden. Hier liegt auch die grundlegende Änderung zu den Konsolenversionen, denn ob und was eventuell abgetrennt wird, unterliegt nun nicht mehr Eurem direkten Einfluss. Dies ist aber noch nicht das Ende, denn Eure Verwandlung setzt sich über das Abenteuer weiter fort. Im Verlauf könnt Ihr die anhängliche Waffe nämlich mit Feuer, Elektrizität & Eis verbinden und so effektiver einsetzen bzw. bestimmte Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Weiterhin eignet sich die Schneide hervorragend dazu weiter entfernte Items zu Euch zu holen. So richtig hart wird es dann aber erst, wenn Ihr die Rasierscheibe nach dem Abwurf im Flug manuell steuern könnt. Dies spielt sich dann in Slow-Motion ab, wobei die Kamera dicht hinter der Waffe fliegt, ähnlich der Animation in „Runaway – Spinnen des Todes“ mit Tom Selleck. Hier kann man wirklich nur noch von „Mittendrin statt nur dabei“ reden! Als Abschluss könnt Ihr später dann sogar noch ein Druckwellenschild erzeugen, welches anfliegende Geschosse auf den Gegner zurück schleudert. Selbstverständlich lässt sich Eure Waffe auch wunderbar im Nahkampf einsetzen, was teilweise mit harten „Finish Moves“ beendet werden kann.



Man muss schon sagen, dass hier neben den natürlich ebenfalls vorhandenen „konventionellen“ Waffen so richtig die Luzi ab geht. Wo wir beim Thema sind. Natürlich dürfen diese mechanische Ballermänner in Form von Pistolen, Maschinen- und Schrotgewehren, Granaten und Panzerfäusten nicht fehlen. Diese haben zu Beginn Eurer Verwandlung nur ein kleines Manko, da sie verseucht sind und Ihr die eingesammelten Bleipusten somit nicht all zu lange benutzen könnt. Recht schnell nach dem Beginn des Spiel kommt Ihr aber zum ersten Mal zu den Schwarzmarkthändlern im Untergrund, bei denen Ihr Euch mit sauberen Friedensstiftern eindecken könnt. Auf Eurem Weg finden sich dann auch immer versteckte Köfferchen in denen nette Waffenupgrades schlummern. Diese könnt Ihr bei den Schwarzmarkthändlern dann in Eure Wummen einpflanzen – leider aber nicht wieder entnehmen! Ihr solltet also Eure Umgebung immer gut absuchen um diese Items nicht zu verpassen und gut überlegen, was Ihr in welche Waffe implantiert. Neben diesen liegt dann auch an jeder Ecke mal ein Bündel Rubel rum, da auch in „Lasria“ ohne Moos nix los ist.

Von der Aufmachung her muss man schon gestehen, dass sich die Entwickler hier an einigen bekannten Titeln bedient und orientiert haben. So werden Gears of War (ebenfalls hierzulande indiziert) & Resident Evil 4 Spieler sicherlich sofort die fast identische Steuerung, den Farbfilter und das haschen von einer Deckung zur anderen wieder erkennen. Weiterhin kommen einem das Setting, der Betrachtungswinkel der Kamera welche recht nah hinter Eurem Körper liegt und beim Rennen in eine tiefere Position wechselt sowie das Ganze drum herum mit den Untergrund Händlern nicht fremd vor. Selbst eine Abwandlung des „I´ll buy it with a high Price… Spruches liegt in gut gelungenen deutschen Sprachausgabe vor. Aber warum auch nicht, denn durch die Extraprise frischen Wind mit der neuartigen Waffe und deren Einsatzmöglichkeiten mixt man ein gekonntes Gesamtpaket, welches Action Fans auf keinen Fall links liegen lassen sollten.

Für den richtigen Durchblick haben die Entwickler auch darauf verzichtet, Euer HUD mit jeder Menge Firlefanz voll zu klatschen. Statt dessen färbt sich der Bildschirm Rot wenn es nicht mehr gut um Euch steht was zusätzlich durch ein schnelles Herzklopfen unterstütz wird. Hier heißt es dann also schnell in Deckung zu gehen. Eure Waffen zeigen sich sichtbar am Körper und beim Magazinwechsel wird kurz eingeblendet, wie viel Munition Ihr noch in Petto habt. Verirren könnt Ihr Euch im Spiel im Grunde auch nicht, da der Aufbau des zehn Kapitel langen Abenteuers absolut linear verläuft. Wenn Ihr einmal gepackt werdet könnt Ihr dann auch durch schnelles tippern auf den angezeigten Button/Taste den Gegner wieder abschütteln und anschließend erledigen. Es ist teilweise schon wieder fast genial was für Kombinationen man mit der Klinge und der Pistole in kürzester Zeit hinlegen kann.



