

Wieder einmal wird gewohnte aber hochwertige Kost geboten.
Was das Gameplay angeht hat sich eigentlich nichts geändert. Das ist aber auch nicht wirklich schlimm, da die Tanzsaga schon auf der guten alten PSone sehr gut spielbar war und das Grundprinzip seit einigen Jahren so perfekt in Szene gesetzt wird, dass es kaum noch Raum für Verbesserungen gibt. Die einzelnen Schritte und Sprünge werden zehntelsekundengenau ausgewertet, die angezeigten Pfeile passen perfekt zum Musikrhythmus und SuperNOVA wird nie unfair. Auch die EyeToy-USB-Kamera wird wieder unterstützt. Obwohl die erfolgreiche Hardware unter PS2-Besitzern und Dancing Stage Freunden gleichermaßen umstritten ist, wird das Spielen durch den Einsatz der Hände etwas abwechslungsreicher und schweißtreibender. Wer das klassische Gameplay bevorzugt, wird übrigens nicht dazu gezwungen, ein EyeToy zu verwenden.
Trotz der identischen Grundlagen wurde bisher immer versucht, jeden Dancing Stage Teil einzigartig zu machen. Im Disney Mix, der Party Edition und einigen anderen Teilen war es eine besondere Songauswahl, die Xbox-Episoden lockten mit Vier-Spieler-Modi und in Fusion kam erstmals die Kamera zum Einsatz. Auch für SuperNOVA hat man sich im Hause Konami etwas ausgedacht und versucht, ein bereits lange bekanntes Manko auszumerzen. Der so genannte Stellar Master Modus soll das aktuelle Dancing Stage endlich um eine umfangreiche Einzelspieler-Herausforderung erweitern. Dieses Experiment ist teilweise geglückt, denn die vielen kleinen Aufgaben, die man während der neuen Spielvariante bewältigen muss, sind durchaus abwechslungsreich und bringen eine Menge Spaß. Mal ist eine bestimmte Endwertung oder eine besonders lange fehlerfreie Kombination gefragt, anderswo muss versucht werden, einen Song durchzustehen, ohne beide Füße auf der Tanzmattenmitte auszuruhen. Besonders gemein wird es, wenn der Zocker Pfeile abarbeiten soll, die in keinem Zusammenhang mit der Musik stehen. Wer auch die aus mehreren Missionen bestehenden Showdowns besteht, kann neue Welten, Charaktere und Songs frei schalten. Insgesamt erfüllt der neue Modus seinen Zweck und gibt dem Solozocker ein Gefühl des Vorankommens, das dank des ordentlichen Umfangs und des stark ansteigenden Schwierigkeitsgrades lange anhält.

In grafischer Hinsicht gibt es keine Überraschungen. Wie schon vor einem knappen Jahrzehnt tanzen auch heute noch nett animierte aber detailarme Figuren über den Bildschirm. Diese virtuellen John Travoltas haben sich zwar etwas weiterentwickelt, sind aber noch immer kein Grund für spontane Begeisterungsbekundungen. Die Hintergründe sind ebenfalls kein technisches Meisterwerk, schaffen es aber dank abstrakter geometrischer Gebilde, viel Bewegung und farbenfroher Gestaltung, die hektische Tanzaction gut zu untermalen. Leider sehen die enthaltenen Musikvideos zu einigen der Songs so aus, als hätte man statt einer DVD ein altes VHS-Band in die PS2 gestopft. Schon merkwürdig, dass man hier anscheinend nicht dazu in der Lage war, ein klares Bild auf den Fernseher zu zaubern.


Selbst wenn nur die Pfeile über den Bildschirm fliegen würden, wäre der Zweispielermodus noch eine spaßige Angelegenheit.
Über Musik lässt sich bekanntlich schlecht streiten und darum wird die SuperNOVA-Songliste von der Fangemeinde auch unterschiedlich aufgenommen werden. Jedenfalls kann man sich weder über einen zu kleinen Umfang noch über mangelhafte Vielfältigkeit beschweren. Die zehn enthaltenen Lizenztitel decken dank a-Ha, t.A.T.u., Fatboy Slim, den Sugababes, Jamiroquai und einigen anderen Künstlern einen großen Teil der tanzbaren Popmusik ab. Auch der Rest der Songs kann überzeugen. Konamis Haus- und Hofkomponist Naoki Maeda hat mal wieder viel beigesteuert, aber auch eine ganze Reihe anderer Dancing Stage Veteranen sorgen für akustische Abwechslung. Von typischem J-Pop bis hin zu schnellem Techno gibt es alles, was das Zockerohr begehrt. Lediglich die uralten Sprachsamples könnte man langsam aber sicher austauschen oder erweitern.
Ein typischer Vertreter der Endlosserie, der es trotz des Fehlens echter Neuerungen schafft zu begeistern. Wer kein Rhythmus-Legastheniker ist und eine Spielkonsole besitzt, sollte mindestens ein Dancing Stage sein Eigen nennen. SuperNOVA beseitigt einige der Fehler seiner Vorgänger, ist aber immer noch nicht die ultimative Version, auf die man unbewusst seit Ewigkeiten wartet. Dank des neuen Stellar Master Modus werden Einzeltänzer besser bedient als zuvor und die große Auswahl an Liedern macht das Game zu einem langlebigen Klassiker für Multiplayer-Nächte. Der Schnäppchenpreis macht es auch Besitzern früherer Teile leicht, erneut zuzugreifen.