Danny Phantom - Sein größter Gegner im Test

GameBoy Advance
Eigentlich ist Danny Fenton ein ganz normaler Teenager mit völlig alltäglichen Problemen. Die Eltern nerven, die Schulnoten sind mäßig und auch im Freundeskreis läuft nicht immer alles nach Plan. Doch Danny hat noch weitaus größere Sorgen. Der arme Junge sieht nämlich Geister und muss sich diesen übernatürlichen Wesen ständig zum Kampf stellen. Als Superheld Danny Phantom macht der sonst eher schüchterne Junge Jagd auf das Böse. Glücklicherweise wird er bei dieser schweren Aufgabe von seinen Mitstreitern Tucker und Sam unterstützt. Schon seit einiger Zeit hat der Nachwuchsweltenretter eine eigene Fernsehserie, die offensichtlich in den USA etwas bekannter ist als hierzulande. Das reicht aber aus, um die Marketing-Maschine in Gang zu setzen und darum bekommt Danny, wie es sich für einen Star des Kinderprogramms gehört, jetzt auch ein GBA-Modul spendiert.

Was für Vampire Van Helsing ist, ist für Geister Danny Phantom.


Der Untertitel verspricht Spannung. Wer ist der angekündigte größte Gegner unseres Helden? Seltsamerweise erhält man die Antwort bereits im ersten Level. Hier steuert man nämlich Dan, seines Zeichens Superfiesling und zukünftiges Selbst des Protagonisten, durch eine apokalyptische Trümmerwelt. Als Danny erfährt, dass er in zehn Jahren zu einem grausamen Tyrannen wird, beschließt er, alles zu tun, um das Schicksal zu überlisten. Es beginnt ein Abenteuer voller Action, Zeitreisen und natürlich jeder Menge Gegner.


Eine bunte Truppe will dem Helden ans Leder. Schade, dass sich die meisten Gegner nur äußerlich unterscheiden.


Im Grunde handelt es sich bei dem Game um eine Art Astro Boy Light, das sich eher an Einsteiger und Kinder als an echte Game Boy Veteranen richtet. Ein 2D-Level nach dem anderen muss von Geistern gesäubert werden, bevor sich ein neuer Bereich öffnet. Neben Dannys Fäusten darf man auch auf verschiedene Energie-Attacken sowie eine Handvoll Waffen zurückgreifen, um die Fieslinge zurück ins Jenseits zu befördern. In regelmäßigen Abständen erhält der Namensgeber des Moduls neue Fähigkeiten oder sein Lebensbalken wächst ein wenig, wodurch ein Hauch von Rollenspiel aufkommt. Diverse Bosskämpfe sowie ein paar reinrassige Shooter-Levels lockern das Geschehen auf.


Innerhalb von Sekunden wird aus dem schüchternen Teenager ein weltbekannter Superheld.


Danny Phantoms erstes GBA-Abenteuer ist gar nicht weit davon entfernt, ein richtig gutes Spiel zu sein. Fast alles ist vorhanden, doch leider wurden seitens der Macher ein paar merkwürdige Entscheidungen getroffen, die das Modul letztendlich doch zu einem Dasein in der Mittelmäßigkeit verdammen. Obwohl man interessante Waffen und Superkräfte einsetzen darf, gibt es praktisch keinen Anlass, diese schönen Dinge auch zu nutzen. Egal auf welchem Schwierigkeitsgrad man spielt, meistens reicht es völlig aus, auf den B-Knopf einzuhämmern und von Zeit zu Zeit die Richtung zu wechseln oder zu springen. Bei Gegnern, die ohnehin kaum Anstalten machen, sich zu wehren, wirkt eine Spezialattacke fast schon wie Verschwendung. Selbst die Bosse stellen kein nennenswertes Hindernis dar. Danny kann sich jederzeit in sein Alter-Ego zurückverwandeln, wodurch er zwar völlig schutzlos wird, aber gleichzeitig neue Energie für beeindruckende Angriffe tanken kann. Eigentlich eine schöne Idee, die viel Spannung verspricht. Doch selbst der Normalo-Danny erleidet so wenig Schaden, dass man sich schon fast wie ein Cheater fühlt, wenn man das besagte Manöver durchführt.


Die Spezial-Attacken wurden nett in Szene gesetzt. Diese Energie-Entladung wird nur eine Figur auf dem Bilschirm überleben.


Obwohl 22 Levels eigentlich einen vernünftigen Umfang vermuten lassen, sollte man sich von dieser Zahl nicht beeindrucken lassen. Der geübte Zocker wird nicht viel mehr als eine Stunde investieren müssen, um das Ende des Games zu erreichen. Danach winken zwar noch ein paar Mini-Games sowie Missionen, die zum nochmaligen Durchspielen motivieren sollen, doch selbst wenn man wirklich alle Geheimnisse von Danny Phantom entschlüsseln will, ist für jeden GBA-Besitzer außerhalb des Grundschulalters spätestens nach einem Nachmittag alles vorbei.

In Sachen Grafik wird gehobenes Mittelmaß geboten. Wirklich beeindruckende technische Spielereien gibt es nicht zu sehen, aber dennoch ist es gelungen, den Charme des Cartoon-Vorbilds einzufangen. Die Figuren sind nett animiert und einige der Effekte wissen durchaus zu gefallen. Die bunten Hintergründe schaffen es tatsächlich, die etwas eintönige Geisterklopperei ein wenig erträglicher zu machen. Ähnliches gilt für die musikalische Untermalung. Die schnellen und dramatischen Melodien sorgen für die richtige Stimmung, geraten aber innerhalb von Sekunden wieder in Vergessenheit, sobald der GBA ausgeschaltet wird. Die Soundeffekte passen, auch wenn man hier ein paar Überraschungen wie beispielsweise Voice-Samples schmerzlich vermisst.


Die freispielbaren Mini-Games sind leider nicht genug, um erwachsene Spieler bei Laune zu halten.

Tim meint:

Tim

Dumm gelaufen. Dieses Game hat durchaus Potential, kann seine Stärken aber aufgrund der dümmlichen Gegner und des langweiligen Level-Designs nie entfalten. Obwohl klar ist, dass sich Dannys Abenteuer an eine sehr junge Zielgruppe richtet, hätte man wenigstens die höheren Schwierigkeitsgrade so gestalten können, dass Zocker jenseits der magischen 10-Jahre-Grenze auch gefordert werden. Ein Nachfolger ist bereits in Arbeit und es bleibt zu hoffen, dass die Programmierer doch noch die Kurve bekommen und ein wirklich spaßiges GBA-Actionspektakel für alle Altersklassen abliefern.
 

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Danny Phantom - Sein größter Gegner Daten
Genre -
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 26.05.2006
Vermarkter THQ
Wertung 6.5
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