Wer das Single-Player Abenteuer abgeschlossen hat oder gleich ein paar Freunden in den Allerwertesten treten möchte, kann sich natürlich auch Online im Multiplayer austoben. Leider stehen hier ebenfalls nur zwei Varianten zur Verfügung. In der „Infektion“ übernimmt einer von Euch dann die Rolle von Hayden Tenno mit all seinen Fähigkeiten. Alle anderen Spieler schlüpfen in die Haut von ABC-Soldaten und müssen Heyen erledigen. Diese können Hayden´s Position dann auch an sämtliche ABC Mitglieder weiter geben. Wer Hayden erledigt schlüpft in dessen Haut und ist nun der gejagte. Der andere Modus hört auf den Namen „Epidemie“ und ist ein Teamspiel in dem jede Seite einen Hayden hat, der getötet werden kann, nebenher aber auch etliche Aufgaben erfüllt werden müssen.



Mit Dark Sector wird Euch auf dem PC grafisch eine nochmals aufpolierte Variante der Konsolenversionen serviert. Schon vor fünf Jahren viel einem beim ersten Trailer die Kinnlade runter, was man konsequent beibehalten hat. Sowohl die osteuropäische Stadt als auch die vielen kleinen Details wissen zu überzeugen. Wie weiter oben bereits beschrieben wird man sicherlich mehr als einmal einen Vergleich zu Konsolenspielen wie GoW (Indiziert), Condemned (Indiziert) oder "Resi 4" anstellen, wobei man zusätzlich halt interessante Neuerungen ins Gesamtkonzept einfließen ließ.

Hayden´s Steuerung kann man ebenfalls als Mix aus den bereits angeführten Spielen erklären, wobei man sich nach kurzer Zeit an die „etwas andere“ Fortbewegung gewöhnt hat. Auf dem PC habt Ihr die freie Wahl, ob Ihr das Spiel via Maus & Tastatur oder aber per angeschlossenem Gamepad durchleben möchte. Vor allem das Rennen mit der niedrigeren Kamera und der einzigen Richtungsweisung über den linken Analogen Stock bzw. die entsprechende Seitwärtstaste wollen etwas geübt sein. Manches Schloss muss dann auch noch mittels Power-Schlag geöffnet werden, was man sehr gut in einem kleinen Reaktionstest unter gebracht hat. Lediglich das Stocken vor Hindernissen, welche man dann via separaten Knopfdruck überbrücken muss, kann in hektischen Situationen einmal etwas störend wirken.

Können die beiden anderen Punkte schon überzeugen, will darf der Sound natürlich nicht patzen. So erlebt Ihr bereits im Tutorial eine beklemmende Stimmung durch kräftige Beats und feinen Hintergrundgeräuschen. Dazu gesellen sich heftige Schreie Euer Gegner sowie tolle Soundeffekte über und unter der Erde. Lediglich die Granatenexplosionen kommen etwas mager rüber. Die deutsche Synchronisation liegt sicherlich im oberen Segment vergleichbarer Spiele am Markt. Nur wenige Aussagen wirken etwas künstlich. Anmerken muss man noch, dass es teilweise grobe Abweichungen der Lippenbewegungen gibt.


Systemvoraussetzungen:
- Win XP / Vista
- P IV 3GHz oder entsprechender AMD Athlon 64 2800+
- 1GB Ram (Vista 2GB)
- 6GB Festplattenspeicher!
- ATI Radeon X700 oder GF 6800 mit mind. 128MB Ram
- 6x DVD-Rom

Testsystem:
- iMac 24" mit Intel 2,8 Ghz Dual Core 2
- 4GB Ram (3GB erkannt auf XP Seite)
- ATI Radeon HD 2600 Pro

Stefan meint:

Stefan

Mit Dark Sector liefern „Digital Extremes“ auf dem PC ein Jahr nach dem Konsolenstart trotz kleiner Anpassungen ein schonungsloses Nonstop-Action-Spektakel ab. Man schafft es geschickt gute Elemente aus anderen Games mit der richtigen Brise an eigenen Neuerungen zu verbinden, was im Gesamtergebnis ein Spiel entstehen lässt, dass sich kein Action Liebhaber entgehen lassen sollte. Dass die Story nicht die gleiche dicke wie die Haut der mutierten Gegner hat und auch die KI teilweise Aussetzer zeigt, stört da nur recht wenig. Apropos KI!. Diese passt sich übrigens Eurem Können individuell an. Ob dies nun ein Vor- oder Nachteil ist bleibt reine Geschmacksache. Aber Vorsicht - neben jeder Menge Kanonenfutter solltet Ihr bei den Jungs mit Schild sehr aufpassen, da diese Euch nur all zu gerne eins über den Schädel ziehen wollen. Mit knapp 7-8 Stunden ist das Abenteuer dann aber leider etwas kurz geraten, was in Kombination mit der mageren Anzahl an online Modi das Gesamtergebnis nicht höher ausfallen lässt. Weitere Eindrücke zum Spiel bekommt Ihr auf der offiziellen Webseite

Positiv

  • Tolle Atmosphäre
  • Grafisch für PC nochmals verbessert
  • Frischer Wind durch enue Claive Waffe

Negativ

  • Dünne Story
  • Ki unausgeglichen
Userwertung
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Dark Sector Daten
Genre Shooter
Spieleranzahl 1 - 32
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 26.03.2009
Vermarkter Atari
Wertung 7.8
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neXGam YouTube Channel
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